Stadtrundgang - Liebauer Str. - Zollamt:

(Verfasser: Hella Tegeler)

Liebauer Straße:

Das folgende Bild zeigt eine alte Ansicht der Liebauer Straße. Im Hintergrund die Landeshuter Straße mit dem Haushaltswarengeschäft Max Flegel.

Die Liebauer Straße um 1914
(Bildrechte: Herder-Institut Marburg, Bildarchiv, Inventarnummer: 144366
https://www.herder-institut.de/bildkatalog/iv/144366

Die Liebauer Straße im Winter

(Bild von Herrn Arnold Wittwer)

Von links: Landeshuter Str. Haus Nr. 1 - Friseur Lorenz; 
Haus Nr. 3 - Kaufmann Weist; 
das nächste Haus ist der Gasthof "Zur Stadtbrauerei", der bereits zur Liebauer Str. Nr. 1 gehört. 
Daneben Landeshuter Str. Nr. 5 - Kaufhaus Bischof.

Von links: Landeshuter Str. Haus Nr. 1 - Friseur Lorenz; 
Haus Nr. 3 - Kaufmann Weist; 
das nächste Haus ist der Gasthof "Zur Stadtbrauerei", der bereits zur Liebauer Str. Nr. 1 gehört. 
Daneben Landeshuter Str. Nr. 5 - Kaufhaus Bischof.
(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Fleischerei Paul Hoffmann (Aufnahme: vor dem Krieg)
(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim)

Firmenwerbung
Alte Hausnummer 7, später Nr. 3.

Von links: Haus Nr. 3 - Fleischerei Paul Hoffmann; 
Haus Nr. 5 - Buchhandlung Josef Fiebig.
(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2016

Rechte Seite von links: Liebauer Str. Nr. 1 - Gasthof "Zur Stadtbrauerei"; 
Haus Nr. 3 - Fleischerei Paul Hoffmann; 
Haus Nr. 5 - Buchhandlung Josef Fiebig; Haus Nr. 7 fehlt; 
Haus Nr. 9 - Paul Reimann.
(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Liebauer Str. Nr. 16 - Alfred Tiroke vor dem Elternhaus, 
im Hintergrund die Vermieterin Frau Werner.

(Bild von Frau Bianca Tiroke, Hannover)

Liebauer Str. - An dieser Stelle stand das Haus Nr. 16, 
im Hintergrund das Haus der Familie Hampel.

(Bild von Frau Bianca Tiroke, Hannover - Aufnahme: 1995)

Linke Seite von links: Haus Nr. 24 - Fuhrunternehmer Wilhelm Wieland; Haus Nr. 22 - Gasthof "Kleiner Kaiser" - August Kleinwächter.

Rechte Seite von rechts: Haus Nr. 31 - Dr. med. Walter Tobias
(vorher Postgebäude);

Haus Nr. 33 - "Großer Kaiser" (Flachsröste).

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2016)

Von rechts: Haus Nr. 31 - Dr. med. Walter Tobias (vorher Postgebäude);

Haus Nr. 33 - "Großer Kaiser" (Flachsröste)

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Liebauer Str. Nr. 26 - Eigentümer dieses Hauses war der Fabrikbesitzer Hugo Wieland. In diesem Haus wohnten die Angestellten der Firma, 
u. a. Prokurist August Fröbrich.

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Das Haus Nr. 26 im Jahr 2016

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim)

Liebauer Straße - von links nach rechts:
Haus Nr. 30 (Haberland), Nr. 28 (Hedwig Müller) und Nr. 26 (Fabrikbesitzer Hugo Wieland)
(Aufnahme: August 1964)

Links: Liebauer Str. Nr. 30 - in diesem Haus praktizierte der Dentist Alfred Haberland.

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim - Aufnahme: 2012)

Von links: Liebauer Str. Nr. 30;

Haus Nr. 28 - Hedwig Müller

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim -

Aufnahme: 2012

Mariabrücke:

Die Mariabrücke mit Marienstatue (Aufnahme: vor dem Krieg)

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim)

Blick auf die Marienstatue

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim)

Münzer-Platz:

Ein idyllischer Ruheplatz nahe der deutsch-böhmischen Grenze.

Postweg:

Postweg Nr. 4 - Baugeschäft Schmidt

(Aufnahme: vor dem Krieg)

Postweg Nr. 4 - Das frühere Baugeschäft Schmidt

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Postweg Nr. 7 - Schuhmacher Robert Eymann vor seinem Haus beim Schneeräumen (Aufnahme: 1944)


(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim)

Postweg Nr. 9 - Die Post:

Anstelle des alten Postgebäudes in der Liebauer Str. ließ die Stadt Schömberg im Jahre 1890 ein neues Gebäude errichten. Da es etwas erhöht liegt, wurde es im Sprachgebrauch auch als "Burg" bezeichnet.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 42/1836.

Das alte Postgebäude in der Liebauer Straße. 
In diesem Haus befand sich später die Praxis des Dr. Tobias.

Briefverschlusssiegel des Kaiserl. Deutschen Postamtes Schömberg

Postweg Nr. 9 - Das neue Postgebäude

Postweg Nr. 9 - Das Postgebäude

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Postweg Nr. 9 - Das Postgebäude

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Blick auf das Postgebäude - Bildmitte

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Schießhausstraße:

Schießhausstraße Nr. 1  - Anwesen Richard Engler


(Bild von Herrn Erich Engler - Aufnahme: 2008)

Schießhausstraße (Bild von Herrn Erich Engler - Aufnahme: 2008

Schießhausstraße - Mehrfamilienhäuser

(Bild von Herrn Arnold Wittwer - Aufnahme: 2012)

Schießhausstr. Nr. 2 - Weberhaus der Handstickerin

 Lucia Schmidt-Czerny

Schießhausstr. Nr. 12 - Gaststätte "Schützenhaus"

Tannengrundstraße  (vormals Blasdorfer Straße):

Firma Hugo Wieland - Tannengrundstr. Nr. 3
(Bild von Herrn Hubert Jahn aus Datteln)

Tannengrundstraße Nr. 3 - Familie Engler vor dem Hauseingang (1942)

(Bild von Herrn Erich Engler)

Tannengrundstraße Nr. 3 - Helga Engler (1942)

(Bild von Herrn Erich Engler)

Tannengrundstraße Nr. 3 
Wohnhaus der Familie Wieland bis zur Fertigstellung des neuen
 Hauses, Kirchweg Nr. 4

(Bild von Herrn Erich Engler - Aufnahme: 2007)

Tannengrundstraße Nr. 3 - Herr Erich Engler vor dem Hauseingang

(Bild von Herrn Erich Engler - Aufnahme: 2007)

Tannengrundstr. Nr. 19
Winterzauber 1929 in Schömberg: Bruno Kleinwächter lädt seine Gäste in die selbstgebaute Eishöhle zum heißen Kaffee ein. Decke, Wände, Bänke und Tisch, alles war aus Schneeballen.
Bruno Kleinwächter mit Frau Mariechen, Frieda Heinzel, Anni Schmidt, Hannchen Mohaupt, Konrad Wittwer, Anni Otte und Rudolf Mohaupt.

Tannengrundstr. Nr. 39 - Familie Korich
(Bild von Herrn Hubert Jahn)

Tannengrundstr. Nr. 39 -Eheleute Korich
(Bild von Herrn Hubert Jahn)

Tannengrundstr. Nr. 39
Ehepaar Werner Jahn und Hildegard, geb. Korich - 27.12.1941
(Bild von Herrn Hubert Jahn aus Datteln)

Tannengrundstr. Nr. 39 - Familie Heinrich Korich
(Bild von Herrn Hubert Jahn aus Datteln)

Tannengrundstr. Nr. 39 - Werner Jahn beim Bedienen der Pumpe

(Bild von Herrn Hubert Jahn)

Tannengrundstr. Nr. 39 - Familie Heinrich Korich (Bildmitte)

(Aufnahme: vor dem Krieg)

(Bild von Herrn Hubert Jahn)

Tannengrundstr. Nr. 39 - Aufnahme: Nach dem Krieg

(Bild von Herrn Hubert Jahn)

Haus des Handelsmannes Adam um 1910 

(früher Blasdorfer Str. Nr. 90)

Haus der Familie Paatsch

Ansichten der Tannengrundstraße im Jahre 2010

Die folgenden 3 Bilder stellte Herr Erich Engler zur Verfügung.

Trautenauer Straße:

Blick vom Baderberg - Links das Haus der Grauen Schwestern

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim)

Blick vom Baderberg - Links das Haus der Grauen Schwestern

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim)

Trautenauer Str. - von links: Nr. 1 - Bäckerei Bernhard Hermstein;

Nr. 3 Ofensetzer Paatsch; Nr. 5 Elektrogeschäft Max Jüptner; 

Nr. 7 Haus der Grauen Schwestern

(Ausschnitt eines Bildes von Herrn Arnold Wittwer - Aufnahme: 2016)

Trautenauer Str. Nr. 7 - Haus der Grauen Schwestern (Aufnahme: 1957)

Die Hauskapelle der Grauen Schwestern

Wegekapelle:

Über die Trautenauer Straße gelangte man auf einem schönen Wanderweg über den "Herz-Jesu-Hübel" bis nach Ober-Adersbach. Am rechten Straßenrand steht eine aus Sandstein im Stil der Neugotik errichtete Wegekapelle. Sie ist das einzige Denkmal dieser Art im Kreis Landeshut und wird Herz-Jesu-Kapelle genannt.
Nach den noch vorhandenen Dokumenten wurde sie in den Jahren 1850/1851 errichtet. Gestiftet wurde sie von den Bewohnern der Orte Schömberg, Kratzbach, Leuthmannsdorf, Voigtsdorf und Blasdorf (heute Tannengrund). Im Mittelteil der Kapelle befindet sich eine flache Nische mit einem spitzbogenförmigen Abschluss. Im Inneren ist ein Bild der Gottesmutter von Tschenstochau zu sehen, auf Blech gemalt und an Stelle der ursprünglichen Darstellung des Herz Jesu platziert. Auf beiden Seiten befinden sich kleine Türme mit Dachreitern. Die Höhe der Kapelle beträgt ca. 330 cm.
Das folgende Foto stellte Herr Arnold Wittwer aus Bensheim zur Verfügung.

Ziederweg:

Kinderidylle am Ziederweg (Aufnahme: 1936/37)

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim)

Ziederweg Nr. 2 - Familie Weiß (Aufnahme: um 1930)

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim)

Ziederweg Nr. 2 - Familie Agnes Weiß 

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Ziederweg Nr. 2 - Familie Agnes Weiß

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Ziederweg Nr. 7 - Familie Josef Hoder

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Im Hintergrund: Ziederweg Nr. 7 - Familie Josef Hoder;

im Vordergrund: Ziederweg Nr. 9 - früher Familie Heinrich Wittwer, heute ein Neubau.

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Ziederweg Nr. 9 - Familie Heinrich Wittwer

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim)

Ziederweg Nr. 9 - Familie Heinrich Wittwer (Südseite)

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: vor dem Krieg)

Links: Ziederweg Nr. 9 - früher Familie Heinrich Wittwer, 
heute ein Neubau (Südseite)
(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Links: Ziederweg Nr. 9 - früher Familie Heinrich Wittwer, 
heute ein Neubau.
Es folgen Neubauten am Erlenweg.

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim - Aufnahme: 2012)

Ida Wittwer und ihre Schwester Martha Gärtner, geb. Wittwer, vom Ziederweg Nr. 9 haben Heu geholt (Aufnahme: 1940)

(Das Bild stellte Herr Arnold Wittwer zur Verfügung)

Ziederweg Nr. 13 - 1. Haus links

Hochzeit von Lydia Fröbrich und Paul Wittwer 1933

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim)

Ziederweg Nr. 13 - links: Lydia Wittwer mit Arnold Wittwer

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim)

Ziederweg Nr. 13 - Oma Fröbrich mit ihren 3 Kindern aus der 2. Ehe:

Von links: August Fröbrich, Hedwig, verh. Bergmann, Lydia, verh. Wittwer

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim)

Ziederweg Nr. 13 - Oma Fröbrich mit ihren Enkeln:

Von links: Sigrid Fröbrich, Walter Bergmann, Arnold Wittwer, Horst Bergmann.

(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim)

Kinderidylle im Winter am Ziederweg Nr. 13 (1943/44)
Links: 1. Reihe - Arnold Wittwer
(Bild von Herrn Arnold Wittwer, Bensheim)

Kinderidylle im Winter am Ziederweg (rechts: Arnold Wittwer)

(Bild von Herrn Arnold Wittwer aus Bensheim)

Die Bergmann-Brüder als "Bergmänner",
links: Horst Bergmann und rechts Walter Bergmann.

(Bild von Herrn Arnold Wittwer)

Das Zollamt:

Das Zollamt (Aufnahme: vor dem Krieg)

Das frühere Zollamt heute

Ein Rundgang durch Schömberg

Created with Sketch.

Mit dem folgenden Artikel will ich Sie zu einem Rundgang durch Schömberg einladen. Unternehmen Sie gemeinsam mit Herrn F. A. Meyer aus Steyerberg einen Spaziergang durch seine Heimatstadt.

Quelle:

  • Schlesischer Gebirgsbote (Nr. 1, 3, 4, 6, 8, 10, 11  - 1955)


Wir wollen einmal in Gedanken wieder alle Straßen und Gässchen unserer Heimatstadt durchstreifen. Auf dem Bahnhofsplatz stehend, geht zuerst einmal unser Blick über die liebe, alte Bergstadt.

Den Verbindungsweg vom Bahnhof zur Liebauer Straße benutzend, bleiben links von uns die 3 schmucken Häuser der Wieland-Siedlung liegen. An diesen vorbei führte ein Weg, vorüber an der Barbara-Statue, "zur Niedergoasse" und endete zwischen "dam  Jockscha  Schneider  un  dam Tutagräber  Jenke" in den Ziederweg.

Wir aber wandern die Liebauer Straße entlang der Stadt zu. Vor uns liegt der große Fabrikkomplex der Flachsröste Johannes Figge. Der Südwind weht uns eine nicht gutriechende Luft entgegen, "is stinkt  a  wing  noch  verfaultem  Flachse". Aber auch dies geht vorüber. Hier an der Straße, standen früher eine Anzahl Feldscheunen, die in einer Sylvesternacht einem Feuer zum Opfer fielen. Aus dem Tor der Flachsröste kommt uns ein Pferdegespann entgegen. Auf dem Wagen sitzen "Flachsmeester  Weise, Schaala  Friedrich  un  die  Schätzka Agnes". "Die  hulln  Flachs  vu der  Ruta  Hiehe." Ein anderes, uns entgegenkommendes Gespann, gehört der Weberei Wieland, mit diesem holen "der  Engler  Kutscher  un  Kuhna  Adolf  Goarn  vum  Boahnhofe!" Im ersten Haus, dem von 5 Familien bewohnten Reichsbau, wohnt auch "der Zoahndukter  Haberland". Gegenüber liegt der schmucke Neubau des Betriebsleiters Winkler jun. der Flachsröste. Ganz rechts drüben liegt der ausgedehnte Komplex der Weberei der Schlesischen Textilwerke Kramsta, Methner & Frahne. Hier war der letzte Betriebsleiter "derr  Hübner  Paule  aus  Landshutt". Vorbei am Müller-Haus, dem Wielandschen Haus, wo der Prokurist Fröbrich wohnte, dann der früheren "Griebscha-Schmiede", wo zuletzt der Langholz-Fuhrunternehmer Wieland wohnte, kam man zum Gasthof "Deutscher Kaiser", "zum  klenn  Kaiser". Schräg gegenüber lag früher das Hotel Kaiserhof, "derr  gruuße  Kaiser". Letzteres aber ging ein und wurde zu einem Familienhaus der Fa. Kramsta, Methner & Frahne umgebaut. Hier wohnte auch Prokurist Kühn. Der Gastwirt vom "klenn  Kaiser", August Kleinwächter, war weit und breit als Gastronom bekannt. Er verstand es auch, "enn  guda Kurn  zu  brenn". Seinen bekannten Ausspruch ´, "is   is  ju  forchterbar", hören wir auch heute öfter von ihm.

Neben dem "Klenn  Kaiser  wuhnte  der Ullrich-Schuster". Hier verkaufte "Ulber  Jorg  aus  Grüssau seine  Kindla-Waane". Über die Maria-Brücke gehend, unter der "doas  Tonnawoasser" hindurchfließt, liegt rechts das Haus der Witwe Stief. Daneben ist dann die "Wabschule  un  die Stickschule". Hier war früher die Preußische Weberei-Lehrwerkstätte untergebracht, die vom Weblehrer Karl Geldner geleitet wurde. Viele Fachleute der schlesischen Textil-Industrie erwarben sich hier ihr Grundwissen. Auch die Stickschule unter Leitung von Frl. Sommer und Frl. Dörffel erfreute sich damals eines recht guten Rufes. Die Webschule wurde später in einen in Landeshut errichteten Neubau verlegt und ging somit Schömberg verloren. Sodann verlegte der Männerturnverein seinen Turnhallenbetrieb hierher und zuletzt hatte Klempnermeister Bernhard Jenke, "inser  Brandmeester", seine Werkstatt in diesem Gebäude, das ganz früher einmal die "Stoadtmühle" war. Gegenüber wohnte der Paasler-Bäcker, hier bekam man "gude  Mohfinka  un Mohhörnlan". Im nächsten Haus "pulterte" die Wäschemangel "vu  der  Werner  Tilche". Dann lag, von der Straße etwas zurück, die Hampel-Schmiede, die Werkstatt eines recht ehrbaren Meisters. Nach dessen Tod errichtete sein Sohn Paul hier ein Verkehrsunternehmen mit Taxis und Autobussen. Das nächste Haus, wieder an der Straße liegend, barg die Werkstatt und das Geschäft des Optikers "Koarle  Thyrolf", der im Turnverein, im Gesangverein und im Riesengebirgsverein aktiv war. Auch das Konfektions- und Wäschehaus Paul Rudolf Nachf., Inh. Fritz Hümmler, befand sich im gleichen Haus. "Eim  Richterhause" hatte die "Bluma-Jungfer  Felicitas  aus  der  Liebe" (Frl. Metzner), ihr Geschäft. Auf der anderen Seite der Straße gehörte das erste Haus Tischlermeister Blaschek. Nun dürfen wir "a  Kerscha-Schlusser  nee  ausloan". Der beste und größte Schlossereibetrieb am Orte.

Neben dem Kirsch-Schlosser lag das frühere Gasthaus "Zur Krone" der Familie Fichtner gehörend. Längst war dieses Lokal eingegangen. Zuletzt aber wohnten hier die Kinder des Gastwirtes Fichtner. Unten hatte "inser  Fichtner  Kanter" seine Wohnung. Von ihm konnten man sagen, "ei der  Wuche  Prokurist  un  sunntichs  woar  er  Organist". Im Fichtner-Haus wohnte auch Justizsekretär Gaida, dessen Frau allen Schömbergern "oals  die  Fichtner  Mieke" bekannt ist. Vorbei an Georg Langners Haus biegen wir in die Kirchgasse ein. Links bleibt die Wohlfahrt`sche Bäckerei liegen. Vorbei am Goedicke-Haus kam man zur Wieland-Villa, dem Wohngebäude des Leinenfabrikanten Hugo Wieland. Aus kleinsten Anfängen heraus hatte er es zum bedeutendsten Textilbetrieb Schömbergs gebracht, mit Leinen- und Roßhaar-Weberei, Näherei, Ausrüstung und eigener Textil-Fachwerkstätte.

Der Wieland-Villa gegenüber lag das Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde. Dicht dabei lag auch der Friedhof dieser kleinen Gemeinde.

Wir aber wandern wieder zurück zur Liebauer Straße. Rechts geht es beim Nether-Fleischer vorbei. Hier holte man sich oft Knochen oder "fier  fuffza  Pfenniche  Ecka  fier  a  Hund". Dann kam der "Schulz-Boalbier". Herda-Koarl`n  Haus, Bohner-Fleescher,  Fiebich-Edeard, "inser Buchhändler" und Hoffma-Paule,  wu`s  au  die  echta  Schimricher  goab.

Auf der linken Seite "koam  zu  erscht  Jenka-Klempners (Maxe) Haus". Dann kam das Geschäft "vum  Grallert  Heinrich". Als nächstes kam dann der große Gebäude-Komplex, in dem neben dem Hoder`schen Fahrradgeschäft noch das Kaufhaus Friedrich Bischof untergebracht war. Ganz früher war hier der Betrieb der Landeshuter Leinen- und Gebildweberei F. V. Grünfeld untergebracht. Dieser Betrieb wurde in Schömberg nach dem ersten Weltkrieg eingestellt. Aber das im gleichen Haus gelegene größte Gemischtwarengeschäft Schömbergs, das Kaufhaus Friedrich Bischof, bestand bis zuletzt. "Vu  der  Wäschekloammer  bis  zum  Spülklosette,  un  vum  5-Pfg.-Lutscher bis  zum  72-teeliga  Toafelgedeck,  kunnt  ma  hier  oalles  kriega". 

Im gleichen Gebäude begann auch der Verleger Edelhard Rock seine verlegerische Tätigkeit. Mit "senner  Malla  aus  Ullerschdruff", die ihm unermüdlich half, baute er  von hier aus sein Unternehmen, die "Grenzland-Druckerei Rock & Co." in Schömberg auf.

Da wir aber die Landeshuter Straße und die Niederstadt "a  wing  später  besucha  wulln", wenden wir uns jetzt dem Marktplatz zu. "Nu  sein  merr  uff  der  Drehscheibe". Rechts bleibt die Gaststätte "Stadtbrauerei" liegen. Hier wurde früher das Schömberger Stadtbier ausgeschenkt. Braumeister Müller war der Letzte aus der Zunft dieser Bierbrauer. Viele Vereine, so der Orchester-Verein, die Volksbühne, die Feuerwehr-Kapelle u. a. hatten hier ihr Versammlungs- und Übungslokal. "Voater Tichatzki  soah  ackurat  wie  Hindenburg  aus". Dann kam der kleine Laden von Johann Weist und danach der "Lurenz-Boalbier",  Lurenz Maxe".

Gegenüber wohnte Kaufmann Max Flegel. Zuletzt war hier eine Verteilungsstelle des "Allgemeinen Konsumvereins" für das Niederschlesische Industriegebiet untergebracht. Diesem gegenüber wieder lag das sogenannte "Grüne Haus", das bereits am Markt lag. Dieses Haus war früher auch ein Bischof`sches Patrizierhaus. Zuletzt befand sich in diesem der große Betrieb der "Grenzland-Druckerei".

Wir aber betreten jetzt den Marktplatz, "insern  Ring". Vor uns liegt in der Mitte desselben, von vier mächtigen Kastanien umgeben, ein quadratischer Brunnen mit einer schönen, alten Figur des St. Johannes von Nepomuks, zu der einige Stufen hinaufführen.

Durch die Kirchgasse begeben wir uns nun zu unserer schönen Pfarrkirche. Im Küsterhaus, mit der wunderbaren Sgraffito-Verputzung, wohnten die Rektoren Großpietsch und Reimann. Durch das hohe Vorhofportal schreitend steigen wir auf breiter Freitreppe empor, um in die Kirche, welche der hl. Familie geweiht ist, zu kommen. Rings um die Kirche lagen der alte und neue Friedhof.

Wir verlassen nun wieder die Kirche und wandern dem Marktplatz zu. Bei den Oberlauben angekommen, biegen wir links ab und durchwandern diese. Das erste Laubenhaus mit einem gewaltigen Steingewölbe gehörte dem Bauern Ullrich. Die nächste Laube war die des Reichelt-Hauses. Hier wohnte nach dem ersten Weltkrieg der Stadtsekretär Willibald Reichelt. Dann kam das Haus der "Flegel Selma". Sie betrieb hier früher einen bescheidenen Gemischtwarenhandel. Früher wohnte hier auch der Glaeser-Lehrer. Daneben wohnte dann der Maurer Robert Hein und dann kamen die Häuser der "Stiefa Male", wo ganz früher im Hinterhaus die Spielschule war, welche von den "Graua  Schwastern  aus`m  Spitoale" geleitet wurde. Das letzte Haus auf der Oberlaubenseite "woar  der Schmiede-Pauer" (Anmerkung: später Puschmann, Heinrich). Hier blicken wir einmal durch den Laubenbogen zu den Unterlauben.

Vorbei beim Wilke-Haus "bei der Wilke-Ida", das auch noch ein Laubenhaus war, dem Letzel-Tischler, wo früher der Becker Lehrer wohnte, unserem Rathaus, der Adler-Apotheke - die beiden letzten Apotheker hießen Wienschir und Franz - der Sanitäts-Drogerie von Frau Wienschir, lassen wir das letzte Haus auf dieser Marktseite, das Geschäftshaus der "Grenzland-Druckerei" liegen. Dieses Haus hatte auch eine historische Vergangenheit. Hier wohnte auch einmal eine kurze Zeit der Zar von Rußland.

Nun überschreiten wir die auf den Markt aus Richtung Liebau und Landeshut einmündende Straße und betreten die Unterlauben. Zuerst stehen wir vor dem Gasthaus "Zum schwarzen Roß". Die Gastwirtsnamen Kleinert und Niepel sind uns noch in bester Erinnerung. Weiter wandernd beschauen wir uns die Auslagen im Schaufenster "vum  Schubert-Schuster". Auch vor der Molkerei - eigentlich nur ein Milch-Fachgeschäft - bleiben wir kurz stehen und bedenken , dass hier früher das Rudolf`sche "Knöppla- und  Goarngeschäfte  bestanda  hoat". Als dieses einging, erwarb Fabrikbesitzer Alois Pfeiffer dieses Haus. Nun kommen wir zum Fachgeschäft von Buchhändler Max Häring. Dann kam die "Stadt Berlin", wohl mit eines der populärsten Gasthäuser in Schömberg. Noch populärer waren die Pauer`schen Wirtsleute. Wir erinnern uns sehr gerne an dieses Lokal, wo wir "sunntichs  noach  dem  Huchoamte  eikehrta  und  dann  ufte  doas  Heemgiehn  vergassa hoab`n". Als nächstes kam das Kaufhaus Thomas, das früher als Vogtsches Geschäft recht bekannt war. Darauf folgte die Baumert`sche Fleischerei, dessen letzter Pächter Meister Reinhold Hoffmann war. Das nächste Haus war Eigentum der Familie Dörffel, welche hier ein Textilfachgeschäft betrieb, das großen Wert auf "Echt schlesisches Leinen" legte und eine große Anzahl Handweber aus der gesamten Umgebung beschäftigte. Zwischen diesem und dem nächsten Haus lag das Bürgermeister Rieger`sche Haus, wo Fräulein Radler ihr Tabakwaren-Fachgeschäft betrieb. Den Abschluss der Laubenhäuser an der unteren Marktseite bildete das "Hotel zum Löwen", Sitz der bekannten Eiskonditorei Walter Schubert.

Nachdem wir die Unterlauben durchwandert haben, überqueren wir die von hier abbiegende Braunauer Straße und spazieren an der Ostseite des Marktes entlang. Im ersten Haus war die Zweigstelle Schömberg der Kreissparkasse Landeshut untergebracht. Ganz früher wohnten hier die Ärzte Dr. Weidinger und auch Dr. Tobias, unser letzter Arzt. Das nächste Haus war die "Springer-Fleescherei". Nach dem Haus von Fräulein Keylich kam die Berthold Keylich`sche Landwirtschaft, ein stattlicher Bauernhof. Und dann kam unsere Schule, die Städtische Volksschule Schömberg. Unsere Schule verfügte über vier große Klassenräume und wurde von ca. 240 - 260 Kindern besucht. An der Vorderfront der Schule befand sich eine Gedenktafel für den größten Sohn Schömbergs, den Professor Dr. Felix Rachfahl.

Dicht neben der Schule wohnte im Hause der "Kühna-Bäckerei" zuletzt der Hermstein Bäcker. Hier begann auch die Trautenauer Straße. Gegenüber der Hermstein-Bäckerei lag das "Jockscha-Haus", ein altes Patrizierhaus. Im nächsten Haus wohnte der "Poatscha-Töpper". Daran anschließend war das Haus vom "Jüptner-Schuster". In diesem Gebäude befand sich zuletzt das Fachgeschäft des Elektromeisters Max Jüptner. Diesem Hause gegenüber lag der Pfarrhof, das repräsentative Wohnhaus der jeweiligen katholischen Ortsgeistlichen, Pfarrer und Kaplan. Ein sehr schönes Barockportal bildete den Zugang zu diesem, fast wie ein kleines Schloss aussehenden stattlichen Gebäude. Gegenüber war früher der hierzu gehörende "Pfoarrgoarta". Im Jahre 1935 entstand hier jedoch das "Altersheim der katholischen Wohltätigkeitsanstalt zur hl. Elisabeth in Breslau". Es war ein recht moderner Bau, der durch die Baufirma Robert Schmidt in Schömberg errichtet worden war. Dieses Altersheim wurde von den "Grauen Schwestern von der hl. Elisabeth" geleitet. Außer der alten, ganz aus Holz erbauten "Pfoarrscheune" war hier, in Richtung Berthelsdorf-Albendorf, kein Haus mehr und "inser  Schimrich" zu Ende. Es war aber ein schöner Wanderweg, der von hier aus über den "Herz-Jesu-Hübel" bis nach Ober-Adersbach führte.

Wir aber wollen unseren Spaziergang vom Markt aus nun in Richtung der Braunauer Straße fortsetzen. Vorbei am "Weista-Gerber-Haus", dem Zimmermann Werner- und Viktor Breitkopf`schen Hause, wo die "Schömberger Mineralwasserfabrik" ihr Geschäftslokal hatte, stehen wir nun vor dem schmucken Barockhaus des Uhrmachermeisters Lorenz und bewundern den schönen Giebel dieses alten Hauses. Das nächste Grundstück war das der Weberei Alois Pfeiffer. Dann gehen wir, rechts bleibt das Schlachthaus der Schömberger Fleischermeister liegen, beim Reichstein-Stellmacher, dem Chaussee-Kutscher Ernst Büttner, dem Haus vom Keil-Kutscher vorbei und kommen zum "Kerchvoater Martin", dem Martin Kürschner. Das nächste Haus war nun der "Kühnel-Töpper". Dieses Haus war früher das 12. der Apostel-Häuser, die nun erreicht sind. Jetzt gibt es nur noch elf.

Hinter den Apostel-Häusern liegt ein großer Gebäudekomplex, es ist dies der einstige Besitz der Familie Tschauder, die hier eine Rollo-Fabrik betrieb. Später ging das Haus in das Eigentum der Familie Charwat über. Gegenüber lag die Wiltschek`sche Färberei. Dicht daneben lag das als "Ölberg" bekannte Grundstück, das zuletzt der Familie Hahnel gehörte. Gut bekannt waren auch die hier liegenden anderen Grundstücke bzw. deren Eigentümer "der Herrmann Färber", Familie Wolf-Sindermann und das Baugeschäft August Müller, Inhaber Rudolf Bernhardt. Noch viele bekannte Namen, wie Buchführungs-Krause, Förster Johann, der "Baudscha  Bolbaer", Stief Max (Brücka-Stief), die "Reimann-Ernsten", der Wiener-Schulze im vorher "Herrmannschen Schulza-Gutte" und der "Deutsche Rhein", das bekannte Gasthaus der Familie Richard Weihrauch, sowie das Baugeschäft des Zimmermeisters Heinrich Fiebig, kommen uns bei dieser Wanderung in den Sinn. Dann die Straße weiterwandernd, kam man an der Schmidt`schen Wirtschaft, beim Siegel Willem, dem Otto-Hause mit der angebauten kleinen Kapelle, bei Raabes, bei Fischers, Reichsteins, Kätzlers, dem Leiter-Stiefbauer, der neuen Schule, beim "Niepelpauer", wo links ein Fußweg zum Rasperwinkel abzweigte, der Jüptner-Gustel, beim Fiedler Richard, Matzker Josef, Hajek, Röhricht vorbei zum bekannten Gasthaus "Wanderers Rast" der Familie Pollock. Sie betrieben hier auch ein Kolonialwarengeschäft, das zuletzt ein Filialgeschäft des Kaufhauses Friedrich Bischof war.

Aber auch auf der "schmalen Seite", dem "Voigtsdorfer Wege" (Voigtsdorfer Straße), wollen wir, wieder beim "Wiener-Schulza" beginnend, im Geiste entlang wandern. Zuerst kam die "aale Vogsdruffer  Schule", dann die "Roaba-Regine", bei Schindlers, die Lehmert`sche Wirtschaft, gegenüber wohnte der Jüptner Ferdinand, ein echtes Schömberger Weber-Original". Dann kam das Hartmann`sche Haus und "der lange Feuerwehr-Ullrich". Oberhalb dieses Hauses lagen, in einem kleinen Gehölz versteckt, die "Schömberger Grotten", einige saalartige Sandstein-Auswaschungen, die auch dem "Räuberhauptmann Kahl" als Versteck gedient haben sollen. Dann kam der "Beer-Pauer  uff`m  Berge", der Fiedler Schneider, der Kinner-Schmied und die Fiedler-Minna. Hier oben lagen auch die Besitzungen August Müller, Witwe Winkler und Emil Schneider. Nun sind wir wieder beim Gasthaus "Wanderers Rast" angelangt.

Hier teilen sich die Wege. Links führte die Straße weiter, am Hansel-Hause, der Schindler-Raschke`schen Wirtschaft, beim Wittwer Franz, dem Elternhause unseres geschätzten Wittwer-Paters, dem hier gegenüberliegenden Feuerteich, "der Badeanstalt unserer Kindheitszeit", den Besitzungen Burkert und Beer und der so schön am Waldesrand gelegenen Försterei, wo zuletzt der beliebte Revierförster Prieur seines Amtes waltete, vorbei.

Hier mündete aber auch der Weg, der beim Gasthaus "Wanderers Rast" rechts abzweigt in die Straße. Auf diesem Wege, der die Bezeichnung "Puttermilch-Steig" (Buttermilchsteig) führt, nach einem früheren Schömberger Fabrikanten Buttermilch - später Methner & Frahne - benannt, wandern wir an den Häusern Kammel, Müller, "Schaala-Friedrich", "dem Hulzmacher Letzel" entlang und kommen zu der bekannten "Försterbaude" des Forstmannes a. D. Knetsch, welche bis zur Errichtung der "Tannengrundbaude" das alleinige Ausflugslokal der Schömberger war.

Jetzt wandern wir auf der Liebauer Straße weiter und kommen zur Abzweigung der Bergstraße nach Friedland, eines Teiles der bekannten Sudentenstraße. Auf dieser Straße könnten wir über den Rasperwinkel, Raspenau mit der bekannten "Quarkmühle" und Rosenau in das etwa 10 km von Schömberg entfernte Friedland gelangen. Wir bleiben aber auf unserer Wanderung im Bereich unserer Bergstadt Schömberg. Unser nächstes Ziel ist nun der Rasperwinkel, den wir über die Sudetenstraße erreicht haben, und wenden uns dem hohen Striet-Berge zu. Wieder am Striet-Hang talwärts wandernd führt uns dieser Weg nun zur St. Anna-Kapelle. Zurückkehrend benutzen wir den bekannten Prozessionsweg und genießen von der Anna-Höhe den herrlichen Blick über das schöne Ziedertal. Wenn wir die letzte Anhöhe, den Baderberg erreicht haben, lassen wir noch einmal den Blick über unser Schömberg gleiten. Unter uns liegt die Häuserreihe der 12 Apostel, darüber hinweg ragt die katholische Pfarrkirche und auch den Turm der evangelischen Kirche erblicken wir.

Dann geht es, mit dem Blick über die "12 Apostel", die vielen Stufen vom Baderberg hinunter zur "Seufzer-Allee". Im Geiste wandern wir nun diese Seufzer-Allee an der Gartenfront der "12 Apostel" entlang und überqueren die Brücke am kleinen Wehr. Hier befindet sich der "Proßa-Born", von welchem aus die früher in allen Teilen unseres Städtchens befindlichen "Röhrbütta" mit frischem Wasser, das unablässig lief, gespeist wurden. Unter den schattigen Kastanien weiterwandernd, kommen wir am Ende der Seufzer-Allee auf die Rückseite der Unterlauben. Nur noch 100 Meter sind es, dann stehen wir wieder an der "Drehscheibe", dem beliebtesten Punkt "vum Schimmriche", der Zusammenführung der Liebauer- und Landeshuter Straße.

Wir wandern nun an der Landeshuter Straße in Richtung Erlendorf weiter. Das erste Haus, das Eckhaus, ist die Heinzel`sche Bäckerei, zuletzt das Café Ulbrich. Dann kommt der Lahmer-Bäcker. Danach kommen die Laubenhäuser Pietrczok, Fleischerei Thamm und der "Kleewächter Pauer". Auf der anderen Seite lag neben dem Bischof`schen Geschäftshaus das Haus "vum  Gläser-Schuster", in welchem sich auch die Josef Rudolf`sche Tischlerei befand. Dann kam das frühere Ambros  Scharf`sche "Gasthaus zum Schützen" und "das Vorschußhaus". Letzteres war einst das Eigentum der Weberzunft. Hier wurde das Garn zur Verarbeitung an die Handweber ausgegeben und die fertige Webware von diesen abgeliefert. Zuletzt wohnte hier der Spediteur Schubert als Eigentümer dieses großartigen Barockhauses. In einem Nebengebäude richtete der Getreide-kaufmann Feist aus Albendorf einen gut florierenden Filialbetrieb ein.

Links vom Vorschußhaus zweigt der Postweg ab. An diesem lagen das Grünzeuggeschäft Anna Rudolph, später Frau Ewinger, der "Scholza-Tischler", "Stroaßa-Wenzel", "Beer Peters Häusla" und das Baugeschäft Robert Schmidt. Am Postweg wohnte auch der Eimann Schuster, Kohl-Wieland und ferner lag auch hier das schöne "Meta-Häusl" des Maurerpoliers Weiß.

Wir setzten nun unseren Weg auf der Landeshuter Straße fort. Rechts hinter der Brücke, die hier über das Voigtsdorfer Wasser führt, liegt die Mechanische Weberei Aloys Wiener, Inhaber Walters Erben. Auf der gleichen Seite kam zunächst der Anders-Färber und das alte Spital, unser städtisches Altenheim, das später Heimatmuseum und Trachtenwebstube Schmidt-Czerny war. Dann kam "der Stern". Hierbei handelte es sich um das Wienersche "Gasthaus zum Stern". Zwischen dem "Stern" und dem nächsten Haus zogen stets die Prozessionen vorbei zur St. Anna-Kapelle. Das nächste Haus gehörte dem Kaufmann Constantin Taube, der im Hinterhaus auch noch eine Wäschemangel mit Handbetrieb hatte. Dann kam das evangelische Pfarrhaus, früher ein Landwirtschaftsbetrieb, der in der Inflationszeit einem Holzgroßhändler Korzendorfer gehörte. Mit dem Scharf-Maurer`schen Hause, der Hoffmann`schen Landwirtschaft und dem Bauernhof Edelbert Müller endete die Landeshuter Straße auf dieser Seite. Auf der linken Seite, gegenüber der Walter`schen Weberei, lag zuerst ein Wohnhausneubau der Familie Walter, an jener Stelle, wo früher das "Gasthaus zum Adler", Besitzer Kühn, war. Dann kam "Musikanta-Bürgel", das ganz kleine Geschäftchen "vu  der  Menzel-Eduardn", das Zweteck`sche Haus und die bekannte Damastweber-Siedlung "7 Brüder". Besitzer waren hier zuletzt: Franz Schmidt, Bäckermeister Lukesch, Handelsmann Thuns (2 Häuser), Albert Freise, Fleischerei Bruno Meyer (langjährig vun  der  Herda-Fleeschern  gepachtet) und Julius Meyer`sche Erben. Neben den "7 Brüdern" lag das Rachfahl`sche Gemischtwarengeschäft, dann kam das Baumerthaus. Hier wurde früher eine Schlosserei betrieben.

Nun zweigte hier links der Gartenweg ab, der eine Verbindung zum Erlenweg schuf. Am Gartenweg lagen die Häuser Gruner Wilhelm, die "Sammel-Kirchnern", das Koppe-Haus (Puschmann Albert), der Weber Paul Schremmer (hier wohnte auch Schremmer Heinrich, der aus Tannengrund stammte), das Haus von Josef Schubert und im Garten vom früheren Semmel-Fiebig stand der schmucke Neubau des Lehrers Krüger, das "Haus Anna". Hier erreichen wir auch den Zusammenfluss des Voigtsdorfer Wassers mit der Meta, die aus den Ochsenwiesen fließt. Durch diesen Zusammenfluss entsteht ab hier der Zieder, der dem Tal, in welchem Schömberg, Erlendorf, Klein-Hennersdorf, Grüssau, Lindenau, Neuen und Oberzieder liegen, den Namen Ziedertal gab. In Landeshut vereinigt sich der Zieder mit dem Bober.

Nun kehren wir wieder zur Landeshuter Straße zurück und verfolgen diese, beginnend beim "Pohl Alois-Häusel", weiter. Daneben lag das Kadenbach-Haus, dann die Stief-Schmiede, es folgt das kleine Kirsch-Häusel, der Paatsch-Tischler, das Haus vom Maurer Fiedler und das des Lahmer Stellmachers. An diesem Hause hingen stets als Handwerkszeichen ein riesengroßes Wagenrad und ein Paar Skier, zum Zeichen dafür, dass hier neben alter Tradition auch Wintersportgeräte hergestellt wurden. Sodann kamen 2 großen Mehrfamilienhäuser, in denen mehr als 10 Familien lebten. Anschließend das Haus des "Schulz-Briefträgers", das Grieger-Häusel, dann "Bettfedern-Rudolf, Illner Alois, die Kühn Marie und die frühere Hahnel-Schmiede. Den Abschluss als letztes Schömberger Haus bildete hier an der Landeshuter Straße das Kaczmiersky-Haus.

Die heutige Wanderung wollen wir beschließen. Wir treffen uns wieder auf der Brücke am Niederweg, welche hier über den Zieder führt, um dann einmal Schömbergs Niederstadt, die "Niedergoasse" zu durchstreifen. Vor dem Maresch-Hause biegen wir links ab, um zuerst den Ziederweg entlang zu wandern. Die Familie Rohrlach steht hier vor der Tür und freut sich, dass so viele liebe alte Bekannte hier vorbei kommen. Im nächsten Haus von "der "Kroaga-Plätt-Menzeln", haben wir auch gute Bekannte vor uns. Dann kommen wir zum "Kuppa-Koarle". und zum Baudisch-Haus. Im nächsten Hause wohnte Familie Klitzner. Beim "Lauga-Hoffmann", beim Gärtner August "semm  kleenen  Loaden", dann beim Illner-Tischler vorbei, führt uns der Weg weiter beim "Bloattbinder Röhricht", beim alten Erlendorfer Bürgermeister Stief, dem Hause des Maurerpoliers Stechmann und "beim schwoarza Martin" vorbei. Hier war auch noch das Heider`sche Haus, bei Pohl`n, "wu  die  Hampel  Martha  derheeme  woar", dem Fröbrich-Bergmann`schen Hause, dem Elternhause des bekannten Prokuristen Fröbrich von der Firma Hugo Wieland und das Beer-Reinhold`sche Haus. Das letzte Haus am Ziederweg war das Weist`sche Haus, das über eine Brücke, die den Zieder überquerte, erreicht wurde.

Wir sind an der Einmündung des Ziederweges in den Erlenweg angelangt. Nun wollen wir über den Erlenweg entlang bis zur Maria-Brücke wandern. Am Niederweg lagen noch die Häuser "vu  a Brückner-Mädeln" und Wiltscheck-Bernhards Haus. Das erste Haus am Erlenweg war die Landwirtschaft Fischer, dann kam man beim Werner Maurer, dem neuen Häuschen von Heinrich Lorenz, dem Duffeck Alois Haus und bei Otto`s vorbei. Links unter einer großen Linde lag das Haus von der Fiedler-Liese, gegenüber die Häring`sche Landwirtschaft. Jetzt ging es weiter vorbei beim Röhricht Albert, dem Feige-Heimbürger-Schönfeld`schen Hause, der Landwirtschaft Heinrich Grallert, beim Taube Berthold, der August Hein`schen Schlosserei und dem Lonzer Gustav`schen Hause. Nun lagen am Erlenweg noch die Häuser des früheren Handelsmannes Heinzel und dem "Blümel-Büttner", ehe wir wieder die Einmündung des Ziederweges, den wir ja bereits begangen hatten, erreichen. Jetzt ist das nächste Haus das des Zimmermanns Menzel (Reinhold). Dann kam das Jüptnerhaus, das vom Franz Lahmer, der "Tutagräber Jenke" und der "Jockscha-Schneider". Aber auch das gegenüberliegende Krause Max`sche-Haus dürfen wir nicht übersehen. Hier führte eine Brücke über den Zieder. Über den Zieder führt aber hier auch noch eine zweite Brücke hin zu den Grundstücken der Maurer Alois Koppe und Richard Kuhn. Dieser Weg mündet dann beim Baugeschäft Robert Schmidt in den Postweg.

Wir wandern aber am Ziederweg weiter, vorbei beim Wittwer Kutscher, dem Hoder`schen Hause, beim Flegel-Töpfer, überschreiten hier die Ziederweg-Brücke und sind wieder an der Maria-Brücke und an der Liebauer Straße angelangt. An der Maria-Brücke steht die schöne barockene Maria-Statue. Dahinter liegt das Haus, in dem der letzte Totengräber, unser "Körner Hannes" wohnte.

Jetzt aber überqueren wir die Liebauer Straße und wandern zwischen der "Wabschule  un  der Ziega-Stief`n  un  beim Grünzeug-Kasper" durch und sind am Mühlhübel angelangt. Vor uns liegt der uralte Bau des früheren Brauhauses, "inserer  Stoadtbrauerei". Zwischen diesem Bau und dem Hause "vum  Demuth-Büttner", "inserm  Kerchvoater", führte ein Weg zur Herrmann`schen Färberei. Diese lag wohl etwas versteckt, aber recht schön in einem stillen Winkel.

Über die Demuth-Brücke kommen wir nun an die Tannengrundstraße und gehen am Arbeiterhause der Wieland`schen Weberei, dem lang gestreckten Fabrikgelände derselben, vorbei und wollen nun zum Sportplatz wandern und weiter zur Schießhausstraße.  Das erste Haus ist das Elternhaus "vu  der  Schmidt-Lucie". Dann kommen die Häuser vom Paatsch Rudolf, dem Engler Kutscher, den Heinrich Mädeln und das Haus der Familie Meergans, "inser  Schimmricher  Eismoann". Recht bekannt aber war das nächste Grundstück, es war "unser Schützenhaus". Vorzüglich bewirtschaftet wurde es von den letzten Wirtsleuten Niewerth. Gegenüber dem Schützenpark liegen drei Zwölf-Familien-Häuser. Überquerte man die Bahnschienen gelangte man vorbei am Böhmer-Wäldchen zu den Sportplatz.

Wir wandern jetzt weiter entlang der Tannengrundstraße, vorbei am Haus von Wendelin Blümel,  Teppichfabrikant Patsch, Familie Jentsch, der Kleinwächter-Schmiede, Springer Lukas, dem Adam-Häusel und überqueren den Bahnübergang der Ziedertal-Eisenbahn. Weiter wandernd liegen an beiden Seiten der Straße kleine Weberhäuser bis zur früheren "Goassa-Mühle". Links der Straße wohnen der "Heinzel Manuel", dann kam das Mohaupt-Haus, in dem früher der Krippenschnitzer Friedrich lebte, der Reimann Maurer - Schömbergs Schornsteinbauer -, die Schwarzer Ida, Hein Oskar, Schaube Erich, Tiepelt Paul`s kleine Landwirtschaft, der "Kuhna-Sattler" und die kleinen Wirtschaften von Bock und Heinrich Korich. Auf der rechten Seite, beginnend beim Bahnübergang, wohnte im ersten Haus "inser  Wiesner-Schuster". Dann kamen die Stief-Mädel, der Krause-Schuster sen. und sein Sohn Franz, das Haus vom Eisenbahner Heyek, Paatsch Paul, "unser Mädchen für alles", er war Fahrzeugreparateur, Musiker und Komiker, und das Haus vom Reimann Tischler. Es folgten die Häuser vom Blümel Josef, Steiffa-Schuster, Stiefa-Koarle und Heinrich Blau. Hinter diesem Hause führte rechts ein Weg zum sog. "Hutscha-Hübel". An diesem Wege lagen die Pfeiffer`sche Gärtnerei, das Würfel-Haus und "Schmidta-Fernand". An der Straße weiter wandernd lagen, noch zu Schömberg gehörend, die Jentsch-Wirtschaft und die Landwirtschaft von Karl Herzog. Das letzte Schömberger Grundstück war dann das Hentschel-Haus.

Damit ist unser Rundgang durch Schömberg beendet.

Überaus beliebt war ein Ausflug über den Rasperwinkel nach Raspenau zur Raspermühle, besser bekannt als die "Quarkmühle".

Diese Karte stellte Herr Roman Grochalski aus Jelcz-Laskowice / Jeltsch-Laskowitz zur Verfügung

Schömberg im Sommer und Winter:

Die beiden folgenden Bilder entstanden vor dem Krieg und wurden von Herrn Hubert Jahn aus Datteln zur Verfügung gestellt.