Neuen (Krzeszówek)

(Verfasser: Hella Tegeler)

Neuen liegt 9 km südöstlich von Landeshut im Ziedertal. Vermutlich stand hier die erste Benediktinerabtei Grüssau. Herzogin Anna, Witwe des bei Wahlstatt gefallenen Herzogs Heinrich II., berief Benediktinermönche aus Opatowitz in Böhmen ins Ziedertal. Diese errichteten 1242 auf einer Anhöhe am Zieder, vermutlich dort, wo sich heute die Kirche von Neuen erhebt, eine Propstei. Bei Bauarbeiten in der Neuzeit stieß man auf Mauerreste, die auf diese Niederlassung hindeuten könnten. Alte Urkunden bezeichnen noch im 14. bis 16. Jahrhundert den kleinen Ort Neuen samt seiner Pfarrkirche als "Antiqua Gryssow" (Alt Grüssau). Nach fünf Jahrzehnten wurden die Benediktiner durch Zisterziensermönche abgelöst, die sich eine halbe Stunde weiter in nördlicher Richtung niederließen und dort das Kloster Grüssau errichteten. Neuen war eines von  40 Dörfern des dem Kloster Grüssau gehörenden Stiftslandes. Als Teil des Herzogtums Schweidnitz fiel es mit diesem zusammen 1392 an die Krone Böhmen. 1426 wurde es von den Hussiten gebrandschatzt.

In Neuen liegt die kleine Scholzenwiese, deren Name daran erinnert, dass bis zum Jahre 1675 hier eine Scholtisei gestanden hat, welche nebst dem dazugehörigen Lehngut "Buchenwald" in kiregerischen Zeiten zerstört wurde. Das gleiche Schicksal teilte 1636 ein Gehöft, welches einst im "Auengarten" stand. Die "Kirchwiese" in Neuen bezeichnet den Ort, auf dem die erste Grüssauer Klostergründung gestanden haben soll, die im Jahre 1242 von Benediktinermöchen aus Opatowitz in Böhmen errichtet wurde.

Als Folge des Ersten Schlesischen Krieges fiel es zusammen mit Schlesien 1742 an Preußen. 1810 wurde das Klostergut säkularisiert. Nach der Neugliederung Preußens 1815 war es Teil der Provinz Schlesien und gehörte ab 1816 zum Landkreis Landeshut. 1899 erhielt es Anschluss an den Haltepunkt Grüssau an der Bahnstrecke Landeshut-Albendorf. Seit 1874 gehörte Neuen zum Amtsbezirk Klein Hennersdorf.

Die katholische Kirche St. Laurentius wurde 1362 errichtet und 1588 - 1595 unter Abt Kaspar Ebert umgebaut und erweitert. Anfang des 18. Jahrhunderts erhielt die Kirche eine reiche Barockausstattung. Außer Neuen gehörten noch die beiden Dörfer Görtelsdorf und Klein Hennersdorf zur Kirchengemeinde Neuen. Für die evangelischen Bewohner war die Kirchengemeinde Schömberg zuständig.

Im Jahr 1925 zählte der Ort 145 Einwohner, davon gehörten nur 4 dem evangelischen Glauben an. 2010 lebten in Neuen 102 Bewohner. Der Ort gehört heute zur Landgemeinde Kamienna Góra (Landeshut).

Quellen:
-
Anhang aus dem Adressbuch von 1911 des Kreises Landeshut
- Knie, J. G.: Übersicht der Dörfer, Flecken und Städte der königl. preuß. Provinz Schlesien, 1845
- Patschovsky. W.: Die Wüstungen im Kreise Landeshut in: Heimatkalender des Kreises
   Landeshut/Schl. 1927, herausgegeben von Kreisausschuß-Sekretär Hornig, Landeshut 1. Jahrgang,
   Druck: Schlesierverlag L. Heege - Schweidnitz
- Pohlendt, Heinz: Die Landeshuter Passlandschaften, Priebatschs Buchhandlung Breslau 1938
- Schlesischer Gebirgsbote
- Wikipedia
- Zimmermann, Friedrich Albert: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, 5. Band, 1785

Blick auf die Pfarrkirche in Neuen

Pfarrkirche mit Pfarrhaus

Blick auf den Gnadenaltar

Das Gnadenbild

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 83/1864.

Triumpfkreuz in Neuen. Es stammt aus der 
alten Klosterkirche zu Grüssau.

Die Kirchenglocke von Neuen:

Die Neuener Kirchenglocke hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Es handelt sich um eine Bronzeglocke, die mit kunstvollen Ornamenten verziert ist und der hl. Anna geweiht wurde. Im Jahre 1522 wurde sie gegossen. Viele Jahrzehnte lang erklang ihr Ton vom Bergkirchlein der hl. Mutter Anna in Grüssau. Als dieses erste und älteste Grüssauer Bergkirchlein später abgebrochen wurde, und nachdem die Pfarrkirche von Neuen in den Jahren 1588 - 1591 umgebaut und erweitert worden war, stifteten die Zisterziensermönche die Glocke dieser Pfarrkirche. Gemeinsam mit zwei anderen Glocken läutete sie viele Jahrhunderte und rief die Bewohner der Kirchgemeinde Neuen, Görtelsdorf und Kleinhennersdorf zum Gottesdienst.

Nachdem ihre größere Schwester, die 1902 in der Glockengießerei zu Apolda/Thür. gegossene St. Brunoglocke ein Opfer des 1. Weltkrieges geworden war, wurde auch sie wenig später abgeholt. Wegen ihres Altertums- und Kunstwerkes wurde sie jedoch vor der Verschrottung bewahrt. Nach Kriegsende kehrte sie zurück und erhielt ihren alten Platz im Kirchturm zurück. Es kam der Zweite Weltkrieg und wieder musste sie das Gotteshaus verlassen. Ihr Weg führte zum großen Sammellager, dem sogenannten Glockenfriedhof in Hamburg. Das Ende des Krieges verhinderte ihre Vernichtung.

Im Jahre 1951 entstand im Extertaler Ortsteil Bösingfeld (Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen) die Heilig-Geist-Kirche. Die Neuener Glocke wurde der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Am Tag der Kirchweihe - 22. Mai 1952 - erklang sie zum ersten Mal und sandte ihren Gruß hinaus in Lippische Land.

Die Glocke von Neuen kehrt im Jahre 1917 zurück.

Die Heilig-Geist-Kirche in Bösingfeld

Erstkommunion 1911

Erstkommunion in der Pfarrei Neuen mit Pfarrer Klepka

 (1943 oder 1944)

(Bild von Herrn Dr. Bernhard Stocker)

Prälat Dr. Alfons Blaeschke, Pfarrer in Neuen von 1899 - 1909

Geboren wurde er am 2. November 1870 in Lindenau, Kreis Grottkau. Nach dem Theologiestudium erfolgte in Breslau 1896 seine Weihe zum Priester und er erhielt eine Anstellung als Kaplan in Landeshut. Im Jahre 1899 wurde er Pfarrer in Neuen und ging 1909 in gleicher Funktion nach Liegnitz. Hier bekleidete er auch das Amt des Kreisschulinspektors.
Die weitere ausführliche Biografie ersehen Sie unter nicht im Kreis Landeshut geborene Persönlichkeiten.

Erzpriester Otto Wick, Pfarrer in Neuen von 1909 - 1937

In Militsch, Kreis Steinau a. d. Oder geboren, war Pfarrer Otto Wick nach seiner im Hohen Dom zu Breslau empfangenen Priesterweihe zunächst längere Zeit als Kaplan in Patschkau O.S. tätig. Danach war er Kaplan in Meffersdorf im Isergebirge. Hier versah er gleichzeitig auch den Dienst als Hausgeistlicher bei einer adligen Familie. Als im Jahre 1909 die Pfarrstelle in Neuen durch den Weggang des damaligen Ortspfarrers Alfons Blaeschke, des späteren und letzten Dompropstes von Breslau, frei wurde, erfolgte die Berufung des jungen Geistlichen Otto Wick zum Pfarrer von Neuen. Die feierliche Einführung nahm der fürstbischöfliche Kommissarius, Herr Erzpriester Vetter, aus Liebau vor. Zur Pfarrgemeinde Neuen gehörten auch die Ortschaften Görtelsdorf und Klein Hennersdorf.
Mit besonderer Hingabe widmete er sich seinen Aufgaben. In Anerkennung seines segensreichen Wirkens wurde er durch Kardinal Adolf Bertram zum Ehrenerzpriester ernannt. Nachdem er bereits sein silbernes Priesterjubiläum gefeiert hatte, konnte er im Jahre 1934 auch sein 25jähriges Jubiläum als Ortspfarrer von Neuen begehen. Nicht ganz drei Jahre waren Erzpriester Wick nur noch vergönnt, in seiner Gemeinde zu wirken. Am 19. Mai 1937 verstarb er nach längerer Krankheit. Umgeben von den Gräbern zweier seiner Vorgänger, der Pfarrherren Augustin Ferschke und Franz Nitschke fand er auf dem Friedhof in Neuen seine letzte Ruhestätte.
In der folgenden Zwischenzeit führte der benachbarte Pfarrer von Grüssau, Pater Albanus Dreiner, die Amtshandlungen der Pfarrei weiter. Im Herbst 1937 erfolgte die Einführung des Pfarrers und Erzpriesters Willibald Klepka. Er sollte der letzte deutsche Pfarrer in Neuen sein.

Erzpriester Otto Wick

Erzpriester Willibald Klepka, Pfarrer in Neuen von 1937 - 1946

Er war de letzte deutsche Seelsorger der katholischen Pfarrgemeinde Neuen. Am 01. Februar 1900 wurde er in Posen als ältester Sohn des Konrektors Paul Klepka geboren. Nach dem Ende des 
1. Weltkrieges musste die Familie Klepka Posen verlassen und kam nach Breslau. Hier beendete Willibald Klepka sein Theologiestudium und wurde am 17. März 1923 zum Priester geweiht. Nach längerer Kaplanzeit bei St. Bonifatius in Breslau und Langenbielau (Eulengebirge) wurde er im Herbst 1937 durch Kardinal Bertram zum Pfarrer der Pfarrei Neuen berufen. Bereits nach kurzer Zeit wurde er zum Erzpriester des Dekanates Landeshut ernannt.
Die weiteren Stätten seines priesterlichen Wirkens nach dem 8. Mai 1946 waren: Wehdem, Kreis Lübbecke, Hillmicke, Kreis Olpe und Stockkämpen im Kreis Halle/Westfalen.
Er verstarb am 6. Dezember 1970.

Erzpriester Willibald Klepka 

Auf dem folgenden Foto ist die katholische Pfarrkirche im Jahre 2010 abgebildet.
(Das Foto wurde von Frau Ursula Paul, geb. Krusche aus Puchheim zur Verfügung gestellt).

Kleine Kapelle vor der Kirchenmauer.

Tafel über dem Eingang der Kirche

(Aufnahme: Oktober 2015)

Epitaph an der Außenwand der Kirche

(Aufnahme: Oktober 2015)

Friedhofskapelle (Aufnahme: Oktober 2015)

Der Friedhof:

Auf dem Friedhof sind noch etliche deutsche Gräber vorhanden.

Gefallene des 1. Weltkrieges:

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Aus den Verlustlisten (VL) der Gefallenen des 1. Weltkrieges ergeben sich für Neuen folgende Namen:

  • Mayer                         Robert                                                       VL vom 15.11.1915   - Seite 10146
  • Stief                            Heinrich                                                    VL vom 28.11.1916  -  Seite 16561


Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

Die Schule: 

Laut Zimmermann gab es bereits im Jahr 1785 eine katholische Schule im Ort.
Nach den Adressbüchern der Jahre 1911, 1925 und 1938 waren folgende Lehrer tätig:
1911      =     Wilhelm Fraeger, er war Lehrer und Kantor.
                     Neben seinem Lehrerberuf war der gebürtige Schömberger auch als Standesbeamter
                     und Gemeindeschreiber tätig. Darüber hinaus war er Mitbegründer der Spar- und
                     Darlehnskasse Neuen. Kurze Zeit nach der Versetzung in den Ruhestand starb er im
                     Jahre 1925 in Grüssau.
1925      =    Vitus Teige, er kam als Junglehrer nach Neuen und übte ebenfalls die Tätigkeit als
                     Kantor aus. Sein Vorgänger Wilhelm Fraeger wurde später sein Schwiegervater.
                     Nach 1946 kam er mit seiner Familie nach Ankum im Kreis Bersenbrück. An der
                     dortigen Volksschule wurde er 1956 zum Rektor ernannt.
1938       =    Johannes Jäkel, Lehrer und Kantor.

Das Schulgebäude mit der Kirche im Hintergrund

Schülerinnen und Schüler vor dem Schulgebäude im Jahre 1913

Schulklasse der Volksschule Neuen im Jahre 1924 
mit ihren Lehrern Feige und Fraeger.

Die Scholtisei:

Quelle:

  • Taube, Tilmann: Die bäuerliche Führungsschicht im Grüssauer Klosterland von ca. 1550 bis 1750, Selbstverlag 2003


Die Besitzerfolge stellt sich wie folgt dar:
I.    Generation:     Matthes Springer        Erb- und Gerichtsscholz (EuGS) auf dem Neuen
                               Valtin Spitzer               EuGS auf dem Neuen durch Einheirat bis 1585
                                                                     Er heiratete die Witwe des Matthes Springer.
II.    Generation:     Hans Springer            EuGS ab 1585         (* grob 1550)
                                Caspar Käpler            offenbar EuGS durch Einheirat  (+ 1636)
                                                                    Er heiratete die Witwe des Hans Springer.
III.   Generation:     Johannes Mohaubt, "Mohans" genannt:  EuGS durch Kauf (19.04.1636)
IV.   Generation     Heinrich Mohaubt     seit 1655 als EuGS bezeichnet  (* ca. 1620,  + 18.05.1656)

                                Friedrich Pohl            bis 1675 EuGS in Neuen
                                                                    Er schließt am 21.08.1675 einen Vertrag mit dem Stift
                                                                    Grüssau, in welchem er die Scholtisei in Neuen gegen das
                                                                    Vorwerk in Buchwald tauscht.

Seit 1675 /76 wird die Scholtisei in Neuen vom Kloster in Eigenwirtschaft bewirtschaftet und keine Scholzenfamilie mehr genannt. Das ehemalige Scholzengut wird auf alten Karten vom Anfang des 19. Jahrhunderts noch als "Kretscham" bezeichnet.
                                                                    

Die Gastronomie:

Haus Nr. 30               Der "Gerichtskretscham"
                                    Besitzer: (laut Adressbüchern)  1911  =  Hugo Rummler
                                                                                          1925 =  Josef Langer
                                                                                          1938 =  Otto Geisler
                                                 

Der Gerichtskretscham (Aufnahme: ca. 1910)

Auf dem folgenden Foto ist das Bauerngut Nr. 1 abgebildet, Besitzer Hermann Wiesner.

Haus Nr. 15 - Familie Alois Eitrich (Aufnahme: 1969)

Haus Nr. 16 - Familie Adolf Seidel (Fleischbeschauer)

In diesem Haus war auch die Poststelle untergebracht.

(Aufnahme: 1969)

Haus Nr. 24 a

Eigentümer dieses Hauses war die Familie Rock und es war im Laufe der Jahrzehnte an verschiedene Familien vermietet.
(Aufnahme: 1979)

Gewerbetreibende in Neuen

Auszug aus dem Amtlichen Adressbuch für Industrie, Handel und Gewerbe des Jahres 1927.

Sandgruben Tielsch & Co.

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Größter Arbeitgeber im Ort war die Firma Tielsch & Co. Der in diesen Gruben abgebaute Sand wurde zum großen Teil in der eigenen Porzellan-Manufaktur in Altwasser bei Waldenburg verwendet. Auch im böhmischen Nachbarland fand der weiße Sand Verwendung.

Carl Robert Tielsch (1815 - 1882) gründete 1845 in Altwasser bei Waldenburg die Porzellan-Manufaktur Carl Tielsch & Co. Stiller Teilhaber war Gideon von Wallenberg. Nach dem Tod des Firmengründers übernahm dessen Sohn Egmont von Tielsch (15.06.1854 - 03.12.1920) im Jahre 1882 die Leitung des Unternehmens. Am 1. Januar 1917 wurde das Familienunternehmen von Egmont von Tielsch in die Aktiengesellschaft Porzellan-Manufaktur C. Tielsch & Co. AG eingebracht. Gleichzeitig ging Egmont von Tielsch eine Interessengemeinschaft mit der Porzellanfabrik C. M. Hutschenreuther ein, die am 29.03.1920 die Aktienmehrheit übernahm. Nach dem Tod von Egmont von Tielsch übernahm Sohn Herbert von Tielsch (geb. am 11.02.1889) den Sitz im Aufsichtsrat der AG. Im Jahre 1932 schlossen sich die Unternehmen Hutschenreuther und Tielsch zusammen.

Am 8. Mai 1945 wurde die gesamte Fabrik enteignet. Später wurde sie mit wenigen nicht vertriebenen Deutschen bis 1952 weitergeführt, bis sie dann verstaatlicht wurde. Im Jahre 1992 wurde sie teilprivatisiert und seit 2007 arbeitet die Firma als privates Unternehmen unter dem Namen Fabryka Porcelany Walbrzych S. A.

Die ehemalige Sandwerkanlage in Neuen

(Quelle: fotopolska)

Die ehemalige Sandwerkanlage in Neuen

(Quelle: fotopolska)

Die ehemalige Sandwerkanlage in Neuen

(Quelle: fotopolska)

Die Porzellan-Manufaktur in Altwasser im Jahr 1845.

(Quelle: fotopolska)

Die Porzellan-Manufaktur in Altwasser

(Quelle: fotopolska)

Wer kann zu den auf den beiden folgenden Bildern abgebildeten Häusern nähere Angaben machen?

Bauernhaus in Neuen

Bauernhaus in Neuen

Alte Flurnamen in Neuen:

Quelle:

  • Böcks, Fritz: Die Flurnamen im Ziedertal in Zeitschrift "Der Wanderer im Riesengebirge", Heft Nr. 10/1925


In Neuen gab es früher 53 alte Flurnamen. Einige sollen hier genannt werden. Den Namen Neuen führt der Ort erst seit 1636, vorher nannte er sich "Alt Grüssau", dann nach seiner uralten Kirche "St. Lorenz". Sie wird auch als die Mutterkirche des Klosters Grüssau bezeichnet. 

Die "Kleine Scholzenwiese" bedeutet, dass bis zum Jahre 1675 hier eine Scholtisei bestand, welche nebst ihrem Lehngut "Buchenwald" in kriegerischen Zeiten zerstört wurde. Ferner bestand laut Chronik bis 1636 im "Auengarten" ein Gehöft. Erwähnenswert sind ferner die "Alpenwiese", die "schwarze Moorwiese", die "Felsenburg", eine aus lauter Kammern bestehende Sandgrube, das "Kummerstück", der "Sonnenwirbel", der "Marterfleck", ein schwer zu bebauendes Stück Land. Das "Gierenfeld", der "Totengräberfleck", der "Weinberg", es ist dies eine sonnige Anhöhe, auf welcher die Grüssauer Mönche einst versuchten, Wein anzubauen, Die "Kirchwiese", auf welcher das erste Kloster Grüssau (1242) gestanden haben soll. Die "Töpferscheibe" war ein Ort, auf welchem sich Einwohner von Neuen und Klein Hennersdorf öfters versammelten.

Diesen Kartenausschnitt stellte Herr Hubert Jahn zur Verfügung.
Hier sind noch die alten Ortsnamen aufgeführt. Am 28.11.1929 erfolgte der Zusammenschluss der Orte Kratzbach und Leuthmannsdorf zur Gemeinde Erlendorf.
Die Umbenennung des Ortes Blasdorf bei Schömberg in Tannengrund wurde am 15.06.1936 vollzogen.