Gaststätten: Markt - Wilhelmstraße:

(Verfasser: Hella Tegeler)

Quellen:

  • Reiseführer: Der Osten des Riesengebirges, hrg. vom Verkehrsverband des Ostens des 

        Riesengebirges

  •  Schlesischer Gebirgsbote

Markt Nr. 22  

("Central-Restaurant", danach "Zur Gorkauer", später "Zur  Namslauer")

Die Eigentümer dieser Gaststätte wechselten mehrfach und damit auch der Gaststättenname. Im Jahre 1911 befand sich hier das Central-Restaurant des Adolf Ruttke. 1925 wurde der Gastwirt Gustav Thiel neuer Eigentümer und aus dem "Zentral-Restaurant" wurde "Zur Gorkauer". Gemeinsam mit seiner Ehefrau Martha betrieb er viele Jahre diese Gaststätte.
Zwischen 1925 und 1938 fand wieder ein Wechsel statt. Die Gaststätte hieß nun "Zur Namslauer", die von Paul Schubert geführt wurde. Später übernahm der Gastwirt Adalbert Gans den Betrieb.

Gaststätte "Zur Gorkauer"

Gaststätte "Zur Namslauer"

Moltkestraße Nr. 2  (Gasthof "Zum Schwarzen Adler")

Um 1830 war Carl Bürgel Eigentümer dieses Gasthofes. Mit der Zeitungsanzeige vom 1.10.1834 bot er seinen Gasthof zum Verkauf an.
Anfang 1900 gehörte er Ernst Walter, später Josef Beier. Mitte der 1920er Jahre wurde die Gaststätte von meiner Großmutter, Martha Stumpe, geb, Rummler, aus Haselbach geführt.
Im Jahre 1965 wurde das Gebäude abgerissen. Heute befindet sich hier eine Dependance des Hotels Krokus. (Diese Aufnahme wird mit Genehmigung von Herrn Chec veröffentlicht. Sie stammt aus der Sammlung von Ursula und Josef Chec).

Im Jahre 1827 wurde in der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge", Heft Nr. 50/1827, folgende Verkaufsanzeige veröffentlicht:
"Ich bin Willens, meinen Gasthof zum schwarzen Adler, nebst dazu gehöriger Brennerei, ohnweit der evangel. Kirche gelegen, aus freier Hand zu verkaufen. In demselben befinden sich sieben bewohnbare Stuben und Kammern, 2 Böden, 2 Gewölbe und eine Durchfahrt, in welcher mehrere Wagen im Trocknen stehen können. Zu diesem Gasthofe gehören noch ein Hintergebäude mit einer Stube und Boden, ein Garten und mehrere Holzschuppen. Eigentümer: Bürgel sen., Tischlermeister in Landeshut.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 41/1834.

Moltkestr. 2 - Gasthof "Zum Schwarzen Adler"

Oberstraße Nr. 30  (Gasthof "Zum Kronprinz")

Hier handelt es sich um den früheren Gasthof "Zum goldenen Baum", der Mitte 1830 von dem Gastwirt Herbst geführt wurde. Im Dezember 1835 pachtete ihn der Gastwirt Ansorge. Im Juli 1838 erfolgte die Umbenennung des Gasthofes "Zum goldenen Baum" in Gasthof "Zum Kronprinz von Preußen". Der damalige Gastwirt war Franz König. 1842 wurde ein Besitzerwechsel vorgenommen. August Fechner erwarb im April 1842 den Gasthof. Bereits ein Jahr später beabsichtigte er, diesen wieder zu veräußern. Wer der Nachfolger wurde, konnte bisher nicht ermittelt werden. Im August 1852 betrieb der Gastwirt Lüttich den Gasthof. Dies ergibt sich aus der Zeitungsanzeige vom 4. August 1852.
Im Jahre 1875 war der Gastwirt Jungfer Besitzer dieses Gasthofes. Dieser ließ in diesem Jahr einen neuen Tanzsaal anbauen, den sog. "Kaisersaal". 
Im Jahr 1909 erwarb Emil Foest den Gasthof. Geboren wurde er am 04.04.1878 in Streckenbach, Kreis Jauer. Bevor er den Gasthof "Zum Kronprinz" erwarb, war er seit dem 1. Mai 1908 Pächter einer Gastwirtschaft in Hirschberg.  1911 ließ er den Gasthof "Zum Kronprinz" durch einen Umbau erheblich vergrößern.
Emil Foest verstarb am 26. Juni 1965 in Bad Salzuflen.

Anzeige aus der Zeitung "Schlesischer Gebirgsfreund", Heft Nr. 3/1835

Anzeige aus der Zeitung "Schlesischer Gebirgsfreund", Heft Nr. 51/1835

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 27/1838

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 15/1842

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 1/1843

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 63/1852

Emil Foest, Eigenümer des Gasthofes seit 1909.

Oberstr. Nr. 30 - Gasthof "Zum Kronprinz" (Besitzer: Emil Foest)

Oberstr. Nr. 30 - Gasthof "Zum Kronprinz" (Besitzer: Emil Foest)

Gasthof "Zum Kronprinz" - Der Kaisersaal

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Max Fink - der "Theaterdirektor"

Der Buchbinder Max Fink von der Firma Grünfeld war der langjährige Leiter der Landeshuter "Liebhaberbühne", die ihre Aufführungen stets im Kaisersaal darboten.

Max Fink im Kreise seiner Laienschauspieler

Eine Aufführung der "Liebhaberbühne" im Kaisersaal

Eine Aufführung der "Liebhaberbühne" im Kaisersaal

Eine Aufführung der Tell-Spiele im Jahr 1923

Aufführung "Die Vierjahreszeiten"

"Wiener Abend" im Kaisersaal (1935)

"Wiener Abend" im Kaisersaal (1935)

Obertor Nr. 3  (Der Ratskeller)

Pächter des Ratskellers waren Eugen Imm, später Ludwig Jaehn.

Das Rathaus - die rechte Tür führt zum Ratskeller

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Der Ratskeller - Innenansicht

Der Ratskeller - Innenansicht

Schießhausplatz Nr. 3, später Herbert-Norkus-Platz (Schützenhaus)

Herbert Norkus (1916 - 1932), ein sog. Hitlerjunge, wurde in Berlin bei einer Propaganda-Aktion von Kommunisten getötet. Sein Tod wurde von den Nazis glorifiziert. Die Umbenennung des Schießhausplatzes durch den seinerzeit von den Nazis dominierten Stadtrat wurde von den Landeshutern praktisch ignoriert.

Im Jahre 1802 wurde das alte Schießhaus errichtet und feierlich eingeweiht. 1931 erfolgte die Schließung und Umbau in ein HJ-Heim. An der Waldenburger Straße entstand der Neubau des Schützenhauses.

Während der Cholera-Epidemie war im Schießhaus ein Hospital eingerichtet worden.


Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 13/1832.

Dieses Haus wurde im Jahre 1931 geschlossen und später 
zum HJ-Heim umgebaut.

Der Saal im alten Schützenhaus

 Das neue Schützenhaus an der Waldenburger Straße

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Josef Kirsch und seine Ehefrau, Pächter des Schützenhauses.

Josef Kirsch als Schützenkönig.

Schmiedeberger Straße

Schmiedeberger Str. 11 - Die Milchhalle 

Besitzer der Milchhalle war Gustav Seidel (1927 - 1938)

Schmiedeberger Str. Nr. 15  (Gasthof "Zu den Drei Kronen")

Nach der Anzeige in der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge", Heft Nr. 30/1822, erwarb G. B. Berning im Juli 1822 diesen Gasthof. Im Jahr 1838 war der Besitzer ein Herr Herzog (s. nachstehende Zeitungsanzeige).
1911 wurde der Gasthof von Heinrich Barthel geführt. Später war das Haus im Besitz der Stadt Landeshut und die Gaststätte wurde geschlossen.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 39/1838.

von rechts: Schmiedeberger Str. 3 - Seifenhandlung Paul Jungfer, später Schokoladengeschäft Beer; Nr. 4 - Paul Schütz, Gold- und Silberwaren, später Augustin Schneider, Obst- und Kolonialwarengeschäft; Nr. 15 - Gasthof "Zu den drei Kronen" (Inh.: Heinrich Barthel), später im Besitz der Stadt Landeshut; Nr. 16 - Bäckerei August Kammel, später Bäckerei Max Hansch

Schömberger Straße 

Schömberger Str. Nr. 14 (Gaststätte "Deutsches Haus")

Besitzer dieser Gaststätte war zunächst Gustav Schmidt, später Auguste Schmidt.

Gaststätte "Deutsches Haus"

Gaststätte "Deutsches Haus" - Innenansicht

Flaschenverschlussdeckel

Dieses Bild stellte Herr Bartosz Bebenek zur Verfügung.

Schömberger Straße Nr. 23  (Gasthof "Zum Schützen")

Dieses Haus wurde von dem Fleischermeister Ernst Julius Paul Schmidt errichtet. Er betrieb hier sowohl eine Gaststätte als auch eine Fleischerei und Wurstfabrik. Später übernahm dessen Sohn Paul Schmidt Gaststätte und Fleischerei.

Schömberger Str. 23 - Gasthof "Zum Schützen", Fleischerei und Wurstfabrik.  (Eigentümer - Ernst Julius Schmidt,
 später Paul Schmidt)

Der frühere Gasthof "Zum Schützen" - heute

Ernst Julius Schmidt mit seiner zweiten Ehefrau Ida Marie Emilie und Sohn Paul Schmidt im Jahr 1930.

(Quelle: AK Landeshut)

Paul Schmidt als Schützenkönig beim 31. Schlesischen Provinzial-Bundesschießen in Schömberg.
(Quelle: AK Landeshut)

Dieses Laien-Orchester spielte unter der Leitung von Hans Hönig in der Zeit von 1929 - 1933 regelmäßig in einem Nebenzimmer des Gasthofes "Zum Schützen".
Von links nach rechts - stehend: Kurt Springer (Schönwiese), Gerhard Mischek, unbekannt, Georg Gläser. Vorn sitzend: Albert Reuß, Erwin Sebastian (am Klavier), Paul Kuchinke und Reuß sen. (Flöte) von der Perschkestraße.
(Aufnahme: 1930)

Schömberger Straße Nr. 38  (Gasthof "Zur Sonne", später "Preußischer Hof")

Diesen Gasthof besaß Oskar Eblinger. Der Gasthof wurde später umbenannt. Der neue Name lautete "Preußischer Hof". Der neue Besitzer war Ernst Förster. Er verstarb bereits im Oktober 1943 im Alter von nur 45 Jahren.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 45/1836.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 34/1864.

Schömberger Str. Nr. 38 - Gasthof "Zur Sonne"

Trautenauer Straße Nr. 9  (Bahnhof Klein-Zieder)

Inhaber dieser Bahnhofsgaststätte waren Gustav Beer , danach Franz Knahl, später Friedrich Huhn. Heute befinden sich in diesem Haus Mietwohnungen.
Die Haltestelle Klein-Zieder der Ziedertalbahn wurde am 1. Mai 1901 eröffnet.

Bahnhof Klein-Zieder

Der frühere Bahnhof Klein-Zieder heute (Aufnahme 2016)

Waldenburger Straße

Waldenburger Straße Nr. 3  (Gasthof "Zum steinernen Baum")

Nach der Zeitungsanzeige Nr. 44/1831 errichte A. Leyser in diesem Jahr hier einer Destillation.
Im Jahr 1847 bot der Gastwirt Latzke laut Zeitungsanzeige seinen Gasthof zum Verkauf an.
Besitzer dieses Gasthofes war nach dem Adressbuch von 1911 Julius Jenke, später übernahm Otto Strauß den Betrieb. Im Adressbuch des Jahres 1938 ist dieser Gasthof nicht mehr aufgeführt.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 44/1831.

Waldenburger Str. 3 - Gasthof "Zum steinernen Baum".

Waldenburger Straße Nr. 25  (Gasthof "Zur Burg")

An dieser Stelle befand sich im 19. Jahrhundert der Gasthof "Zum Rothkretscham", dessen Eigentümer 1824 F. Andritzky war und den Gasthof in diesem Jahr zum Verkauf anbot. Der nächste Eiegentümer war Johann Gottlieb Bräuer. Er verstarb laut Nachruf in der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge", Heft Nr. 37/1833, am 11.10.1832. Der nächste Eigentümer war  F. Wilhelm Pause war. Benannt wurde der Gasthof nach dem Flurstück "Rothkretscham". Am 10. Dezember 1836 brannte das Gebäude vollständig nieder, wurde aber im Jahr 1838 wieder aufgebaut. 
Später wurde an dieser Stelle der Gasthof "Zur Burg" errichtet.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge", Heft Nr. 20/1824.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 44/1836.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge,
Heft Nr. 50/1836.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge,
Heft Nr. 50/1836.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 50/1836.

Waldenburger Str. 25 - Gasthof "Zur Burg" 

(Besitzer: Franz Blaschke, danach August Höhmann 
und später Willi Berndt)
An dieser Stelle befand sich vorher der Gasthof "Zum Rothkretscham".

Waldenburger Str. Nr. 34 (Gasthof "Zu den 3 Linden):

(Besitzer: Seidel, später Karl Golletz)

Dieses Gasthaus wurde im Jahre 1926 geschlossen. In diesem Haus befand sich später einmal das Arbeitsamt.

Waldenburger Str. Nr. 36  (Gaststätte "Das Meerschiff"):

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Die Gaststätte "Das Meerschiff" lag am Fuße des Burgberges in der Waldenburger Straße. Sie gehörte zu ältesten Gaststätten Landeshuts. In der Gaststätte hing unter der niedrigen Balkendecke das Symbol des Hauses, ein metallenes Segelschiff. Über zwei Jahrhunderte befand sie der Gaststättenbetrieb im Familienbesitz. Als die letzten Eigentümer ohne leibliche Nachkommen starben, erlosch die Gasthauskonzession. Das war Mitte 1930. Eigentümer des Hauses wurde der Korbmacher Max Rechenberg..

In den Grundakten des Landeshuter Amtsgerichtes wurde das Grundstück unter der Nr. 203 Landeshut Vorstadt geführt. Es bestand aus dem Wohnhaus (Gasthaus) mit Hofraum, Holz- und Kohlenabstellplatz nebst Hausgarten, Werkzeugschuppen und Seilerwerkstatt. Wahrscheinlich bot die Gaststätte keine ausreichende Existenzgrundlage, weshalb die Besitzer zu gleicher Zeit auch das Seilergewerbe ausübten. Der nach hinten zum Zieder abfallende Garten bot das für den Seiler zum Ziehen und Drehen von Schnüren und Seilen benötigte langgestreckte Arbeitsfeld. Auf dem Gasthaus lag die Genehmigung, "die gewöhnliche Maß" Branntwein zu brennen und auszuschen-ken. Es gehörte zum Meerschiff auch noch ein kleiner Felsengarten auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Aufgang zum Burgberg unter der Grundbuch-Nr. 247 Landeshut Vorstadt. Eine Art Sommerlaub stand auch dort.

Bei den Besitzern handelte es sich um die Familie Nährig. In den Kirchenbüchern der Landeshuter Gnadenkirche findet sich auch die Schreibweise Nöhrig und Nehrig. Der erste Besitzer des Hauses war der Bürger und Seilermeister Johann George Nährig, der am 21.12.1705 in Freiburg bei Schweidnitz als Sohn des Seilers Christian Nährig geboren wurde. Vielleicht war er als junger Geselle nach Landeshut gekommen, wo er 1737 zum ersten Male geheiratet hatte. Er kaufte das Hausgrundstück im Jahre 1743 für 170 Reichstaler. Dies war die Zeit der Besitzname Schlesiens durch Friedrich den Großen.

Noch zu seinen Lebzeiten verkaufte er das Grundstück im Jahre 1770 für 80 Taler an seinen erstgeborenen Sohn, den Bürger und Seiler George Friedrich Nährig (1738 - 1807), als Krankheit ihn an weiterer Tätigkeit hinderte. Aus dem erhaltenen Kaufvertrag ist ersichtlich, welches Inventar damals zu einer Gastwirtschaft gehörte und vom Käufer übernommen wurde. Als dazugehöriges "loses Geräthe" wurden aufgeführt: "4 blechne Quartierl, 1 halb Quart, 4 selbe, 9 Flaschen, 12 Gläser, 1 Ofen Gabel, 1 Tünger Gabel, 1 Brand Röther, 2 Bender, 1 Topfbrett, 1 neuen Ofenfuß".

1826 ging das Grundstück für 300 Taler, 1764er Preuß. Courant an dessen Sohn, den Bürger und Seilermeister Ernst Benjamin Nährig (1780 - 1848) über. Sein Vater war neun Jahre schwer krank gewesen. Weil es damals noch keine Krankenversicherung gab, bedeutete solch lange Krankheit ein Unglück für die ganze Familie, weil sie sich verschulden musste. Deshalb war das Grundstück hoch mit Hypotheken belastet, darunter auch Kriegsschulden, die auf das Haus eingetragen waren. Die Erbauseinandersetzung mit den vielen Geschwistern erbrachte für diese nichts. Die übernommenen Schulden wurden auf den Käufer übertragen.

Beim Tode des Ernst Benjamin Nährig ging das Meerschiff an die vierte Generation der Familie, an den Seiler Robert Nährig (1824 - 1885), der es für 900 Taler erwarb. Das war im Jahr 1848. Als er, wiederum nach langer Krankheit, starb, erbte es seine Witwe Ernestine Nährig, geb. Nährig. Sie stammte aus einer auch in Landeshut wohnenden Seitenlinie der Nährig-Familie. Sie hatte in erster Ehe den Böttchermeister Robert Riesenberger in Arnsdorf i. Rsbg. geheiratet, der inzwischen gestorben war. Die Hypothekenlast des Hauses war jedoch nicht kleiner geworden, wiederum durch die Krankheit des Mannes veranlasst. Jetzt rechnete man aber bereits mit Mark und Pfennig.

Da der einzige Sohn aus dieser Ehe noch vor etwaiger Verheiratung starb, kam bei ihrem Tode 1914 - sie starb im Alter von 80 Jahren - das Meerschiff an ihre ältere Tochter aus erster Ehe, namens Ida, geb. Riesenberger. Aber bereits 1894 hatte es deren Ehemann, der Tischlermeister Wilhelm Sommer, käuflich erworben. Er wandelte die Seilerwerkstatt in eine Tischlerei um und überließ den Gasthausbetrieb weitgehend seiner Ehefrau. Beide waren zu Fröhlichkeit aufgelegte Leute, der blondbärtige Ehemann immer zu lustigen Streichen bereit, und so ging das kleine Gasthaus ganz gut und ernährte die Familie. Leider starben die drei Kinder in jungen Jahren. Wilhelm Sommer verstarb im Jahr 1922. Die Witwe heiratete nach einigen Jahren noch einmal einen gewissen Hermann aus Landeshut. Als sie etwa 1930 starb, erlosch die Schankgerechtigkeit, und das Gasthaus hörte als solches auf zu bestehen. Erben des Grundstückes wurden die Kinder des angeheirateten zweiten Mannes. Der letzte Eigentümer des Hauses war der Korbmacher Max Rechenberg.

Quelle:

  • Vielhauer, Wilhelm: Das Meerschiff in: Schlesischer Gebirgsbote, Heft Nr. 5/1986

Haus Nr. 36 - Korbmacher Max Rechenberg,
 vormals Gaststätte "Das Meerschiff".

Haus Nr. 36 - Korbmacher Max Rechenberg,

vormals Gaststätte "Das Meerschiff".

Wallstraße

Wallstraße Nr. 23  (Gaststätte "Deutsche Reichshalle")

Besitzer dieser Gaststätte waren Julius Gutsche, danach Alois Krupski und später Paul Besser.

Wallstraße Nr. 26 (Gasthof "Zum Schwarzen Roß")

Bereits 1834 befand sich hier eine Gaststätte, deren Besitzer Franz Pohl war. Am 14. Januar 1834 bot er mit einer Anzeige in der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge", Heft Nr. 3/1834, den Gasthof zum Verkauf an. Die nächsten Eigentümer waren der Gastwirt
W. Windisch, danach Gastwirt Gold. Nach dem Adressbuch des Jahres 1911 war Gustav Thiel der zuständige Gastwirt. Zwischen 1911 und 1925 wurde der Betrieb aber eingestellt, da dieser Gasthof in den Adressbüchern der Jahre 1925 und 1938 nicht mehr aufgeführt ist.

Die nebenstehende  Anzeige erschien in der Zeitung

 "Der Bote aus dem Riesengebirge", Heft Nr. 35/1837.

Wallstraße Nr. 28  (Gasthof "Blauer Hirsch")

Der Gasthof "Zum blauen Hirsch"

(Diese Aufnahme entstand wohl vor 1911, da der Name des Gasthofes 
zu diesem Zeitpunkt bereits "Blauer Hirsch" war)

Innenansicht des Gasthofes

Wallstr. Nr. 28 - Der frühere Gasthof "Blauer Hirsch" (1. Haus links)
(Besitzer: Gustav Schneider, später Richard Kammel)

 (Aufnahme: Juli 2008)
Dieses Haus wurde im Jahre 1875 nach Abbruch 
des alten Hauses neu errichtet.

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Haushälter Fritz Ludewig vor dem Gasthof "Blauer Hirsch"

Übungsabend des Zitherclubs im Gasthof "Blauer Hirsch"

Wallstr. Nr. 35 ("Badehaus"), später "Keglerheim"

Am 5. April 1830 übernahm Herr Kluge von seinem Vorgänger Helmrich das "Badehaus".
Laut Adressbuch des Jahres 1911 wurde dieses "Badehaus" von August Hoffmann geführt. Zwischen 1911 und 1925 änderte sich der Name, es war nun das "Keglerheim", das von einem Herrn Berger geführt wurde. Nach dem Adressbuch des Jahres war diese Gaststätte zwischenzeitlich zur General-Fouqué-Str. Nr. 7 verlegt worden. Gastwirt war nun Georg Lindner.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 15/1830.

Wilhelmstr. Nr. 2  (Gasthof: "Goldenes Kreuz" - später "Zum Echten")

Nach der Postkarte aus dem Jahr 1906 war Rudolf Arglebe Besitzer dieses Gasthofes. Aus den Adressbüchern der Jahre 1911, 1925 und 1938 ergeben sich folgende Namen: Berthold Hildebrand, Paul Graebel und Fritz Meiwald. 
Darüber hinaus erfolgte auch eine Umbenennung, aus dem "Goldenen Kreuz" wurde der Gasthof "Zum Echten".

Ziederstr. Nr. 33 ("Sandkretscham" - später Gasthof "Sand")

Nach dem Adressbuch des Jahres 1911 gehörte der "Sandkretscham" Gustav Ulke.
Zwischen 1911 und 1925 wurde aus dem "Sandkretscham" der Gasthof "Sand". Betrieben wurde er von Kurt Krause. Bereits vor 1938 erfolgte die Aufgabe des Gaststättenbetriebes. 

Ziederstr. 33 - In diesem Haus befand sich bis ca. 1938

 der Gasthof "Sand"  (Aufnahme: 1986)