Dittersbach städt. (Ogorzelec)
(Verfasser: Hella Tegeler)
Dittersbach städt. liegt 13 km südwestlich von Landeshut. Der 573 Einwohner zählende Ort gehört heute zur Landgemeinde (Gmina) Kamienna Góra (Landeshut).
Der erste urkundliche Nachweis datiert aus dem Jahre 1547. Zu diesem Zeitpunkt war Dittersbach bereits ein Teil des Berggutes Schmiedeberg und im Besitz der Grafen von Schaffgotsch. Wegen seiner Lage am Schmiedeberger Pass lautete der Ortsname "Dittersbach unter dem Passberge". Im Jahre 1634 gehörte die Herrschaft Schmiedeberg Hans Ulrich von Schaffgotsch. Nach der Ermordung Wallensteins machte man ihm den Prozess und er wurde am 13.07.1635 enthauptet. Seine Güter wurden konfisziert. Die Herrschaft Schmiedeberg und damit auch Dittersbach wechselte nun mehrmals den Besitzer:
- 1634 - 1639 unmittelbar unter kaiserlicher Verwaltung
- 16.09.1639 Verkauf an den Grafen Hermann von Czernin
- 03.03.1747 Verkauf an Friedrich den Großen (Preis: 216.630 Kaisergulden)
- - Verkauf an die Stadt Schmiedeberg (Preis: 144.200 Thaler)
Nach dem Verkauf an die Stadt Schmiedeberg wurde die Ortsbezeichnung in Dittersbach städt. umgeändert. Sowohl die zuständige katholische als auch die evangelische Kirche befanden sich im Nachbarort Haselbach. Allerdings verfügte Dittersbach städt. über ein eigenes Standesamt.
Einwohnerzahl: 1925 = 657 (davon 592 evangelisch), 1939 = 600. Nach der dörflichen Berufsstatistik waren nur ca. 27 % der Bewohner in der Landwirtschaft tätig, dagegen lag der Anteil der in der Industrie oder im Bergbau Beschäftigten bei über 35 %. Handel- oder Gewerbetreibende waren nur ca. 4 %. Dittersbach städt. war früher die höchstgelegene Station der Bahnlinie Landeshut-Schmiedeberg.
Quellen:
- Anhang aus dem Adressbuch von 1911 des Kreises Landeshut
- Jubelbuch der ev. Kirchgemeinde Ober Haselbach - April 1842
- Jubelbuch der ev. Kirchgemeinde Ober Haselbach - April 1892
- Knie, J. G.: Übersicht der Dörfer, Flecken und Städte der königl. preuß. Provinz Schlesien, 1845
- Pohlendt, Heinz: Die Landeshuter Passlandschaften, Priebatschs Buchhandlung Breslau 1938
- Zimmermann, Friedrich Albert: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, 5. Band, 1785
Blick auf Dittersbach städt.
Blick auf Dittersbach städt.
Blick auf Dittersbach städt.
Blick auf Dittersbach städt.
Der Bahnhof:
Dittersbach städt. war früher die höchstgelegene Station der Bahnlinie Landeshut - Schmiedeberg - Hirschberg. Diese Bahnstrecke wurde nach 5-jähriger Bauzeit am 5. Juni 1905 feierlich eröffnet. Große Schwierigkeiten bereitete der Bau des 1.025 m langen Tunnels durch den Landeshuter Kamm. Dieser Tunnel, der zu den längsten der Riesengebirgsbahnen gehörte und dessen Durchfahrt über fünf Minuten dauerte, liegt zwischen den Stationen Dittersbach städt. und Oberschmiedeberg. Nachdem die Bahn in den ersten Jahrzehnten mit Dampflokomotiven betrieben wurde, erfolgte im Jahre 1933 die Umstellung auf elektrischen Betrieb.
Bau des 1.025 langen Eisenbahntunnels
(Quelle: fotopolska)
Einweihung der Bahnstrecke Hirschberg-Schmiedeberg-Landeshut
am 4. Juni 1905
Der Bahnhof
Tunneleinfahrt
Der Zug fährt ein
Die Bahnhofsvorsteher bewohnten mit ihren Familien das Haus Nr. 49, welches der Reichsbahn gehörte. Nach dem Adressbuch des Jahres 1911 war zu diesem Zeitpunkt Karl Preusler Bahnhofsvorsteher. Von 1928 - 1936 übte dieses Amt Franz Friedrich Patalong aus. Er bewohnte das Eisenbahnerhaus gemeinsam mit seiner Ehefrau Helene und seinen 4 Kindern, Irmgard, Horst, Heinz und Helmut. Er wurde dann nach Olbersdorf-Habelschwerdt bei Bad Landeck versetzt. Sein Nachfolger wurde Max Unger, der dieses Amt bis zur Vertreibung ausübte.
Die folgenden 3 Bilder des Eisenbahnerhauses stellte Herr Jürgen Patalong zur Verfügung.
Haus Nr. 49 - Das Eisenbahnerhaus
(Aufnahme: vor dem Krieg)
Haus Nr. 49 - Das Eisenbahnerhaus
(Aufnahme: 1979)
Blick auf das Eisenbahnerhaus
(Aufnahme: 1979)
Bahnhofsvorsteher Franz Friedrich Patalong
(Bild von Herrn Jürgen Patalong)
Bahnhofsvorsteher Max Unger mit Familie
Die Gastronomie:
Wie so viele kleine Riesengebirgsdörfer war auch Dittersbach städt. ein beliebter Erholungsort sowohl für Sommer- als auch Winterurlauber. Den Gästen standen neben etlichen Privatquartieren auch mehrere Gast- und Logierhäuser zur Verfügung:
1. Auf dem Schmiedeberger Pass:
- Die Schillerbaude:
Sie stand auf der höchsten Stelle des Schmiedeberger Passes und wurde Ende der 1950-er Jahre
abgerissen. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Parkplatz. Besitzer war Richard Lata.
- Der Paßkretscham:
Er gehörte zwar postalisch zu Schmiedeberg, wurde aber ebenso wie die Schillerbaude gern als
Ausflugsort besucht, besonders von den Dittersbachern und Haselbachern. Er ist ca. 1460
errichtet worden und lag an der alten Schmiedeberger Paßstraße. Als man noch mit
Postkutschen reiste, wurde hier Station gemacht, um die Pferde zu wechseln. Nach dem Bau
der neuen Paßstraße wurde am höchsten Punkt dieser Straße eine neue Baude errichtet, die
Schillerbaude. Der Paßkretscham lag auf der gegenüberliegenden Seite, etwas unterhalb der
neuen Paßstraße. Auch er ist heute nicht mehr vorhanden. Ein Brand hat ihn vernichtet.
2. Im Ortskern:
- Gasthof "Zur Riesengebirgsbahn"
- Gasthof "Zum Raben"
- Bahnhofsgaststätte
- Gasthof "Zum preußischen Adler"
- Pension Lina Lange
Gast- und Logierhaus Schillerbaude (Besitzer: Richard Lata)
Gast- und Logierhaus Schillerbaude (Besitzer: Richard Lata)
Innenansicht der Schillerbaude
Der Paßkretscham (Besitzer: Böhmelt aus Dittersbach städt.,
später Hermann Friese)
Der Paßkretscham (Besitzer: Böhmelt aus Dittersbach städt.,
später Hermann Friese)
Der Paßkretscham (Besitzer: Böhmelt aus Dittersbach städt.,
später Hermann Friese)
Innenansicht des Paßkretschams
Die Scholtisei:
Auch in Dittersbach städt. gab es früher eine Erbscholtisei. Soweit bisher bekannt, gehörte sie um 1800 Friedrich Wache. Dazu gehörte auch ein Kretscham, der allerdings seit 1836 an Herrmann Haeyn verpachtet war. Im Jahr 1841 veräußerte Friedrich Wache die Scholtisei und verzog nach Lähn. Dort verstarb er am 27. Dezember 1841. Neuer Besitzer war ein Herr Gottwald.
Anfang 1900 gehörte der Gerichtskretscham der Familie Heinze. Nach Ende des 1. Weltkrieges erwarb August Renner den Kretscham, der später in Gasthof "Zur Riesengebirgsbahn" umbenannt wurde.
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 42/1836.
Anzeige aus eer Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 42/1838.
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 19/1841.
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 30/1841.
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 40/1841.
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 42/1841.
Friedrich Wache verstarb am 27. Dezember 1841 in Lähn.
Aus dem früheren Gerichtskretscham wurde der
Gasthof "Zur Riesengebirgsbahn"
Rechts: Gasthof "Zur Riesengebirgsbahn" mit Saal
Gasthof "Zur Riesengebirgsbahn" (Besitzer: August Renner)
Der frühere Gasthof "Zur Riesengebirgsbahn"
(Aufnahme: Oktober 2015)
Der frühere Gasthof "Zur Riesengebirgsbahn" - Rückseite
(Aufnahme: Oktober 2015)
Der Gasthof "Zum schwarzen Raben":
Dieser Gasthof gehörte Mitte des 19. Jahrhunderts dem Textilhändler Bernhard Prerauer aus Landeshut. Im Jahr 1855 bot er den Gasthof zum Verkauf an (s. Zeitungsanzeige). Bisher konnte nicht ermittelt werden, wer den Gasthof erwarb.
Laut einer Zeitungsanzeige war 1864 August Hübner der Eigentümer, der ihn in im Jahr 1872 ebenfalls zum Verkauf anbot.
Auch seit 1900 hat dieser Gasthof mehrere Besitzerwechsel erfahren, zunächst Paul Scholz, danach Theodor Prätorius und alsdann bis zur Vertreibung Willy Peisker.
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 2/1855.
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge", Heft Nr. 7/1874.
Der Gasthof "Zum schwarzen Raben"
Gasthof "Zum preußischen Adler" (Inhaberin: Ernestine Konrad,
danach Wilhelm Lochmann)
Gasthof "Zum preußischen Adler" (Inhaberin: Ernestine Konrad,
danach Wilhelm Lochmann)
Die Bahnhofsgaststätte (Besitzer: August Schiller)
Bahnhofsgaststätte - Innenansicht
Haus Nr. 27 - Pension Lina Lange.
Diese Werbung stammt aus dem Jahr 1906.
Zwischen 1911 und 1925 hat Frau Lange den Logierbetrieb eingestellt.
Die evangelische Schule:
Bis zum Jahr 1742 gingen die Kinder der Gemeinde Dittersbach städt. zum Teil in die Schule nach Ober Haselbach oder in die damals sehr bekannte katholische Schule in Schmiedeberg. 1742, d. h. mit der Gründung der evangelischen Kirchengemeinde Ober Haselbach, wurde auch in Dittersbach städt. ein Lehrer angestellt. Als Schule diente damals das Haus Nr. 41. Im Jahre 1749 erwarb die Gemeinde ein Haus, in welchem die Kinder bis zum Jahr 1820 unterrichtet wurden. Da dieses Schulgebäude im Laufe der Jahre wegen der wachsenden Zahl der Schulkinder zu klein wurde, suchte die Gemeinde dringend ein neues Haus. Obwohl ihr 1803 von dem damaligen Ortsrichter und Scholtiseibesitzer Büttner ein Bauplatz geschenkt wurde, auf welchem das neue Schulhaus errichtet werden sollte, kam der Bau wohl wegen fehlender finanzieller Mittel nicht zustande. Erst im Dezember 1819 erwarb die Gemeinde das Rabesche Grundstück Nr. 55. Die feierliche Einweihung des neuen Schulhauses erfolgte am 31. Mai 1820. Etliche Umbauten wurden im Laufe der Jahre vorgenommen. Aber auch dieses Haus wurde bald den Anforderungen nicht mehr gerecht. Nach 1900 wurde daher ein neues Schulgebäude errichtet, in dem die Dittersbacher Kinder bis zum Kriegsende unterrichtet wurden.
Das Dittersbacher Schulgebäude
Schülerinnen und Schüler der Dittersbacher Schule
mit ihrem Lehrer Hadamzik (Aufnahme: 1933)
Kochunterricht in der Schule 1936/37:
Säuglingskursus im Oktober 1943
Obere Reihe v. rechts: Engler, Erna; ?; Pollack Else; Pänke Martha; Engler, Anneliese; Frau Pohl; Kluge, Martha; Güttler, Else;
Drescher, Else; Emmrich Hilde.
Mittlere Reihe v. links: Böhmelt, Elisabeth; Schier, Berta;
Peisert, Agnes; ?: Rasper, Anna; Frau Bittner.
Vorne v. links: Eckert, Hanna; Wehner, Anna.
Haus Nr. 35 - Familie Heinrich Wolf
Haus Nr. 47 - Familie Krebs (Aufnahme: 1936)
Haus Nr. 50 - Familie Ernst Kintzel
Familie Kintzel im Jahr 1911
Familie Kintzel
Haus Nr. 57 - Familie Pfeiffer
Haus Nr. 64 - Familie Walther Härting
Sehr bekannt war in Dittersbach städt. und Umgebung die Armaturenfabrik und Apparatebau" des Walther Härting
Von links nach rechts: Fabrik, Haus Nr. 64 (Härting),
Haus Nr. 66 (Peisert)
Die Geschichte des Hauses Nr. 73 - Familie Finger:
Dieses Haus wurde um 1793 von dem Handweber Johann Christian Gottlieb Finger errichtet. Im Jahre 1831 brach im Nachbarhaus Nr. 72, dessen Besitzer Hampel hieß, ein Feuer aus. Da dieses Haus dicht neben dem Grundstück Finger stand, übertrug der Sturm die Funken auch auf dieses Haus, so dass die Familie Finger nur knapp ihr Leben retten konnte. Da die Handweber damals sehr wenig Geld verdienten, war die Not sehr groß. Nur durch Hilfe der Ortsbewohner war es Johann Christian Gottlieb Finger möglich, das Haus wieder aufzubauen. Im Jahre 1859 verstarb er in Dittersbach städt.
Der Sohn Karl Gottfried Finger setzte die berufliche Familientradition fort und wurde ebenfalls Handweber. Er fuhr oft nach Freiburg, um dort fertige Leinwand bei den Fabrikanten abzuliefern, um auf dem Rückweg wieder Garn mit nach Hause zu nehmen. Dieser Weg wurde bei Wind und Wetter, im Sommer sogar barfuß, zurückgelegt (mit Zweirädern oder Handschlitten), da es eine Zugverbindung noch nicht gab. Es dauerte mehrere Tage, bis er wieder zurückkam.
In der Stube klapperten 4 Webstühle. Bei Dunkelheit wurde eine Öllampe angezündet. Es war sehr wenig Platz im Raum. In einer kleinen Vertiefung unter dem Backofen wurde eine Henne gehalten. Auf jedes Ei wurde schon gewartet. Mit der Zeit wurden die Lebensverhältnisse besser. So wurde eine Kuh angeschafft. Ein Hirte übernahm die gemeinsame Überwachung der Tiere. Karl Gottfried Finger verstarb im Jahre 1885.
Der Sohn F. W. Finger wurde natürlich auch zunächst Handweber. Als die Bergfreiheitsgrube in Schmiedeberg in Gang kam, legte er sein Weberhandwerk nieder und wurde Bergmann. Im Jahre 1875 vermählte er sich mit Ernestine Pauline Wolf aus Haselbach. Aus dieser Ehe gingen 10 Kinder hervor. 30 Jahre übte er den Beruf des Bergmannes aus. Daneben war er einige Jahre Gemeinde-vorsteher des Ortes Dittersbach städt. und auch Gemeinderechner. Seine Ehefrau verstarb im Jahre 1905 und nach 10jähriger Ehe verstarb 1915 auch seine 2. Ehefrau. Danach führte ihm seine Tochter bis zu seinem Tod den Haushalt.
Der Enkelsohn Willi Finger errichtete 1939 auf dem großelterlichen Grundstück eine Tischlerei. Nach dem Kriegsende lebte die Familie Willi Finger noch als einzige deutsche Familie bis 1957 in Dittersbach städt.
Quelle:
- Willi Finger: Schlesischer Gebirgsbote 15/1958
Haus Nr. 78 - Familie Adolf Güttler
Haus Nr. 83 - Mühlenbesitzer und Bäckermeister Fritz Enkelmann
Haus Nr. 88 - Familien Lehmer und John
Haus Nr. 96 - Die Oberförsterei
In diesem Haus wohnte Paul Springer mit seiner Familie. Er bekleidete mehrere Ämter. Er war Oberförster, Amtsvorsteher und von 1926 - 1943 auch Standesbeamter.
Das Jagdhaus im Revier Dittersbach städt. im Winter.
Der zuständige Oberförster war Paul Springer.
Haus Nr. 98:
Dieses Haus befand sich in der Nähe der Oberförsterei und wurde von der Familie des Bäckermeisters Johann Erlebach bewohnt. Mitte 1920 wurde es abgerissen und das Grundstück kam in den Besitz der Forstverwaltung. Auf diesem Grundstück wurde ein Pflanzgarten angelegt, um Samen für neue Bäume zu züchten.
Johann Erlebach wurde am 04.02.1844 in Krausebauden Nr. 10 (Tschechei) geboren. Er kam wohl um 1870 nach Dittersbach städt. Am 04.05.1875 heiratete er die am 26.07.1852 in Dittersbach städt. geborene Johanna Marie Kriegel. Während der Ehe wurden in Dittersbach städt. 4 Kinder geboren:
- Ida Marie * 06.10.1875
- Anna * 28.12.1877 + 18.03.1965 in Rothenburg O/L
- Johann Albert * 10.09.1879
- Johann "Robert" * 19.03.1881 + 18.01.1950 in Landeshut
Johann Erlebach verstarb am 01.03.1899 in Dittersbach städt., seine Ehefrau Johanna Marie am 26.04.1922 ebenfalls in Dittersbach städt.
Sohn Johann "Robert" Erlebach erlernte das Tischlerhandwerk. Mit seiner Ehefrau Bertha und dem am 15.07.1922 in Landeshut geborenen Sohn Kurt lebte er zunächst in Dittersbach städt. im Haus Nr. 97. Später zog die Familie nach Haselbach in das Haus Nr. 77 in der sog. "Zeile". Auch nach der Vertreibung der übrigen deutschen Einwohner von Haselbach lebte die Familie Erlebach weiter in diesem Haus. Robert Erlebach verstarb am 18.01.1950 im Landeshuter Krankenhaus und wurde am 23.01.1950 in Haselbach beigesetzt. Seine Ehefrau Bertha wohnte später bei ihrem Sohn Kurt in Hamburg-Niendorf.
Quellen:
- Chronik von Dittersbach städt.
- MyHeritage
Johanna Marie Erlebach, geb. Kriegel (26.07.1852 - 26.04.1922)
(Quelle: MyHeritage)
Johann Erlebach (04.02.1844 - 01.03.1899)
(Quelle: MyHeritage)
Gewerbetreibende in Dittersbach städt.
Auszug aus dem Amtlichen Adressbuch für Industrie, Handel und Gewerbe des Jahres 1927.
Der Wasserturm:
Der Wasserturm befindet sich oberhalb des Bahnhofes. Er ist bis in die heutige Zeit erhalten geblieben.
Oberhalb des Bahnhofes befindet sich der Wasserturm.
Der Wasserturm - heute
Der Wasserturm
Der Wasserturm
Nachfolgend einige Bilder aus dem Alltagsleben:
Heinrich Dolischall (Haus Nr. 41) mit seinem Ochsengespann bei der Feldarbeit.
Bei der Heuernte
Bei der Heuernte
Fabrikarbeiter der Armaturenfabrik
Feuerwehrfest
Festumzug 1. Mai 1938
25-jähriges Stiftungsfest des Dittersbacher Gesangvereins "Frohsinn" (1927)
Dittersbacher Spinnstube
Dittersbacher Spinnstube
Dittersbacher Spinnstube
Die Jugendriege des Turnvereins
Mitglieder des Männerturnvereins
Schöne Kinderzeit in Dittersbach städt. im Jahre 1934
(Bild von Herrn Jürgen Patalong)
Das Kriegerdenkmal:
Die feierliche Einweihung des Kriegerdenkmals erfolgte am 21. Juni 1925.
Oben im Bogen des Denkmals steht die Inschrift: Weltkrieg 1914 - 1918. Folgende Namen sind eingemeißelt:
1914 1916
Eduard Fichtner Heinrich Büttner
Gustav Güttler Gustav Finger
Oskar Schneider Wilhelm Pohl
Fritz Müller
1915 1917
Gustav Bürgel Gustav Eckert
Heinrich Finger
Fritz Heinze 1918
Wilhelm Herbst Wilhelm Assert
Gustav Hermann Wilhelm Eckert
Reinhold Kalms Wilhelm Klenner
Fritz Kleinwächter
Heinrich Gläser 1919
Arthur Müller Robert Eckert
Die Inschriften unten lauten:
Wir starben für Dich, Die dankbare Gemeinde
Denke daran Dittersbach - städt.
Einweihung des Kriegerdenkmals
Weiß gekleidete Ehrenjungfrauen begleiteten den Festzug
Es ist sehr erfreulich, dass dieses Denkmal von den heutigen Bewohnern wieder restauriert wurde. Sie hatten einen Verein gegründet, dessen Ziel es war, das Kriegerdenkmal zu restaurieren und in einen Landschaftspark zu integrieren. Um Näheres über dieses Denkmal zu erfahren, hatte dieser Verein im Jahre 2015 zu dem damaligen Vorsitzenden des Arbeitskreises Landeshut, Herrn Wolfgang Kraus, Kontakt aufgenommen. Da die auf dem Denkmal eingravierten Namen nicht mehr lesbar waren, wurde insbesondere um Übersendung einer entsprechenden Namensliste gebeten. Dieser Bitte kam der Arbeitskreis Landeshut sehr gerne nach und in meiner damaligen Funktion als stellvertretende Vorsitzende teilte ich der Vorsitzenden Frau Czernecka mit, dass wir uns während unserer bevorstehenden Reise dieses Projekt persönlich ansehen möchten. Vor Ort erfuhren wir dann Näheres. Finanziert werden sollte dieses Projekt u. a. aus Mitteln der Stiftung einer amerikanisch-polnischen Gesellschaft. Die Rahmenbedingungen waren ganz genau vorgegeben. In der Zeit von Mai bis Oktober 2015 musste das Projekt fertiggestellt sein. Vereinsmitglieder und viele freiwillige Helfer opferten ihre gesamte Freizeit, um die Vorgaben zu erfüllen. Auf der rechten Seite fehlen zwar drei Steine des Sockels sowie eine Kugel, die nicht mehr auffindbar waren. Die zweite Kugel hatte ein Einwohner des Ortes in seinem Garten über mehrere Jahre aufbewahrt.
Das Kriegerdenkmal (Aufnahme: Anfang Oktober 2015)
Treffen mit Mitgliedern des Vereins in Dittersbach städt.
(Anfang Oktober 2015)
Von rechts nach links: Friedrich Tegeler (damals Mitglied des Arbeitskreises Landeshut), Andrzej Jasinski (Stadtrat Kamienna Góra), zwei Damen des Vereins, die Vorsitzende Frau Czernecka, Hella Tegeler (damals stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises Landeshut).
Am 24. Oktober 2015 erfolgte die feierliche Eröffnung des Parks. Anwesend waren der amtierende Bürgermeister der Gemeinde Kamienna Góra (Landeshut) sowie sein Vorgänger. Anlässlich des Festaktes überreichte Bürgermeister Patryk Strauss dem Verein einen Scheck in Höhe von 1.000 Zl. Das alte Kriegerdenkmal konnte somit fast wieder im alten Zustand in die Gesamtanlage eingebettet werden und dem Besucher des Parks südwestlich der ehemaligen Bahnunterführung an dem früheren Gasthof "Zur Riesengebirgsbahn" einen Anblick mit geschichtlichem Hintergrund bieten. Hinweistafeln in drei Sprachen (Polnisch, Deutsch und Englisch) bieten dem Besucher Informationen. 40 Bäume, 20 Sträucher und über 80 Stauden und Blumen wurden angepflanzt. Mehrere Bänke laden zum Vereilen ein.
Hinweistafel
Das Kriegerdenkmal
Einweihung des Parks (Bürgermeister Patryk Strauss
2. von links)
(Bild: Homepage des Dittersbacher Vereins)
Einweihung des Parks (links Vereinsvorsitzende Frau Czernecka,
rechts Bürgermeister Patryk Strauss)
(Bild: Homepage des Dittersbacher Vereins)
Besuch des Parks im Oktober 2016
Ich genieße einen schönen Herbsttag in Dittersbach städt. (2016)
Brandunglück vom 29./30. Dezember 1788:
In den "Schlesischen Provinzialblättern"; Bd. 9, 1. Stück, Januar 1789, S. 73 und 74 wurde über dieses Brandunglück ausführlich berichtet (s. folgender Artikel). Die Opferbereitschaft in der Kirchengemeinde war sehr groß.
Bericht Teil I
Bericht Teil II
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 45/1861