Reichhennersdorf (Przedwojów)
(Verfasser: Hella Tegeler)
Reichhennersdorf liegt 5 km südlich von Landeshut am Westfuße des langen Berges. Es ist ein lang gestrecktes Reihendorf, das vom Dorfbach durchflossen wird. Ein Gang zum Oberdorf ermöglicht einen herrlichen Fernblick.
Erstmalig urkundlich erwähnt wird Reichhennersdorf im Jahr 1350. Abt Nikolaus II. erwarb es an Epiphanie des Jahres 1350 zum Kaufpreis von 70 Mark von Henschlin, dem Erbadvokaten in Landeshut. Damals führte der Ort den Namen "Heynrichsdorf" und gehörte nunmehr zum Grüssauer Klosterbesitz. 1385 erfolgte die Umbenennung in "Grossen Heinrichsdorff". Viele Damastweber hatten sich hier angesiedelt und sorgten für einen gewissen Wohlstand. Bis zum Jahr 1687 lebten sowohl Protestanten als auch Katholiken friedlich zusammen. Als jedoch Abt Bernhard Rosa den evangelischen Pächtern des Klosterlandes die Erbpacht kündigte, verließen viele evangelische Bewohner vor allem aus Reichhennersdorf und Ober Zieder Haus und Hof und wanderten nach Sachsen aus, wo sie Glaubensfreiheit erhielten und dort das Dorf Neugersdorf bei Meffersdorf gründeten.
Während des Zweiten schlesischen Krieges wurde auch in der Umgebung von Reichhennersdorf hart gekämpft. General von Winterfeld siegte hier nach sieben Stunden vor der Entscheidungsschlacht bei Hohenfriedeberg. Die früher auf dem Langen Berg gelegene König Friedrich-Baude erinnerte an den Aufenthalt Friedrichs des Großen.
Im Jahre 1925 hatte Reichhennersdorf 761 Einwohner, davon waren 472 katholisch. Die zuständigen Kirchengemeinden beider Konfessionen befanden sich in der nahen Kreisstadt Landeshut, die katholische St. Peter und Paul Kirche und die evangelische Gnadenkirche. In der Ortsmitte gab es aber eine kleine Kapelle, die im Auftrag des Abtes Bernhard Rosa Ende des 17. Jahrhunderts gebaut worden war. Bis zum Jahr 1930 fand alle 4 Wochen und am Kirmissonntag ein katholischer Gottesdienst statt. Erst danach wurde von der zuständigen Stadtpfarrei ein Kaplan abgestellt. Im Ort gab es sowohl eine katholische als auch eine evangelische Schule. Heute gehört Reichhennersdorf zur Landgemeinde Kamienna Góra (Landeshut).
Quellen:
- Anhang aus dem Adressbuch von 1911 des Kreises Landeshut
- Knie, J. G.: Übersicht der Dörfer, Flecken und Städte der königl. preuß. Provinz Schlesien, 1845
- Pohlendt, Heinz: Die Landeshuter Passlandschaften, Priebatschs Buchhandlung Breslau 1938
- Schlesischer Gebirgsbote
- Wikipedia, die freie Enzyklopädie
- Zimmermann, Friedrich Albert: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, 5. Band, 1785
Ortsschild
Das folgende Bild stellte Herr Tilmann Taube zur Verfügung - Aufnahme: 2005.
Reichhennersdorf mit Blick zum Langen Berg
Reichhennersdorf mit Blick zum Langen Berg
(Bild von Frau Weihrauch, Bad Gandersheim - Aufnahme: 2011)
In der Mitte des Bildes die Kapelle, im Hintergrund die Familienhäuser
Blick auf die früheren Familienhäuser
(Bild von Frau Weihrauch, Bad Gandersheim - Aufnahme: 2013)
Blick auf einen Teil des Unterdorfes
(Bild von Frau Weihrauch, Bad Gandersheim - Aufnahme: 2011)
Blick zur Dorfmitte mit Kapelle
(Bild von Frau Weihrauch, Bad Gandersheim - Aufnahme: 2013)
Blick vom Gerichtsberg in Richtung Reichhennersdorf
Blick vom Reichhennersdorfer Angenelliberg zur Schneekoppe
(Bild von Frau Weihrauch, Bad Gandersheim - Aufnahme: 2013)
Die Reichhennersdorfer "Häuser"
In Reichhennersdorf gab es einen Häuserkomplex, der in keiner Weise in die dörfliche Umgebung passte. Diese Gebäude ähnelten Mietskasernen und sahen durchaus städtisch aus. Dieser als "Häuser" bezeichnete Ortsteil war wohl um 1800 entstanden. Damals hatte man zufällig Steinkohlenvorkommen entdeckt. In der Nähe der Fundstellen wurden große Bohr- und Fördertürme errichtet. Neben Wasch- und Umkleideräumen für Grubenarbeiter wurde auch ein schmuckes Verwaltungsgebäude errichtet. Reichhennersdorf war zu jener Zeit auf dem besten Wege, ein großes Grubendorf zu werden, wie andere Dörfer in der Waldenburger Gegend. Um den Grubenarbeitern auch vernünftige Unterkünfte zu bieten, wurden die Familienhäuser errichtet.
Im Laufe der Zeit kam aber die bittere Erkenntnis, dass das Steinkohlenvorkommen nicht ausreichte, um rentabel für einen längeren Zeitraum ausgewertet zu werden. Fast alles, was in den vergangenen Jahren errichtet worden war, musste nun wieder abgebaut werden. Erhalten blieben nur die Familienhäuser und das Verwaltungsgebäude, das in die Ausflugsgaststätte "Wald-schlößchen" umgewandelt wurde. Pächter dieser Gaststätte war Julius Hampel.
Quelle:
- Dr. Göbel, Gerhard: Meine Reichhennersdorfer Kleinkinderjahre, Schlesischer Gebirgsbote Nr. 11/1976
Die Familienhäuser
Das ehemalige Verwaltungsgebäude,
die spätere Gaststätte "Waldschlößchen"
Die Kapelle:
Abt Bernhard Rosa ließ Ende des 17. Jahrhunderts in der Ortsmitte eine Kapelle errichten. Es handelt sich um einen Kuppelbau von ungefähr 20 m Länge und 12 m Breite, in massiver Bauweise ausgeführt, mit Schindeldach und kleinem Glockenturm versehen. Bis ca. 1930 fand alle 4 Wochen und am Kirmissontag ein katholischer Gottesdienst statt. Erst danach wurde von der zuständigen Stadtpfarrei ein Kaplan abgestellt. An diesen Gottesdiensten nahmen auch die Gläubigen der Orte Johnsdorf und Nieder-Blasdorf teil. Nach ein paar Jahren wurde der Kaplan abgelöst und Pater Rabanus Muth vom Kloster Grüssau übernahm die Betreuung. Er blieb bis zur Vertreibung. Mitte 1930 erfolgte eine Renovierung der Kapelle. Der beabsichtigte Anbau einer Sakristei fiel dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges zum Opfer. Die Kapelle ist zwar nicht groß, aber ca. 150 - 170 Gläubige fanden Platz.
Die von Abt Bernhard Rosa im Jahre 1693 erbaute Kapelle
in der Ortsmitte
Innenraum der Kapelle
Blick in den Innenraum der Kapelle
(Bild von Frau Margrit Weihrauch - Aufnahme: 2020)
Blick durch die Eingangstür der Kapelle nach draußen.
(Bild von Frau Margrit Weihrauch - Aufnahme: 2020)
Buntglasfenster über der Eingangstür.
(Bild von Frau Margrit Weihrauch - Aufnahme: 2020)
Blick auf die Kapelle in der Dorfmitte
(Bild von Frau Weihrauch, Bad Gandersheim - Aufnahme: 2013)
Die Kapelle mit Bildstock
(Bild von Herrn Tilman Taube - Aufnahme: 2005)
Die Inschrift am Bildstock
(Bild von Herrn Tilman Taube - Aufnahme: 2005)
Die Kapelle mit Bildstock
(Bild von Herrn Tilman Taube - Aufnahme: 2005)
Gefallene des 1. Weltkrieges:
Aus den Verlustlisten (VL) der Gefallenen des 1. Weltkrieges ergeben sich für Reichhennersdorf folgende Namen:
- Anders Georg VL vom 04.05.1916 - Seite 12320
- Ansorge Albert VL vom 10.06.1915 - Seite 6844
- Blau Emil * 03.01.1879 + 01.07.1918 VL vom 14.10.1919 - Seite 31189
- Blau Wilhelm VL vom 11.05.1916 - Seite 12424
- Böhm Hermann VL vom 30.09.1916 - Seite 15205
- Brandwein Paul * 07.10. ? VL vom 23.10.1918 - Seite 27123
- Buchberger Friedrich VL vom 04.06.1915 - Seite 6722
- Buchberger Paul * 05.07. ? VL vom 19.06.1918 - Seite 24394
- Buchberger Robert * 05.02. ? VL vom 31.08.1918 - Seite 25951
- Dzierzon Franz VL vom 29.09.1915 - Seite 9076
- Eymann Heinrich * 24.05.1872 VL vom 02.04.1917 - Seite 18072
- Gärtner Alois VL vom 02.10.1915 - Seite 9138
- Gärtner Heinrich * 15.12.1874 VL vom 17.07.1917 - Seite 19661
- Gärtner Paul VL vom 16.07.1915 - Seite 7638
- Gläser Paul VL vom 20.10.1915 - Seite 9471
- Groß Alfred VL vom 02.12.1915 - Seite 10518
- Groß Max * 20.08. ? VL vom 02.11.1918 - Seite 27413
- Höptner August + 28.01.1915 VL vom 26.02.1915 - Seite 5015
- Hübner Christoph VL vom 24.01.1916 - Seite 11096
- Hübner Johann VL vom 16.12.1914 - Seite 3658
- Hübner Otto * 11.04. ? VL vom 21.05.1918 - Seite 23680
- Klemens Heinrich * 13.05.1893 VL vom 02.05.1917 - Seite 18344
- Krebs August * 02.08.1880 VL vom 20.07.1917 - Seite 19706
- Kuhn Paul * 29.11.1886 + 21.11.1914 VL vom 03.07.1917 - Seite 19438
- Martin Josef VL vom 16.08.1915 - Seite 8184
- Müller Heinrich * 14.04. ? VL vom 28.09.1917 - Seite 20903
- Rösner Paul * 06.03.1894 VL vom 22.05.1917 - Seite 18606
- Rührdich Josef * 20.11. ? VL vom 21.06.1918 - Seite 24477
- Schneider Franz * 30.12. ? VL vom 19.12.1917 - Seite 22139
- Springer Joseph * 07.02.1878 VL vom 28.02.1917 - Seite 17720
- Springer Johannes * 17.04.1893 + 06.03.1915 VL vom 05.03.1917 - Seite 17780
- Stief Johann VL vom 27.02.1915 - Seite 5035
- Wasse Josef * 13.10. ? VL vom 22.08.1918 - Seite 25780
Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Auf dem folgenden Foto ist das Kriegerdenkmal abgebildet. Es stammt aus der Werkstatt von Gotthard Beier, Landeshut.
(Foto von Frau Margrit Weihrauch aus Bad Gandersheim).
Die katholische Schule:
Bereits im Jahr 1844 bestand im Ort eine katholische Schule. In den Schlesischen Provinzial-blättern wird erwähnt, dass im Jahr 1844 Reparaturarbeiten an der Schule ausgeführt wurden. Diese Schule befand sich bis zum Jahre 1890 an der Straße gegenüber der Kapelle. Sie wurde dann von der Gemeinde an den Onkel von Dominikus Hübner verkauft, der hier nun seine Stellmacherei betrieb, bis er 1921 mit dem Fleischermeister Beier die Gebäude tauschte und Beier nun in der alten Schule eine moderne Schlachterei einrichtete. Die Gemeinde hatte von den Grubenhäusern 2 erworben und richtete nun im Beamtenhaus die katholische Schule und das Gemeindebüro ein.
Seit 1880 bis zu seiner Pensionierung 1911 leitete Hauptlehrer Julius Priegner die katholische Schule. Sein Nachfolger war Bruno Klose.
Die katholische Schule
Schülerinnen und Schüler der katholischen Schule
bei dem täglichen Sport.
Ganz links: die frühere katholische Schule,
in der Bildmitte die frühere Hausnummer 142.
(Bild von Frau Weihrauch, Bad Gandersheim - Aufnahme: 2015)
Die evangelische Schule:
Für die evangelische Gemeinde wurde im Jahr 1901 ein neues Schulgebäude errichtet, direkt gegenüber der katholischen Schule. Der zuständige Lehrer war zu diesem Zeitpunkt Herr Pospisil, der dieses Amt bis Mitte 1920 ausübte. Die nachfolgenden evangelischen Lehrer blieben nur kurze Zeit im Ort. Laut Adressbuch des Jahres 1925 war Wilhelm Exner Lehrer an der Schule und 1938 Friedrich Müller
Die evangelische Schule
Die frühere evangelische Schule im Oktober 2015
(Bild von Frau Margrit Weihrauch aus Bad Gandersheim)
Schulbild aus dem Jahr 1934
Bild unten: die Familienhäuser, rechts: Warenhandlung Gergler
Warenhandlung Richard Gergler
Die Scholtisei (Haus Nr. 68):
Vorbemerkung:
Quelle:
- Von Lutterotti, Nikolaus: Die Scholtiseien der Grüssauer Stiftdörfer im Kreise Landeshut um 1400 in: Heimatkalender des Kreises Landeshut/Schl. 1927, herausgegeben von Kreisschuß-Sekretär Hornig Landeshut, 1. Jahrgang - Druck: Schlesierverlag L. Heege, Schweidnitz
Zu den kostbarsten Stücken des Grüssauer Klosterarchivs gehört ein auf Pergament geschriebenes Zinsregister des Klosters, das um das Jahr 1400 entstanden ist. Dieses Zinsregister enthält u. a. auch wertvolle Angaben über die Geschichte der Scholtiseien des Kreises Landeshut. In der Kolonisationszeit warben Unternehmer, auch Lokatoren genannt, im Auftrag des Grundherren Kolonisten aus dem deutschen Westen an und siedelten dieselben in bereits bestehenden slawischen Dörfern oder auf Neurodungen an. Als Entgelt für ihre Bemühungen erhielten diese Lokatoren in der neuen Siedlung ein Stück Land, das frei war von jeder Abgabe an den Grundherren. Nur im Kriegsfalle waren manche von ihnen zur Heeresfolge mit einem Roß verpflichtet. Dieser herzogliche Roßdienst wurde später vom Landesfürsten öfters dem Kloster geschenkt, so dass er in Kriegszeiten dem Abt geleistet wurde. Das Ansehen, dass der Lokator durch seine Steuerfreiheit und seinen größeren Besitz besaß, sicherte ihm und seinen Nach-kommen eine hervorgehobene Rolle im Dorfe zu. Als "Scholze" wurde er das Dorfoberhaupt und die berufene Mittlerperson im Verkehr mit dem Grundherren. Oft erweiterte er seinen Grundbesitz durch Erbschaft und Käufe. Für diesen Zuwachs musste er aber Zins und Dienste leisten wie die anderen Dorfbewohner. Nur das Stammgut blieb steuerfrei. Es wurde als eine Art Lehen angesehen. Ohne Genehmigung des Abtes konnte es nicht veräußert werden. Bei Besitzwechsel zog der Abt für die Weitergewährung der Privilegien eine Abgabe von 10 Proz., das "Laudemium", ein. Um die Oberhoheit des Abtes anzuerkennen, mussten die Scholzen auch von ihrem steuerfreien Stammgut einen kleinen, sinnbildlichen Anerkennungszins entrichten. Meist waren sie verpflichtet, sich zweimal im Jahr dem Abt mit einem kleinen Geschenk vorzustellen, das bald näher bestimmt, bald ihrem Belieben überlassen war. Man nannte das "den Herrn Abt ehren = honorare Dominum Abbatem".
Die Scholzen hatten auch die Niedergerichtsbarkeit (Judicium) und die Niedervogtei (Advocatia) in ihrem Dorfe. Zur niederen Gerichtsbarkeit gehörten auch die Fälle, die heute der Schiedsmann schlichtet. Vor der niederen Vogtei wurden Käufe und Verträge abgeschlossen. Manche Scholzen besaßen das Jagdrecht auf Hasen und Federwild. Sie waren dann zu Wildbrettlieferungen an das Stift verpflichtet.
Nach dem Zinsregister aus dem Jahr 1400 wurden von der Reichhennersdorfer Scholtisei folgende Leistungen an den Abt geleistet:
Zum alten Scholtiseibesitz war eine Neurodung hinzugekommen, für die zu Michaelis 11 Hühner gegeben wurden. Eine weitere Gebietsausdehnung wurde zu Michaelis mit 1 Mark Silber versteuert; sie muss also beträchtlich gewesen sein. Der Scholze besaß die niedere Gerichtsbarkeit und Vogtei, für die er zu Walpurgis 1 Mark Silber bzw. 1 Vierdung erlegte. Als Anerkennungszins für die Scholtisei und das Niederjagdrecht verehrte er dem Abte zu Weihnachten Wildbret.
Namentliche Aufstellung der Scholzen:
Quelle:
- Taube, Tilman: Die bäuerliche Führungsschicht im Grüssauer Klosterland von ca. 1550 bis 1750, Selbstverlag 2003
Die Besitzerfolge stellt sich ab ca. 1602 wie folgt dar:
I. Generation: Christoph Prass, Erb- und Gerichtsscholze (EuGS), urkundlich 1602
II. Generation: Georg Allt, EuGS um 1620, letztmalig genannt 1623
III. Generation: Hans Gansler, 1623 als EuGS genannt, danach wird im KB Landeshut über
Jahre hinweg kein Scholze von Reichhennersdorf als solcher
bezeichnet. In den schwierigen Kriegszeiten lag die Scholtisei
vielleicht wüst, war also nicht voll bewirtschaftet.
IV. Generation: Georg Ganssler, ab 1643 EuGS, er lebte noch 1683 als gewesener Erbscholze.
V. Generation: Hans Winkler er stammte aus Alt-Reichenau. EuGS ab ca. 1669 bis
vermutlich 1688 (Auszug der Lutheraner nach Sachsen).
Ob auch Hans Winkler mit Familie Reichhennersdorf 1688 als
Lutheraner verlassen hat, ist bisher nicht geklärt, ist aber
anzunehmen.
VI. Generation: Johann Elsner als EuGS genannt 1688 - 1692.
VII. Generation: Christoph Elsner * ca. 1670, ab ca. 1696 EuGS bis zum Verkauf an Johannes
Taube ca. 1706.
VIII. Generation: Johannes Taube * ca. 1669 in Oppau, seit ca. 1706 EuGS, + 30.10.1725 in
Reichhennersdorf.
IX. Generation: "Johann" Friedrich Taube * 11.01.1697 in Oppau, + 17.12.1745 in
Reichhennersdorf - EuGS in Reichhennersdorf
Anton Baumert * 1725 in Reichhennersdorf, EuGS von 1747 bis 1769 durch
Einheirat.
X. Generation: Franz Taube * 13.04.1743, EuGS (Erwerb der Scholtisei am 20.03.1769 nach
dem Tode des Stiefvaters Anton Baumert), Sohn von
"Johann" Friedrich Taube .
XI. Generation: Johann Fichtner EuGS in Reichhennersdorf (Verkauf der Scholtisei von
Franz Taube an Schwiegersohn Johann Fichtner am
17.11.1807)
XII. Generation: Ignatz Fichtner EuGS ab 1835
XIII. Generation: August Fichtner * 05.01.1836 in Reichhennersdorf, + 07.03.1903
EuGS um 1877
IV. Generation: Emil Fichtner * 06.08.1868, + 13.04.1934 in Bad Warmbrunn
Scholtiseibesitzer in Reichhennersdorf
Am 14.11.1899 heiratete er in Schömberg Maria Stief aus
Leuthmannsdorf (11.11.1873 in Leuthmannsdorf, + 1942 in
Hirschberg).
Tochter Anna Fichtner heiratete Linus Wache, den
letzten Besitzer der Scholtisei vor der Vertreibung.
Haus Nr. 68 - Die frühere Scholtisei
(Bild von Herrn Tilmann Taube - Aufnahme: 2005)
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 42/1836. (Scholtiseibesitzer war Ignatz Fichtner)
(zur Verfügung gestellt von Frau Margrit Weihrauch)
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 22/1854. (Scholtiseibesitzer war Ignatz Fichtner)
(zur Verfügung gestellt von Frau Margrit Weihrauch)
Die Gastronomie:
Nach dem Adressbuch des Jahres 1911 gab es in Reichhennersdorf 4 Gasthöfe:
1. Haus Nr. 101 Der "Gerichtskretscham"
2. Haus Nr. 104 Gaststätte "Waldschlößchen"
3. Haus Nr. 134 Gasthof "Zum Bergfrieden"
4. Haus Nr. 138 Gastwirt Alois Hubaleck
In den Adressbüchern der Jahre 1925 und 1938 werden die Häuser Nr. 104 und 138 nicht mehr als Gaststätten geführt.
Haus Nr. 101 - Der "Gerichtskretscham"
Eigentümer des Gerichtskretschams war zumindest bis 1864 der Gastwirt Stemmler. In diesem Jahr wurde der Kretscham zum Verkauf angeboten.
Nach den Adressbüchern der Jahre 1911, 1925 und 1938 sind folgende Eigentümer nachzuweisen:
1911 = Hermann Rösner
1925 = Oskar Rösner
um 1930 = Robert Menzel
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 37/1858.
(zur Verfügung gestellt von Frau Margrit Weihrauch)
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 33/1864.
Haus Nr. 101 - Gerichtskretscham von Hermann Rösner (um 1911)
Haus Nr. 101 -Gerichtskretscham von Robert Menzel (um 1930)
Gerichtskretscham - Innenansicht
Haus Nr. 104 - Gaststätte "Waldschlößchen", die im Jahr 1911 von dem Gastwirt Julius Hampus geführt wurde.
Haus Nr. 134 - Gasthof "Zum Bergfrieden"
Eigentümer dieses Gasthofes war bis 1914 Wilhelm Stumpe. In diesem Jahr wurde die Gaststätte an den Molkereibesitzer Elsner verkauft.
Die zuständigen Gastwirte waren nach den Adressbüchern der Jahre 1911, 1925 und 1938 Carl Pohl, Gustav Fichtner und Stanislaus Wike.
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 38/1914
(zur Verfügung gestellt von Frau Margrit Weihrauch)
Haus Nr. 134 - Gasthof "Zum Bergfrieden"
Haus Nr. 134 - Gasthof "Zum Bergfrieden"
Haus Nr. 134 - Gasthof "Zum Bergfrieden"
Haus Nr. 2 - Familie Heinrich Rasper
Ausflug mit dem Kastenschlitten.
Familie Rasper und Frau Kantor Knobloch
mit Tochter um 1942.
Von rechts nach links: Haus Nr. 12 (Hampel),
Haus Nr. 10 (Elsner), Haus Nr. 9 (August Langer)
(Foto von Frau Weihrauch aus Bad Gandersheim)
Haus Nr. 13 - Familie Josef Kleinwächter
(Foto von Frau Weihrauch aus Bad Gandersheim)
Haus Nr. 25:
Diese Landwirtschaft wechselte im Laufe der Jahre mehrfach den Besitzer. Anhand der Adressbücher des Kreises Landeshut der Jahre 1911, 1925 und 1938 lassen sich folgende Besitzer nachweisen:
1911 = Heinrich Wittwer jun. - Restgutsbesitzer
1925 = Paul Rauer - Gutsbesitzer
1938 = Emil Klos - Bauer
Emil Klos kam mit seiner Familie zwischen 1925 und 1938 nach Reichhennersdorf. Er stammte aus Johnsdorf, Kreis Sprottau. Emil und Else Klos bewohnten das Anwesen gemeinsam mit ihren drei Söhnen Alfred, Günther und Werner bis zur Vertreibung.
Haus Nr. 25 - Familie Emil Klos
Obere Reihe von links: Alfred Klos (Sohn von Emil und Else Klos), Emil Klos und Schwager.
Vordere Reihe von links: 2. Person von links: Else Klos (Ehefrau von Emil Klos), rechts außen: Günther Klos (Sohn von Emil und Else Klos)
(Bild von Frau Andrea Heuermann - Aufnahme: ca. 1936/1937)
Haus Nr. 26 - Familie Geisler
(Foto von Frau Weihrauch aus Bad Gandersheim)
Im Hintergrund: Haus Nr. 46 - Familie Alfred Puschmann
(Foto von Frau Weihrauch aus Bad Gandersheim)
Haus Nr. 48 - Familie Dominikus Hübner
Haus Nr. 51 - die Berger-Schmiede
(Foto von Frau Weihrauch aus Bad Gandersheim)
Haus Nr. 78 - Familie Willi Geisler
(Foto von Frau Weihrauch aus Bad Gandersheim)
Gewerbetreibende in Reichhennersdorf
Auszug aus dem Amtlichen Adressbuch für Industrie, Handel und Gewerbe des Jahres 1927.
Häuslerhaus Richtung Grüssau
(Bild von Herrn Tilman Taube - Aufnahme: 2005)
Häuslerhaus Richtung Grüssau
(Bild von Herrn Tilman Taube - Aufnahme: 2005)
Bauernhaus Richtung Breitenau
(Bild von Herrn Tilman Taube - Aufnahme: 2005)
Bauernhaus Richtung Breitenau
(Bild von Herrn Tilman Taube - Aufnahme: 2005)
Bauernhaus Richtung Liebau
(Bild von Herrn Tilman Taube - Aufnahme: 2005)
Die Feuerwehr:
Im Juli 1888 wurde in Reichhennersdorf die Freiwillige Feuerwehr gegründet.
Im Gerichtskretscham wurde am 6. Juli 1913 das 25. Stiftungsfest gefeiert.
(Quelle: fotopolska)
Wegekreuz
(Bild von Herrn Tilman Taube - Aufnahme: 2005)
Bildstock Richtung Grüssau
(Bild von Herrn Tilman Taube - Aufnahme: 2005)
Fichtnerkreuz
(Bild von Herrn Tilman Taube - Aufnahme: 2005)
Wegekreuz im Unterdorf
(Bild von Frau Weihrauch, Bad Gandersheim)
Wegekreuz im Unterdorf
(Bild von Frau Weihrauch, Bad Gandersheim - Aufnahme: 2017)
Die König-Friedrich-Baude auf dem langen Berg
Die König-Friedrich-Baude auf den langen Berg
Die König-Friedrich-Baude auf dem langen Berg
Die König-Friedrich-Baude auf dem langen Berg
Landjugendtreffen in Reichhennersdorf im Jahre 1936
NS-Frauenschaft Reichhennersdorf 1939/1940
Anzeigen aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge"
In der Zeit von 1823 - 1839 wurden in der o. g. Zeitung folgende interessante Artikel veröffentlicht, die Frau Margrit Weihrauch aus Bad Gandersheim zur Verfügung gestellt hat.
Nr. 30/1823
Nr. 8/1834
Nr. 47/1835
Nr. 4/1836
Nr. 27/1837
Nr. 34/1837
Nr. 18/1838
Nr. 30/1838
Nr. 2/1839
Nr. 6/1839