Die Schulen:
(Verfasser: Hella Tegeler)
Quellen:
- Anders, Eduard: Die evangelische Diaspora in Schlesien, Selbstverlag des Schlesischen
Hauptvereins der Gustav-Adolph-Stiftung, Breslau 1856
- Heimatbuch des Kreises Landeshut in Schlesien, hrg. von E. Kunick, Landeshut 1929
- Schlesischer Gebirgsbote
In Schömberg gab es früher eine katholische und auch eine evangelische Volksschule.
Auch der Ortsteil Voigtsdorf hatte ein eigenes Schulgebäude.
Die katholische Volksschule:
Die katholische Volksschule befand sich am Markt. Es war das Geburtshaus des bekannten Schömberger Historikers Prof. Dr. Felix Rachfahl.
Nach den Adressbüchern der Jahre 1911, 1925 und 1938 waren folgende Lehrer an dieser Schule tätig:
1911 Hauptlehrer August Großpietsch
Rudolf Becker
Berthold Gläser
Otto Gregor
1925 Paul Weis
Albert Werscheck
Paul Liebelt
1938 Hauptlehrer Paul Reimann
Paul Weis
Leo Krüger
Alois Drzysga
Hedwig Brudniok
Ruth von Ellerts (techn. Lehrerin)
Katholische Volksschule, 2. Haus von links.
Die katholische Volksschule (Geburtshaus von Prof. Dr. Felix Rachfahl)
Die bronzene Erinnerungstafel an Prof. Dr. Felix Rachfahl wurde nach dem Krieg entfernt.
Katholische Volksschule, Geburtsjahrgang 1911/12 mit Lehrer Kalkmann
Obere Reihe: Wittwer Paul, Förster Paul, Gottwald Helmut, Joksch, Mohaupt Rudolf, Joksch Karl, Kuhn Alois, Häring Hugo, Koppe Georg, Demut Ernst, Müller Anton, Lehrer Kalkmann.
Zweite Reihe: Tuns Hildegard, Tichatzki Hilde, Feige Marie, Horak Gertrud, Ilner Magda, Herda Ella, Heinzel Agnes, Fröbrich Lydia, Wiesner Adelheid, Fischer, Kleinwächter Mariechen.
Dritte Reihe: Feige Ida, Springer, Mohaupt Marichen, Howack Marichen, Häring Monika, Demut Frida, Walter Mia, Weihrauch Martha, Findler Gertrud, Stief Anna, Teuber Hilde, Taube Emma, Maiwald Lotti, Fischer, Schmidt Luzia.
Vierte Reihe: Blümel Bernhard, Wippler Paul, Förster Rudolf, Wittwer Konrad, Stief Alois, Schneider, ?, Laudisch Richard, Pfeil, Kluge Adolf.
Fünfte Reihe: Leer, Hoffmann Julius, Amad Kylich, Meier, Weist Alolis.
Erstes Schuljahr der katholischen Volksschule im Jahre 1927 mit der Lehrerin Frl. Fuchs.
Schulentlassung ca. 1936
(Bild von Herrn Bernhard Puschmann, Niebüll)
Das Lehrer-Kollegium
Die Lehrer: Wittwer (Albendorf), Auer, Paul Reimann, Paul Weis, unbekannt, Griesche, Drischka
Die Lehrerinnen: Hedwig Brudniok, Haupt (Erlendorf)
Das Lehrer-Kollegium
Die Lehrer: Alois Weist, unbekannt, Paul Reimann, Auer, Paul Weis, Heinzel (Erlendorf), Krüger, Griesche mit Ehefrau, unbekannt (Tannengrund)
Die Lehrerinnen: Hedwig Brudniok, Haupt (Erlendorf), unbekannt
Schulbild aus dem Jahr 1926
Schömberger Schüler im Jahre 1939
1. Reihe von links nach rechts: Winfried Hielscher, Hedel Gottschlich, Anni Wiener, Gittel Hoffmann;
Mittlere Reihe: Friedel Förster, Ursel Weihrauch, Traudel Siegel, Gittel Meier, Christa Beer;
Hinterste Reihe: Hilde Puschmann, Melitta Weist, Magda Lahmer, Gretel Gerditschke, Friedel Mai.
Die evangelische Volksschule:
Seit dem Jahre 1845 wurde in Schömberg von dem 1843 gegründeten Gustav-Adolph-Verein eine evangelische Schule unterstützt. Diese war wegen der geringen Zahl der Schüler zunächst im Haus Markt Nr. 28 - Oswald Wilke - untergebracht. Die Schule bestand nur aus einem Klassenraum. Die Fenster dieses Raumes gaben alle den Blick auf die Wiesen hinter dem Haus frei. Hier stand für den Unterricht nur ein Zimmer zur Verfügung. Erst im Jahre 1911 wurde diese einklassige Schule in die katholische Schule am Markt verlegt, die wesentlich umfangreicher war als diese einklassige evangelische Schule und an der auch viel mehr Lehrkräfte amtierten.
Der zuständige evangelische Lehrer war 1900 der Kantor August Tschierske. Er wurde am 12. Juli 1867 in Sebnitz im Kreis Lüben geboren und unterrichtete vor 1900 einige Jahre an der evan-gelischen Schule in Mittel-Konradswaldau, ehe er im Jahre 1900 nach Schömberg kam. Mit einem Jahresgehalt von 810 Mark hatte er seinen Dienst begonnen. In Schömberg erfuhr er finanziell eine Aufbesserung, weil er hier auch das Amt eines Kantors versah und beim evangelischen Gottesdienst die Orgel spielte.
Seine Ehefrau Martha, geb. Scholz, stammte aus Winzig im Kreis Wohlau, wo ihr Vater Töpfermeister war. Um das Gehalt ihres Mannes ein wenig aufzubessern, erteilte sie den Mädchen Handarbeitsunterricht. Während der Ehe wurden 4 Kinder geboren, zwei Söhne und zwei Töchter. Die beiden Söhne Erich und Kurt wurden ebenfalls Lehrer. Tochter Marianne heiratete den ersten evangelischen Pastor in Schömberg, Gustav Bild. Das Ehepaar Tschierske starb noch in Schömberg und wurde auf dem dortigen Friedhof beigesetzt.
Herr Herzog aus Rudelstadt war der 1. Lehrer
an der evangelischen Schule.
(Quelle: Schlesische Provinzialblätter, Bd. 121, 6. Stück, Juni 1845, S. 651)
Nach den Adressbüchern der Jahre 1911, 1925 und 1938 waren folgende evangelische Lehrer tätig:
1911 Hauptlehrer und Kantor August Tschierske
Anfang 1920 Robert Zänder
1925 Lehrer und Kantor Gotthard Liepelt
1938 Lehrer und Kantor Otto Ebert
Kantor August Tschierske
Grabstätte Tschierske auf dem Schömberger Friedhof
Auf dem folgenden Foto ist die Schule in Voigtsdorf im Jahre 1964 abgebildet.
Der Kindergarten:
Auch in Schömberg gab es früher einen Kindergarten, wie die folgenden Bilder zeigen. Dieser befand sich bis 1933 im Haus Nr. 26 der Oberlauben des Marktes, später wurde er in die Tannengrundstraße verlegt.
Weihnachtsaufführung im Kindergarten
Karneval im Kindergarten, Leiterin Schwester Alba
Die Kinder feiern Hochzeit, Leiterin Schwester Alba
Im Kindergartenhof, Leiterin Schwester Alba
Im Kindergartenhof, Leiterin Schwester Alba
(Bild von Frau Bianca Tiroke, Hannover)
Im Kindergartenhof, Leiterin Schwester Alba
Im Kindergartenhof, Leiterin Schwester Alba
Im Kindergarten Leiterin Schwester Alba
(Bild von Frau Bianca Tiroke, Hannover)
Im Kindergarten, Leiterin Schwester Alba
(Bild von Frau Bianca Tiroke, Hannover)
Im Kindergarten bei Schwester Alba im Jahre 1937. Die kleinen "Waschfrauen" sind:
Hintere Reihe v. l. n. r.: Schwester Alba, Ursel Weihrauch, Renate Anlauf, Hannchen Hausdorf, Traudel Illner, Mariechen Schremmer, Gretel Jochmann, Margot Herda, Traudel Menzel,
Marianne Keil, unbekannt.
Vordere Reihe v. l. n. r.: Klärchen Lorenz, Edith Hausdorf, Hilde Berner, Erna Breuer, Ursel Rösner, Martel Menzel, Renate Jüptner
und Flora Stief.
Die Preußische Webereilehrwerkstätte (Liebauer Str.):
Durch Verfügung des Ministeriums für Handel und Gewerbe wurde am 1. Februar 1897 die Preußische Webereilehrwerkstätte Schömberg eröffnet. Aus dem Staatshaushalt waren für die erste Einrichtung der Anstalt bei den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben 4.000 Mark, für die Unterhaltung jährlich 3.000 Mark vorgesehen. Die Leitung übernahm der Webelehrer Anton Frankenberg aus Grüssau, der am 4. Januar 1897 nach Schömberg übersiedelte.
Wie bei jeder Neueinrichtung, so hatte man auch hier mit Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen. Zu Beginn des ersten Unterrichts meldeten sich nur fünf Schüler an. Aber bereits nach wenigen Monaten stieg die Teilnehmerzahl auf zwölf. Die Zahl wuchs von Jahr zu Jahr und schwankte zwischen 20 und 45. Neben der Abteilung Handweberei wurde bald auch eine Abteilung für mechanische Weberei eingerichtet.
Im Jahre 1899 wurde der Webelehrer Karl Geldner, der die Fachschule für Textilindustrie in Berlin absolviert hatte, der Lehrwerkstätte als zweite Lehrkraft zugewiesen. Nach Abberufung des Lehrers Frankenberg übernahm er nun die Leitung bis zur Auflösung im Jahre 1929. In den 32 Jahren des Bestehens der Anstalt haben ca. 1.000 Schüler die Lehrwerkstätte besucht. Die Prüfungen fanden vor einer Kommission, bestehend aus Herren der Kreis- und städtischen Behörden und der Textilindustrie statt. Am 21. März 1929 fand die letzte Prüfung der Schüler des Lehrganges 1928/29 vor einer Prüfungskommission unter Vorsitz des Schömberger Bürgermeisters Dr. Schramm statt.
Am 1. Oktober 1929 wurde die Webereilehrwerkstätte in Landeshut eröffnet.
Bereits am 2. März 1846 wurde in Schömberg
eine Spinnschule eingerichtet.
(Quelle: Schlesische Provinzialblätter, Bd. 123, 3. Stück,
März 1846, S. 348)
Die Webschule
Absolventen der Lehrwerkstätte mit dem Leiter Karl Geldner
Absolventen der Lehrwerkstätte mit dem Leiter Karl Geldner
(1927 - 1928)