Haselbach  (Leszczyniec) 

Die Bewohner: Häuser Nrn.: 70 - Gemeindehaus

(Verfasser: Hella Tegeler)

Haus Nr. 70:

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1911            =         Jaschinski, Wilhelm - Klempnermeister
1925           =         Kühlmorgen, Paul - Klempner
1938           =         Krebs, Julius - Maler; Krebs, Martha - Näherin

In der Zeitung "der Bote aus dem Riesengebirge" (Heft Nr. 14/1914) wurde am 16. Januar 1914 mitgeteilt, dass der Klempnermeister Wilhelm Jaschinski sein Haus nebst Garten für 6.000 Mark an den Klempner Oskar Butkereit aus Kandrzin O.S. verkauft hat. Dieser muss dann wohl vor 1925 dieses Haus an den Klempner Paul Kühlmorgen veräußert haben.

Paul Kühlmorgen war mit Martha, geb. Wagner verheiratet. Das Ehepaar hatte drei Töchter und einen Sohn. Dieser fiel im Jahre 1944 in Frankreich. Vor 1938 verzog die Familie nach Polsnitz bei Freiburg in Schlesien. Während der Haselbacher Zeit war Paul Kühlmorgen viele Jahre ein eifriger und treuer Sänger im Männergesangverein "Harmonie" Haselbach. Nach dem Krieg wohnte die Familie zunächst in Magdeburg, später siedelte das Ehepaar nach Werdohl um. Dort starb Paul Kühlmorgen am 12.03.1968.

Nach dem Auszug der Familie Kühlmorgen bewohnten Julius Krebs und seine Ehefrau Martha, geb. Scholz, das Haus. Die Ehe des Paares war kinderlos. Julius Krebs übte den Beruf des Malermeisters aus. Nach dem Krieg wohnten die Eheleute in Nordhausen.

Haus Nr. 70

Haus Nr. 71:

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1911            =        Drescher, Ferdinand - Kleingärtner
1925           =        Drescher, Auguste - Kleingärtnerin; Drescher, Heinrich - Bergmann
1938           =        Drescher, Heinrich - Bergmann

Die Landwirtschaft gehörte den Eheleuten Ferdinand Drescher und Auguste, geb. Rüffer, aus Johnsdorf. Hauptberuflich war Ferdinand Drescher Bergmann auf der Grube Bergfreiheit in Schmiedeberg. Er entstammte der großen Drescher-Familie, Sohn des Karl Drescher (s. Haus Nr. 56). Das Ehepaar hatte 2 Söhne. Ein Sohn ist im 1. Weltkrieg gefallen.
Sohn Heinrich wurde wie sein Vater auch Bergmann. Er heiratete Frieda Rasper aus Pfaffendorf. Aus dieser Verbindung stammen 3 Töchter:

  1. Else Drescher
  2. Ida Drescher, verh. Hoffmann
  3. Irmgard Drescher, verh. Breiter


Seit 1946 lebt die Familie Drescher in Neuenkirchen bei Rheine. Dort starb Frieda Drescher, geb. Rasper, im Juni 1966. Ihr Ehemann folgte ihr im September 1975.

Haus Nr. 72:

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1911            =        Kaspar, August - Hausbesitzer
1925           =        Kaspar, August - Auszügler; Urbanikewitz, Wilhelm - Hausbesitzer
1938           =        Ernst, Berthold - Gendarmerie-Hauptwachtmeister

Dieses Haus gehörte 1872 dem Schuhmachermeister Gottfried Kuhn (s. Zeitungsanzeige). Später erwarb es August Kaspar, der hier einen Kolonialwarenhandel, Tabak-, Zigarren- und Flaschenbier-Verkauf betrieb. Das Geschäft wurde später wohl aus Altersgründen aufgegeben.
Seine Tochter Lina heiratete Wilhelm Urbanikewitz. Die Eheleute verließen Haselbach und zogen nach Alt-Weißbach. Dort übte Herr Urbanikewitz seinen Beruf als Fleischermeister aus. Aus der Ehe gingen die Töchter Charlotte und Lisel hervor. Nach 1946 lebte die Familie in Heilbronn. Dort starben Wilhelm Urbanikewitz am 24.07.1970 und seine Ehefrau im Februar 1975.

Nach dem Auszug der Familie Urbanikewitz bewohnte Berthold Ernst vorübergehend das Haus. Gustav Ende (s. Haus Nr. 74) kaufte dieses Haus und zog mit seiner Ehefrau und der Tochter Ilse vom Haus Nr. 74 in die eigenen vier Wände um.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 113/1872.

Haus Nr. 72 - Familie Kasper, später Ende.

Haus Nr. 73:

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1911           =         Lochmann, Heinrich - Viehhändler
1925          =         Lochmann, Amalie - Stellenbesitzerin
1938          =         Lochmann, Emilie - Landwirtin

Die Eheleute Heinrich und Amalie Lochmann waren Eigentümer dieses Hauses. Aus dieser Verbindung gingen drei Kinder hervor: Wilhelm, Frieda und Emilie.
Sohn Wilhelm nahm sich seinen Vater als Vorbild und wurde Pferdehändler. Gemeinsam mit seiner Schwester Frieda bewohnte er das Haus in Nieder-Haselbach (s. Haus Nr. 119). Tochter Emilie blieb im Haushalt ihrer Eltern.

Haus Nr. 74:

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1911            =         Anders, Hermann - Kleingärtner; Kahl, Berta - Fabrikarbeiterin;
                              Mentner, Paul - Fabrikarbeiter; Schmidt, Theodor - Fabrikarbeiter
1925           =         Anders, Hermann - Fleischermeister; Burghardt, Karl - Arbeiter;
                              Fiebig, Gustav - Arbeiter
1938           =         Anders, Fritz - Bergmann; Anders, Ida - Rentnerin; Ende, Gustav - Arbeiter

Eigentümer dieses Hauses war die Familie Anders. Hermann Anders hatte als Fleischermeister hier einen Metzgerladen eröffnet. Nach seinem Tod wurde das Geschäft aber wieder geschlossen. Sein Sohn Fritz war Bergmann auf der Grube Bergfreiheit in Schmiedeberg. Ida Anders lebte nach 1946 in Ober-Fleckenberg bei Schmallenberg.

Mitbewohner waren die Eheleute Gustav Ende und Ehefrau Martha, geb. Püschel, mit Tochter Ilse, später verh. Raue. Gustav Ende, Sohn des Gärtners Bruno Ende (s. Haus Nr. 126), kaufte nach 1938 das Haus Nr. 72 und zog dort ein. Nach 1946 lebte die Familie Ende in Neuenkirchen bei Rheine. Hier starb Gustav Ende im Juni 1992.

Haus Nr. 74

Haus Nr. 75:

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1911             =         Lorenz, Heinrich - Kleingärtner
1925            =         Lorenz, Heinrich - Kleingärtner
1938            =         Lorenz, Heinrich - Hausbesitzer; Lorenz, Anna - Arbeiterin

Eigentümer des Hauses war Heinrich Lorenz, Sohn des Stellenbesitzers Hermann Lorenz (s. Haus Nr. 42). Mit seiner Ehefrau Selma, geb. Berg, hatte er zwei Kinder. Selma Lorenz verstarb bereits Anfang 1950.

  1. Anna Lorenz, sie blieb unverheiratet. Nach 1946 wohnte sie in der Nähe von Hildesheim. Dort starb sie am 20.05.1991.
  2. Hedwig Lorenz, verh. Bleicher

       Während ihrer Ehe wurden zwei Töchter geboren. Sie starb nach 1994.

Haus Nr. 76:

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1911            =        Bürgel, Wilhelm - Tischlermeister; Rudolf, Heinrich - Schneidermeister
1925           =        Krause, Albert - Arbeiter; Kretschmer, Adolf - Arbeiter;
                             Meyer, August - Hausbesitzer
1938           =        Kretschmer, Adolf - Arbeiter; Meyer, Emilie - Hausbesitzerin

Besitzerin dieses Hauses war Emilie Meyer.
Als Mieter wohnten u. a. die Eheleute Adolf Kretschmer, Bruder des Karl Kretschmer
(s. Pfaffendorf, Gasthaus zur Linde), und Frau Selma, geb. Eckert in diesem Haus. Sie war die Tochter der Auguste Eckert (s. Haus Nr. 97). Nach 1946 lebten die Eheleute Kretschmer in Neuenkirchen bei Rheine. Dort starb Selma Kretschmer am 19.08.1962. Adolf Kretschmer wohnte danach bei seinem Bruder Karl in Velmede bei Meschede. Dort starb er am 25.06.1964.

Haus Nr. 77:

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1911            =       Guder, August - Kutscher; Kasper, Oswald - Fabrikarbeiter;
                            Päsler, Hermann - Fabrikarbeiter
1925           =       Haake, Hermann - Aufseher; John, Hermann - Arbeiter;
                            Kretschmer, Karl - Müller; Lotz, Franz - Schlosser;
                            Pfennigwerth, Hermann - Arbeiter
1938           =       Erlebach, Robert - Tischler; Kasper, Max - Bergmann;
                            Kerber, Hermann - Arbeiter; Lotz, Ida - Arbeiterin; Schneider, Ida - Rentnerin

In diesem Haus wohnten mehrere Familien:

  1. Der Tischler Robert Erlebach mit Ehefrau Bertha, Sohn Kurt und einem zweiten Sohn. Nach 1946 lebte er mit seiner Ehefrau weiter in diesem Haus. Er verstarb am 18.01.1950 im Landeshuter Krankenhaus und wurde am 23.01.1950 in Haselbach beerdigt. Seine Ehefrau Bertha wohnte später bei ihrem Sohn Kurt in Hamburg-Niendorf.

       Robert Erlebach wurde am 19.03.1881 in Dittersbach städt. als Sohn der Eheleute Johann
       Erlebach und dessen Ehefrau Johanna Marie Kriegel geboren (s. Dittersbach städt., Haus Nr.
       98).

    2. Ida Lotz, geb. Gräber, mit ihren Kindern Frieda und Erich. Sie lebte nach 1946 in Werl. Dort
        starb ihr Sohn bereits 1954.

    3. Hermann Kerber mit Frau Emma, geb. Krause, und Tochter Lotte. Emma Kerber starb 1954 in
        Blankenburg-Oesig im Harz.

    4. Max Kasper mit Ehefrau Frieda, geb. Novak, und Sohn Manfred. Max Kasper starb während
        der Gefangenschaft nach dem 2. Weltkrieg. Seine Ehefrau lebte seit der Vertreibung in
        Meschede und starb dort am 17. Juni 1982. Sohn Manfred wurde nur 40 Jahre alt, er starb am
        06.01.1986 ebenfalls in Meschede.

    5. Hermann Pfennigwerth und Ehefrau Bertha, geb. Bürgel. Sie lebten nach 1946 in Senden im
        Münsterland.

Haus Nr. 77

Haus Nr. 78:

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1911             =       Kühnel, Gustav - Arbeiter
1925           =        Tast, Gustav - Bäckermeister
1938            =        Hildebrand, Gustav - Bäckermeister

Gustav Tast kam um 1912 als Bäckermeister nach Haselbach. Er wurde in Görtelsdorf geboren, als Sohn des August Tast. Verheiratet war er mit Marie, geb. Schiller. Das Ehepaar hatte, soweit bekannt, 3 Kinder: Tochter Frieda, verh. Hoffmann, Sohn Wilhelm (lebte später in Bad Nauheim) und Sohn Richard.
Richard Tast heiratete Marie Körner aus Schreibendorf. Gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinen vier Kindern verließ Richard Tast im Jahre 1952 Deutschland. Durch eiserne Sparsamkeit war es ihm möglich, in Ashland, Nebraska (USA), im Jahr 1953 eine 60 Morgen große Landwirtschaft zu erwerben. Dort ist er aber bereits am 20.09.1953 verstorben.

Nachfolger des Gustav Tast wurde Gustav Hildebrand. 1925 kam er nach Haselbach und eröffnete zunächst im Haus Nr. 121 eine eigene Bäckerei. Er war nicht nur Bäckermeister und Konditor, sondern auch Pfefferküchler. Dieses Handwerk kann auf eine jahrhundertelange Tradition verweisen. Die Bezeichnung Pfefferkuchen entstand im Mittelalter, als fremdländische Gewürze noch mit dem Sammelbegriff "Pfeffer" bezeichnet wurden. Die Pfefferküchler fertigen das Gebäck aus den Grundbestandteilen Mehl, Honig und vielen Gewürzen an. Gustav Hildebrand bot seinen "Pfafferkucha" nicht nur zur Weihnachtszeit an, sondern auch zum Kirchenfest und zur Kerms.

Nach Gustav Tast` Tod übernahm er dessen Geschäft. Sein Elternhaus war der Oberkretscham in Grüssau. Er hatte Maria Hanschke, Tochter des früheren staatlichen Flußmeisters Hanschke aus Grüssau geheiratet. Die Eheleute hatten drei Kinder: Tochter Rita, eine Pflegetochter und den Sohn Hans, der während des 2. Weltkrieges gefallen ist. Maria Hildebrand starb am 19.07.1979 in Krefeld-Uerdingen. Gustav Hildebrand folgte seiner Ehefrau am 23.06.1983.

Sowohl Gustav Tast als auch Gustav Hildebrand belieferten u. a. den Gerichtskretscham mit Backwaren. Jeden Tag wurde der Kretscham mit frischen Brötchen versorgt. Auch für das Fertigbacken der großen Kuchen der Privathaushalte waren die Bäcker im Ort verantwortlich. Die Kuchen wurden auf Blechen vorbereitet und zum Backen zum Bäcker gefahren. Rudi Engler (Haus Nr. 64) schilderte, dass er vor den großen Festtagen mit dem Handwagen, der zu einem Plattenwagen umfunktioniert wurde, die Kuchenbleche vom Hildebrand-Bäcker abholen musste.

Bäckermeister Gustav Hildebrand

Haus Nr. 79:

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1911             =      Drescher, Wilhelm - Fleischbeschauer; Kuhn, Marie - Fabrikarbeiterin;
                            Springer, Pauline - Fabrikarbeiterin
1925            =      Drescher, Wilhelm - Fleischbeschauer; Kuhn, Marie - Arbeiterin
1938            =      Drescher, Erich - Fleischbeschauer

Dieses Haus gehörte um 1835 dem Kleingärtner Ernst Emanuel Otto (s. Bericht aus der Zeitung "Schlesischer Gebirgsfreund", Nr. 37/1835). Später erwarb August Drescher (geb. um 1816) das Haus, Sohn des Gutsbesitzers Christian Benjamin Drescher (s. Haus Nr. 56). Mit seiner Ehefrau, einer Bauerntochter aus Alt-Weißbach, hatte August Drescher 3 Kinder:

  1. Pauline Drescher

       Pauline war mit August Penke aus Dittersbach städt. verheiratet. Das Ehepaar besaß dort eine
       Landwirtschaft, die später von dem Sohn August übernommen wurde.

    2. Auguste Drescher
        Ebenso wie ihre Schwester Pauline heiratete sie einen Landwirt aus Dittersbach städt.,
        Wilhelm Kluge.
    3. Julius Drescher
       
Julius heiratete die verwitwete Beate Scholz, geb. Beier (s. Haus Nr. 16). Einige Jahre lebte er
        mit seiner Familie in seinem Elternhaus. Aus der Ehe gingen 2 Kinder hervor:
        3.1 Selma Drescher

             Selma war mit dem Landwirt und Viehhändler Heinrich Springer aus Schreibendorf
             verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei Söhne und eine Tochter.
        3.2 Wilhelm Drescher
               
Wilhelm Drescher heiratete Anna Schiller aus Dittersbach städt. und wohnte mit seiner
               Familie im Haus seiner Großeltern (Nr. 79). Er übte den Beruf des Fleischbeschauers aus.
               Das Ehepaar Drescher hatte 10 Kinder:
               3.2.1  Frieda Drescher, verh. Puhst, sie wohnte in Wittenberg.
               3.2.2  Selma Drescher, verh. Oeveren, sie wohnte in Den Haag.
               3.2.3  Klara Drescher
                         
Sie heiratete Kurt Kriebel aus Pfaffendorf (s. dort Gutsbezirk - Försterei), Sohn des
                        Försters Oskar Kriebel. Nach 1946 wohnte sie im Schwarzwald.
               3.2.4  Anna Drescher, verh. Becher, sie wohnte in Nordhorn.
               3.2.5  Johanna Drescher, verw. Bronst
               
 3.2.6  Gertrud Drescher
                         
Auch Gertrud vermählte sich mit einem Sohn des Försters Oskar Kriebel aus
                         Pfaffendorf, Helmut Kriebel. Er ist während des 2. Weltkrieges gestorben.
                3.2.7  Erich Drescher
                         
Er nahm sich seinen Vater als Vorbild und wählte ebenfalls den Beruf des
                         Fleischbeschauers.
                3.2.8  Heinrich Drescher, er wohnt in Sachsen.
                3.2.9 u. 3.2.10  zwei Kinder, die im Kindesalter verstarben.

Nach dem Krieg lebte Wilhelm Drescher in Wallen bei Meschede. Er starb im Dezember 1963 in Meschede.

Bericht aus der Zeitung "Schlesischer Gebirgsfreund", Nr. 37/1835.

Familie Wilhelm Drescher

(Bild von Herrn Matthias Rüster)

Fleischbeschauer Wilhelm Drescher

(Bild von Herrn Matthias Rüster)

Haus Nr. 79 - Familie Wilhelm Drescher

(Bild von Herrn Matthias Rüster)

Haus Nr. 79 - Familie Wilhelm Drescher

(Bild von Herrn Matthias Rüster)

Haus Nr. 80:

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1911         =        Bürgel, Ernst - Hausbesitzer
1925        =        Bürgel, Emilie - Hausbesitzerin; Thamm, Hermann - Bergmann;
                          Thurm, Karl - Arbeiter
1938        =        Thamm, Hermann - Bergmann

Dieses Haus gehörte Ernst Bürgel. Er war verheiratet mit Emilie, geb. Drescher (s. Haus Nr. 111).

Aus dieser Verbindung stammen 3 Töchter:

   1. Bertha Bürgel

       Sie heiratete Richard Scholz aus Haselbach, Sohn des Ferdinand Scholz (s. Haus Nr. 41) und
       zog mit ihm nach Reichhennersdorf, wo sie eine Landwirtschaft erwarben.
   2. Maria Bürgel, sie vermählte sich mit dem Landwirt Paul Künzel aus Haselbach (s. Haus Nr. 83)
   3. Eine weitere Tochter 

       Diese heiratete den Bergmann Hermann Thamm aus Dittersbach städt. Gemeinsam mit
       ihrem Ehemann und den beiden Kindern wohnte sie im Elternhaus. Nach 1946 wurde die
       Familie Thamm in Obersickte bei Braunschweig ansässig. Dort starb Hermann Thamm im
       Dezember 1971.
     
       Als Mieter wohnte vorübergehend Karl Thurm mit seiner Familie in diesem Haus, Sohn des
       Pferdehändlers August Thurm aus Pfaffendorf-Moritzfelde (s. dort Haus Nr. 151). Karl Thurm
       arbeitete in der Porzellanfabrik. Auch seine verheiratete Schwester Ida Lehmer wohnte mit
       ihrer Familie in Haselbach (s. Haus Nr. 15).


Haus Nr. 81:

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1911          =       Sommer, Wilhelm - Hilfsweichensteller
1925         =       Beier, Auguste - Kleingärtnerin
1938         =       Beier, Pauline - Hausbesitzerin

Soweit bekannt, lebte Pauline Beier allein in ihrem Haus.

Haus Nr. 83:

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1911           =      Künzel, Wilhelm - Kleingärtner
1925          =      Künzel, Wilhelm - Auszügler; Künzel, Paul - Kleingärtner
1938          =      Künzel, Wilhelm - Auszügler; Künzel, Paul - Bauer

Eigentümer dieses Anwesens war zunächst Wilhelm Künzel. Später übernahm sein Sohn Paul die Landwirtschaft, der mit Maria, geb. Bürgel, verheiratet war (s. Haus Nr. 80). Das Ehepaar hatte 2 Kinder: Tochter Emma und Sohn Gerhard. In zweiter Ehe war Paul Künzel mit Frau Peuser verheiratet. Paul Künzel wohnte 1968 in Meschede.

Haus Nr. 83 - Familie Künzel
Wilhelm Künzel mit Sohn Paul und Schwiegertochter (Aufnahme: Mitte 1920)
Bild von Herrn Helmut Künzel

Haus Nr. 84:

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1911           =      Drescher, Julius - Kleingärtner
1925          =      Drescher, Julius - Stellenbesitzer
1938          =      Drescher, Julius - Bauer; Drescher, Elly - Arbeiterin;
                          Drescher, Wilhelm - Waldarbeiter

Diese Landwirtschaft gehörte nachweisbar Gottlieb Benjamin Drescher, geb. am 23. März 1823 in Haselbach als Sohn des Gutsbesitzers Christian Benjamin Drescher (s. Haus Nr. 56). Neben seiner Landwirtschaft übte er 26 Jahre das Amt des Gemeindevorstehers aus.

Gottlieb Benjamin Dreschers 1. Ehefrau war eine geb. Deuner aus Ober-Haselbach, die aber bereits Mitte 1860 verstarb. Aus dieser Ehe stammen 5 Kinder:

  1. August Drescher

       August heiratete Karoline Scholz, die älteste Tochter des Gerichtskretschambesitzers Johann
       Karl Scholz (s. Haus Nr. 41). August und Karoline Drescher besaßen später in Haselbach eine
       Landwirtschaft (s. Haus Nr. 47). Sie hatten zwei Kinder, Auguste und Gustav.
   2. Ernestine Drescher
       
Ernestine war mit dem Schuhmachermeister Heinrich Kramer aus Haselbach verheiratet
       (s. Haus Nr. 44). Das Ehepaar hatte zwei Söhne, Alfred und Gerhard.
    3. Gustav Drescher
        Ebenso wie sein älterer Bruder August hatte er eine Tochter des Kretschambesitzers Johann
        Karl Scholz geheiratet, Bertha Scholz (s. Haus Nr. 41). Nach dem Tod seiner Ehefrau im Jahr
        1885 vermählte er sich in 2. Ehe mit der Landwirts-Tochter Kriegel aus Landeshut-Breitenau.
        Der einzige Sohn des Ehepaares ist im 1. Weltkrieg gefallen.
    4. Heinrich Drescher
       
 Er vermählte sich mit Christel Weist aus Röhrsdorf und hatte dort eine Landwirtschaft. Aus
         dieser Verbindung stammt der Sohn Heinrich.
     5. Wilhelm Drescher
         
 Wilhelm verstarb bereits mit 19 Jahren.

Gottlieb Benjamin Dreschers 2. Ehefrau war eine geb. Teichler aus Krausendorf. Auch sie verstarb bereits nach kurzer Ehe im Jahr 1867. Das Ehepaar hatte nur einen Sohn:
           Ferdinand Drescher
           Beruflich als Oberpostschaffner in Landeshut tätig, war er mit Emma Vielhauer aus
           Dittersbach städt. verheiratet. Richard, der einzige Sohn des Ehepaares, wurde Sprachen-
           Lehrer und heiratete Else Neumann aus Landeshut, Breitenau. Mit seiner Ehefrau und zwei
           Töchtern wohnte er in Berlin-Frohnau.

Am 09.06.1868 heiratete Gottlieb Benjamin Drescher zum dritten Mal, und zwar die Witwe Christiane Karoline Pohl, geb. Lorenz, aus Haselbach. Geboren wurde sie in Michelsdorf. Sie brachte die Tochter Pauline mit in die Ehe. Mit seiner 3. Ehefrau hatte Gottlieb Benjamin Drescher noch 7 Kinder, drei Töchter und vier Söhne:

  1. Anna Drescher

       Anna heiratete Hermann Rummler aus Reußendorf, den jüngeren Bruder des
       Kretschambesitzers Gustav Adolph Rummler (s. Haus Nr. 41). Nach der Eheschließung
       bewirtschafteten die jungen Eheleute zunächst etliche Jahre den neben dem Vogelberg
       gelegenen landwirtschaftlichen Betrieb von Annas verstorbener Halbschwester Pauline Pohl
       (s. Haus Nr. 50). Dort wurde 1894 auch der erste Sohn der Eheleute geboren, Gustav Rummler.
       Nach 1897 erwarben sie in Reußendorf, Nr. 46 eine Landwirtschaft und zogen in Hermann
       Rummlers Heimatort.
    2. Ida Drescher
       
Ida war mit dem Landwirt Albert Krause in Dittersbach städt. verheiratet. Aus dieser
        Verbindung stammen:
        2.1  Richard Krause     (1899 - 1976)
              Richard vermählte sich mit Martha Kuhn aus Neu-Weißbach. Er war Bergmann und
              arbeitete bis zur Vertreibung auf der Grube Bergfreiheit in Schmiedeberg. Mit seiner
              Ehefrau und den Kindern Irmgard und Reinhard wohnte er auf dem Bauernhof seiner
              Eltern in Dittersbach städt., Haus Nr. 113.
        2.2 Marta Krause         (1901 - 1973)
              Sie heiratete Paul Ernst Fritschka aus Liegnitz, der nach der Vertreibung als
              Regierungsamtmann in Berlin tätig war. Hans-Günther, der einzige Sohn der Eheleute
              Fritschka, gilt seit 1944 als vermisst. Tochter Edeltraud blieb unverheiratet und war als
              Sachbearbeiterin in einem Ministerium in Bonn tätig.
      3.  Julius Drescher
           
Der gelernte Schuhmacher übernahm nach dem Tod seines Vaters die Landwirtschaft.
           Verheiratet war er mit Klara, geb. Krause, aus Alt-Weißbach. Aus dieser Verbindung gingen             5 Kinder hervor:
           3.1  Ida Drescher
                 
Sie wurde am 07.12.1929 mit Paul Scharnberg getraut. Nach dem Krieg wohnte sie mit
                 ihrer Familie in Hamwarde, Bezirk Lauenburg.
           3.2  Emmy Drescher
                  
Emmy heiratete den Malermeister Friedrich Balling. Nach 1946 lebte sie mit ihrer
                  Familie in Hamburg-Lohbrügge. Dort starb sie am 30.03.1988.
            3.3  Wilhelm Drescher
                   
Er erlernte das Böttcherhandwerk und heiratete Erna Weihrauch aus Johnsdorf.
                   Während des 2. Weltkrieges ist er gefallen. Aus dieser Verbindung stammt Sohn
                   Manfred. Erna Drescher lebte nach 1946 in Föckinghausen, Kreis Melle. Dort starb sie im
                   Oktober 1990.
             3.4  Elly Drescher
                    
Elly vermählte sich mit dem Maurer Alfred Schwarzer aus Hermsdorf städt. Während
                    der Ehe wurden die beiden Kinder Edeltraud und Reinhard geboren. Nach dem Tod
                    ihres Ehemannes (1947) heiratete sie in 2. Ehe einen Herrn Floth. Sie starb am
                    14.01.1991 in Rengershausen.
              3.5  Martha Drescher, sie starb im 5. Lebensjahr an Kehlkopfdiphterie.

              Julius Drescher starb kurz nach der Vertreibung am 01.11.1946 in Schwabsdorf. Seine
              Ehefrau Klara verbrachte ihren Lebensabend bei ihrer ältesten Tochter Ida, verh.
              Scharnberg in Hamwarde bei Geesthacht, Bez. Lauenburg. Dort starb sie im Mai 1965.

          4. Wilhelm Drescher
              
Wie sein Halbbruder Ferdinand war auch Wilhelm als Postschaffner in Landeshut tätig. Mit
              seiner Ehefrau, der ältesten Tochter von Pohl-Gerber aus Ober-Haselbach hatte er einen
              Sohn, Erich. Wilhelm Drescher ist im 1. Weltkrieg gefallen.
           5. Karl Drescher
               
Karl hatte das Maurerhandwerk erlernt und sich mit Klara Schmidt verheiratet, Tochter
               der Henriette Schmidt (s. Haus Nr. 108). Das Ehepaar wohnte in Haselbach, Haus Nr. 64,
               später im Haus Nr. 92.
           6. Emma Drescher
               
 Emma war mit dem Bauunternehmer Gustav Beier verheiratet (s. Haus Nr. 89). Aus dieser
                Verbindung stammen zwei Kinder, Tochter Gertrud, verh. mit dem Gärtner Fritz Lehmer
                (s. Haus Nr. 123) und Sohn Richard, verh. mit Erna Jentsch aus Pfaffendorf-Moritzfelde
                (s. dort Haus Nr. 143). Emma Beier verstarb 1958 in Neunkirchen bei Siegen.
            7. Paul Drescher
                
Paul, der jüngste Sohn von Gottlieb Benjamin und Karoline Drescher blieb ledig. Er war
                viele Jahre als Wirtschafter im Gerichtskretscham bei Pauline Rummler tätig und starb
                Ende 1920 (s. Haus Nr. 41.


Haus Nr. 84 - Familie Julius Drescher

Familie Drescher

V. l. n. r.: Karl Drescher, Gustav Beier, eine Tante aus Landeshut, 
Julius Descher, Emma Beier, Heiner Lehmer, Fritz Lehmer, 
davor: Richard Krause, Frau von Richard Krause, 
hintere Reihe: Gertrud Lehmer, davor: Frau von Karl Drescher,
 Frau von Julius Drescher, Anna Rummler, geb. Drescher.

Hochzeit von Wilhelm Drescher und Erna, geb. Weihrauch

Von links nach rechts: 1. Reihe: Edeltraud Schwarzer und Bruder Reinhard (Kinder der Elly Schwarzer, geb. Drescher);
2. Reihe: unbekannt, unbekannt, Erna und Wilhelm Drescher, Klara und Julius Drescher;
3. Reihe: Klara und Karl Drescher (Haus Nr. 92), unbekannt, unbekannt, Martha und Richard Krause (Dittersbach städt.), unbekannt, Emma Beier, geb. Drescher (Haus Nr. 89 und 123), unbekannt, Gustav Beier (Haus Nr. 89 und 123).

Haus Nr. 85:

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1911           =        Kasper, Gustav - Bergmann; Kuhn, Ferdinand - Bergmann
1925          =        Eckert, Gustav - Bergmann; Kuhn, Ernestine - Kleingärtnerin
1938          =        Kuhn, Gustav - Maurer; Mätzig, Wilhelm - Waldarbeiter

Dieses Haus gehörte der Familie Kuhn. Gustav Kuhn war als Maurer tätig. Er war 2-mal verheiratet:
1. Ehefrau:     Name nicht bekannt
    Aus dieser Verbindung stammen:

    1.  Hedwig Kuhn
         
Sie heiratete den verwitweten Felix Künzel (s. Haus Nr. 3). Kurz nach der Vertreibung starb sie
         am 04.07.1947 in Meschede.
     2. 1 weitere Tochter

2. Ehefrau:  Hulda,
verw. Mätzig
   
Die Verbindung mit Gustav Kuhn blieb kinderlos.
    Aus ihrer 1. Ehe brachte sie, soweit bekannt, 5 Kinder mit:
    1.  Wilhelm Mätzig
         
Er vermählte sich mit Elisabeth Kühn. Aus dieser Ehe stammt Sohn Horst, der heute in Bad
         Harzburg lebt.
     2. Charlotte Mätzig
         
Sie heiratete Otto Gottschalk, den jüngsten Sohn des Grubenaufsehers Gustav Gottschalk
         (s. Haus Nr. 98).
      3. Elsbeth Mätzig
   
  4. Frieda Mätzig
      
5. Mariechen Mätzig

Haus Nr. 86:

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1911           =       Pohl, Wilhelm - Zimmerpolier
1925          =       Pohl, Wilhelm - Kleingärtner
1938          =       Pohl, Herbert - Zimmermann; Pohl, Hermann - Zimmermann;
                           Pohl, Heinrich - Schlosser; Franz, Alfred - Schneider; Gabriel, Josef - Arbeiter

Dieses Haus gehörte dem Gemeindevorsteher und Zimmerpolier Wilhelm Pohl. Vorübergehend übte er in Haselbach auch das wichtige Ehrenamt des Schiedsmannes aus. Mit seiner Ehefrau hatte er 3 Kinder:

  1. Alfred Pohl, er ist im 1. Weltkrieg gefallen.
  2. Hermann Pohl

        Ebenso wie sein Vater wurde er Zimmermann. Seine Ehefrau Bertha schenkte ihm 3 Kinder:
        2.1  Herbert Pohl
   
    2.2  Heinrich Pohl
        
2.3  Liesbeth Pohl
               
Sie war während des Krieges in Haselbach als Briefträgerin tätig.

        Nach 1946 lebte das Ehepaar Pohl in Hamburg-Rahlstädt. Dort starb Bertha Pohl 1957, ihr
        Ehemann Hermann am 30.05.1959.

     3. Klara Pohl
         
Klara fand ihr Liebesglück in der Nachbarschaft. Sie heiratete Gustav Bürgel (s. Haus Nr. 90).

Als Mieter wohnte der Schneidermeister Alfred Franz mit seiner Ehefrau Hedwig, geb. Heschke, und den Kindern Manfred, Albrecht und Christa im Haus. Er war ein Spross der großen Franz-Familie aus Pfaffendorf. Sein Großvater Hermann Franz war ebenfalls Schneidermeister und wohnte 1911 in Haselbach, Haus Nr. 54. Nach 1946 lebte die Familie Franz in Neuenkirchen bei Rheine. Auch hier war Alfred Franz wieder selbstständiger Schneidermeister sowie Vorsitzender des Vertriebenenbeirates und Mitglied der Gemeindevertretung und einiger Ausschüsse. Er verstarb im April 1975.

Haus Nr. 87:

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1911          =     Döring, Hermann - Fabrikarbeiter; Franz, Konrad - Fabrikarbeiter;
                        Pohler, Josef - Fabrikschlosser
                        Hermann Döring war in der Porzellanfabrik beschäftigt. Mit seiner Familie verließ er
                        Haselbach und zog für kurze Zeit nach Hohenwaldau, später nach Schmiedeberg.
1925         =     Ernst, Alma - Arbeiterin; Franz, Konrad - Arbeiter;
                        Pfennigwerth, August - Arbeiter; Pohl, Hermann - Zimmermann;
                        Springer, Pauline - Arbeiterin
1938         =     Burghardt, Karl - Rentner; Ernst, Alma - Arbeiterin; Krause, Willi - Arbeiter;
                        Nowack, Johannes - Arbeiter; Otte Kurt - Bergmann; Siebenhaar, Max - Bäcker;
                        Springer, Pauline - Rentnerin; Stephan, Juliane - Arbeiterin

Ebenso wie das Nachbarhaus Nr. 86 gehörte auch dieses Haus Wilhelm Pohl. Er baute es kurz nach 1900 und die Wohnungen waren an mehrere Familien vermietet. Vorübergehend wohnte sein Sohn Hermann mit seiner Familie hier. Ab 1943 lebte seine verwitwete Tochter Klara Bürgel
(s. Haus Nr. 90) mit ihren Kindern in einer Wohnung. Nach dem Unfalltod ihres Ehemannes gab sie das Fuhrgeschäft in Schmiedeberg auf.

Im Erdgeschoss dieses Hauses wohnten in der Zeit zwischen 1913 - 1917 meine Großeltern Max Stumpe und Ehefrau Martha, geb. Rummler, älteste Tochter der damaligen Kretschambesitzerin Pauline Rummler (s. Haus Nr. 41) mit ihren Kindern. Nach dem Tod ihres Ehemannes - er ist 1916 gefallen - zog meine Großmutter mit den Kindern zunächst nach Schreibendorf, anschließend nach Landeshut.

Weitere Bewohner dieses Hauses waren:

  1. Konrad Franz               (1865 - 1928 in Haselbach)

       Er war der Sohn des Schneidermeisters Paul Franz aus Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 90). Am
       14.05.1894 heiratete er in Haselbach Minna Luise Scholz (geb. 1855), Tochter des Ehrenfried
       Karl Heinrich Scholz (s. Haus Nr. 16). Minna Luise Franz starb am 14.04.1919 in Haselbach, ihr
       Ehemann am 19.03.1928.
    2. Alma Ernst wohnte seit 1946 in Diepholz. dort starb sie am 15.02.1968.
    3. Willi Krause mit Ehefrau Ida, geb. Neumann und den Kindern Inge und Werner.
        Seinem Vater August Krause gehörte das Nachbarhaus Nr. 88. Nach 1946 lebte die Familie
        Willi Krause in Neuenkirchen bei Rheine.
    4. Juliane Stephan wohnte nach 1946 im Kreis Meschede.
    5. Pauline Springer, geb. Schwarzer mit den Töchtern Martha, Klara und Ernestine.
        5.1  Martha Springer
             
Sie heiratete den verwitweten Richard Drescher (s. Haus Nr. 47).
        5.2 Klara Springer heiratete den im Haus wohnenden Johannes Nowack. Nach 1938 zog das
              junge Ehepaar gemeinsam mit der Mutter nach Erdmannsdorf. Sie wohnten nach 1946 in
              Vreden an der Leine. Dort starb Pauline Springer in der Zeit zwischen 1949 und 1952.
        5.3 Ernestine Springer heiratete den Bergmann Kurt Otte.
              Aus dieser Ehe stammen die beiden Wöhne, Kurt und Siegfried. Ernestine Otte starb 1957
              in Calle, Kreis Meschede. Beide Söhne wanderten nach Kaliforniern aus.
     

Die Eheleute Max Stumpe und Martha, geb. Rummler mit ihren 

Kindern vor dem Haus Nr. 87 (Aufnahme: ca. 1916)

Willi Krause und Ehefrau Ida, geb. Neumann
(Bild von Frau Sabine Aust aus Harsum)

Haus Nr. 88:

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1911          =          Krause, August - Fabrikarbeiter
1925        =           Krause, August - Kleingärtner
1938        =           Krause, August - Landwirt

Diese Landwirtschaft gehörte Carl Heinrich August Krause (30.07.1875 - 20.08.1944), Sohn des Webers und Häuslers Julius Krause (* um 1850) und der Pauline, geb. Bittner.
August Krause war 2-mal verheiratet.
1. Ehefrau:  Anna Berg                      (01.1880 - 21.01.1931)
                     (Tochter von Karl Gustav Berg und Anna Marie, geb. Thamm.)    
           Eheschließung:                         (14.08.1904)
    Aus dieser Verbindung stammen 4 Kinder:
    1.  Willi Krause                                 (* ca. 1904)
        Er lebte mit seiner Ehefrau Ida, geb. Neumann, und den Kindern Inge und Werner im
        Haus Nr. 87.
    2. Gustav Krause                            (* ca. 1905)
        Er wurde Schmied und heiratete Ilse Gottschalk, Tochter des Grubenaufsehers Gustav
        Gottschalk (s. Haus Nr. 98).
    3.  Richard Krause                           (* ca. 1907)
         Richard fiel im 2. Weltkrieg in Rumänien
    4.  Albert Krause                              (29.10.1912 - 15.01.1999)
         Er heiratete im Juli 1939 seine Stiefschwester Anna Höhm (Tochter von Albert Höhm und                 dessen Ehefrau Gertrud Asser - s. u. a. auch Haus Nr. 95).

Nach dem Tod seiner Ehefrau Anna, geb. Berg, ging August Krause im Juni 1932 eine 2. Ehe ein.
2. Ehefrau:   Gertrud Asser, verw. Höhm         (verst. April 1976 in Eslohe)
    Aus dieser Verbindung stammt der Sohn
    Martin Krause

Wie bereits erwähnt, heiratete der Sohn Albert aus der 1. Ehe seines Vaters, im Juli 1939 seine Stiefschwester Anna Höhm (Januar 1919 - April 2012). Aus dieser Verbindung stammen 3 Kinder: Brigitte, Horst und Roswitha. Die Familie lebte in Dittersbach städt.
   

Haus Nr. 88 - Familie August Krause

(Bild von Frau Sabine Aust aus Harsum)

Das früher Haus Nr. 88 der Familie August Krause

(Bild von Frau Sabine Aust aus Harsum)

Das Ehepaar August und Anna Krause, geb. Berg,  mit den Söhnen: 

v. l. n. r.: Albert, Willi, Gustav und Richard (Aufnahme: ca. 1922)

(Bild von Frau Sabine Aust aus Harsum)


V. l. n. r.: Richard, Gustav, Willi und Albert Krause

(Bild von Frau Sabine Aust aus Harsum)

Konfirmation in Haselbach mit Pastor Lothar Schmidt
Untere Reihe 2. von rechts; Anna Höhm, später verh. Krause
(Bild von Frau Sabine Aust aus Harsum)

Taufe von Roswitha Krause - 26.03.1944 -
 (Tochter von Albert und Anna Krause, geb. Höhm)
(Bild von Frau Sabine Aust aus Harsum)

Haus Nr. 89:

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1911           =       Beier, Gustav - Bauunternehmer; Deuner, Gustav - Fabrikarbeiter;
                           Lehmer, Heinrich - Bergmann; Smorsly, Hermann - Maurer;
                           Springer, Paul - Förster
1925          =       Becker, Otto - Oberförster a. D.; Becker, Paul - Hegemeister a. D.;
                           Kühn, August - Arbeiter
1938          =       Burghardt, August - Rentner; Poppe, Reinhold - Bergmann;
                           Zimmermann, Heinz - Lehrer

Dieses Haus gehörte zunächst dem Bauunternehmer Gustav Beier, Bruder des Karl Beier (s. Haus Nr. 14). Verheiratet war er mit Emma, geb. Drescher (s. Haus Nr. 84). Später wohnte er gemeinsam mit seiner Ehefrau im Haus seines Schwiegersohnes Fritz Lehmer (s. Haus Nr. 123).

Bevor er Oberförster in Dittersbach städt. wurde, wohnte auch Paul Springer in diesem Haus.

Im Jahr 1919 verkaufte Gustav Beier das Haus an den pensionierten herrschaftlichen Oberförster des Gutsbezirkes Reußendorf Otto Becker (s. dort Oberförsterei). Mit seiner Ehefrau Marie hatte er zwei Kinder:

  1. Lotte Becker, sie vermählte sich mit dem Förster Wolfram Gemming und zog nach Rothenzechau. Wolfram Gemming ist im 2. Weltkrieg gefallen.
  2. Gotthard Becker

       Er heiratete Marianne Paeschke, die ihm die Kinder Renate, Hubert und Eberhard schenkte.
       1935 zog die Familie zunächst nach Rohnau, später nach Merzdorf. Tochter Renate, verh.
       Damm, wohnt heute in Braunschweig.

Vorübergehend wohnten nun einige Mieter in dem Haus:

  1. der Haselbacher Lehrer Heinz Zimmermann;
  2. der Rentner August Burghardt;
  3. der Bergmann Reinhold Poppe mit seiner Ehefrau Martha, geb. Beer, Tochter des Hausbesitzers Ferdinand Beer (s. Haus Nr. 108).


Willi Fichtner erwarb später dieses Haus. Er war mit Frieda Neumann verheiratet, Tochter des Fleischermeisters Gustav Neumann (s. Haus Nr. 46). Bisher hatte er mit seiner jungen Ehefrau in seinem Elternhaus gelebt (s. Haus Nr. 117). In dieser Ehe wurden Sohn Horst und Tochter Edith geboren. Willi Fichtner starb bereits 1962 in Haan/Rheinland.

Haus Nr. 89 - Eigentümer Gustav Beier,
danach Otto Becker, zuletzt Willi Fichtner.

(Aufnahme: Juli 1968)

Haus Nr. 90:

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1911           =       Bürgel, Heinrich - Bergmann
1925          =       Bürgel, Gustav - Kleingärtner
1938          =       Friebe, Wilhelm - Bergmann

Diese Landwirtschaft war bis zur Vertreibung im Besitz der Familie Bürgel. Heinrich und Gustav Bürgel waren Brüder. Heinrich Bürgel zog nach Friedeberg im Isergebirge. Mit seiner Ehefrau und einer Tochter lebte er dort im eigenen Haus.
Gustav Bürgel vermählte sich mit Klara Pohl, Tochter des Zimmerpoliers und Gemeinde-vorstehers Wilhelm Pohl (s. Haus Nr. 86). Aus dieser Verbindung stammen 5 Kinder:

  1. Alfred Bürgel, er ist im 2. Weltkrieg gefallen
  2. Erich Bürgel
  3. Margarethe Bürgel
  4. Erna Bürgel
  5. Gerda Bürgel, verh. Moritz


1934 zog Gustav Bürgel mit seiner Familie nach Schmiedeberg und gründete dort ein Kohlen- und Fuhrgeschäft. Im Jahr 1942 verunglückte er tödlich. Seine Witwe verkaufte das Geschäft und kam mit ihren Kindern wieder nach Haselbach. Sie wohnte bis zur Vertreibung im Elternhaus Nr. 87.

Nach dem Weggang der Familie Bürgel pachtete 1934 Wilhelm Friebe, geboren in Petzelsdorf, den landwirtschaftlichen Betrieb. In Dittersbach städt. hatte er Minna Pfeiffer geheiratet. Neben seiner Tätigkeit als Landwirt übte Wilhelm Friebe den Beruf als Bergmann in der Grube "Bergfreiheit" in Schmiedeberg aus. 7 Kinder gingen aus dieser Verbindung hervor, drei Töchter und vier Söhne:

  1. Ilse Friebe, verh. Schwabe
  2. Erna Friebe, verh. Hänsch
  3. Luise Friebe, verh. Arndt
  4. Hans Friebe
  5. Kurt Friebe
  6. Paul Friebe

   Der älteste Sohn verstarb im Alter von 9 Jahren an Blutvergiftung.

Wilhelm Friebes Schwester Anna wohnte in Pfaffendorf und war mit dem Schuhmacher Richard Ulber verheiratet (s. dort Haus Nr. 121).
Seit 1946 wohnt die Familie Friebe in Hallenberg. Dort starb Minna Friebe, geb. Pfeiffer, am 12.10.1970. Ihr Ehemann starb am 07.10.1976 in Hemer.

Haus Nr. 91:

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1911             =           Beier, August - Kleingärtner
1925            =           Beier, Heinrich - Schuhmacher
                    Im Adressbuch 1938 erscheint diese Haus-Nr. nicht mehr

Das Haus gehörte dem Schuhmacher Heinrich Beier. Die Bauernstube dieses Hauses diente Erich Fuchs als Vorbild einer seiner bekannten Radierungen. Geboren wurde er am 14.02.1890 in Magdeburg. Während eines Ferienaufenthaltes lernte er das Riesengebirge kennen. Er war von seinem Reiz so angetan, dass er beinahe sein ganzes Leben und Schaffen dieser schlesischen Landschaft widmete.

Bauernstube im Haus Nr. 91 - gemalt von Erich Fuchs.

Haus Nr. 92:

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1911           =        Klenner, Martha - Kleingärtnerin
1925          =        Drescher, Karl - Hausbesitzer; Klenner, Pauline - Auszüglerin;
                            Bittner, Hermann - Bergmann
1938          =        Drescher, Karl - Maurer; Herbst, Bertha - Rentnerin; Herbst, Erich - Bergmann

Karl Drescher, Sohn des Gottlieb Benjamin Drescher (s. Haus Nr. 84), erwarb dieses Haus von Martha Klenner. Er war mit Klara, geb. Schmidt, verheiratet, Tochter der Henriette Schmidt
(s. Haus Nr. 108). Da die Ehe kinderlos blieb, nahmen sie Anna Neumann (eine Tochter von Klara Dreschers Schwester - s. Haus Nr. 108 -) im Alter von sechs Wochen an Kindes Statt an.
Anna Neumann heiratete Richard Fischer aus Schmiedeberg. Aus dieser Verbindung gingen drei Töchter hervor. Die älteste Tochter Ruth vermählte sich mit Rudi Kretschmer, Sohn des Gastwirtes Karl Kretschmer aus Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 123).
Nach Karl Dreschers Tod, im Jahr 1939, zog die Familie Fischer zur verwitweten Mutter nach Haselbach.

Als Mieter wohnten in diesem Haus:

  1. Der Bergmann Hermann Bittner mit Familie. Die Familie zog später nach Pfaffendorf und erwarb dort das Haus Nr. 69.
  2. Nach dem Auszug der Familie Bittner zog die verwitwete Bertha Herbst mit ihrem Sohn Erich ein. Sie war die Schwägerin des Friedhofsverwalters Hermann Herbst (s. Haus Nr. 62). Ihr Ehemann Wilhelm Herbst war während des 1. Weltkrieges gefallen.

Haus Nr. 93:

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1911            =       Friebe, Wilhelm - Kleingärtner
1925           =       Friebe, Wilhelm - Kleingärtner
1938           =       Friebe, Wilhelm - Hausbesitzer; Peisert, Wilhelm - Weber

Besitzer dieses Hauses war Wilhelm Friebe. Dessen Tochter Anna heiratete den Weber Wilhelm Peisert aus Dittersbach städt. Aus dieser Verbindung gingen drei Kinder hervor, Tochter Lore und 2 Jungen.
Nach 1946 wohnten die Eheleute Peisert zunächst in Schwabsdorf, Kreis Weimar, später im Kreis Wernigerode. Dort starben sie ca. 1990.
Wilhelm Peiserts Bruder Karl wohnte um 1922 ebenfalls in Haselbach im Haus Nr. 48. Nach dem Tod seiner 1. Ehefrau zog er nach Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 56).

Haus Nr. 94:

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1911           =        Finger, Albert - Kleingärtner
1925          =        Finger, Albert - Kleingärtner; Beier, Auguste - Arbeiterin
1938          =        Finger, Albert - Rentner, Finger, Max - Bergmann

Dieses Haus gehörte seit Jahrzehnten der Familie Finger. Soweit bekannt, hatten die Eheleute Finger zwei Töchter.
Es besteht kein Verwandtschaftsverhältnis mit der Familie Albert Finger im Haus Nr. 67.

Hasu Nr. 95:

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1911           =         Berg, Julius - Garnausgeber
1925          =         Berg, Minna - Kleingärtner; Höhm, Albert - Totengräber
1938          =         Leckel, Franz - Bergmann

Dieses Haus gehörte der Familie Berg.
Der Totengräber und Friedhofsverwalter Albert Höhm (18.07.1869 - 16.08.1928) wohnte mit seiner Ehefrau Gertrud, geb. Asser, ebenfalls in diesem Haus. Aus dieser Verbindung stammt Tochter Anna (Januar 1919 - April 2012) Seine Witwe Gertrud zog nach seinem Tod in das Haus Nr. 88 und heiratete im Juni 1932 den ebenfalls verwitweten August Krause.

Nach dem Auszug der Frau Höhm bewohnte Franz Leckel mit seiner Ehefrau Ida, geb. Bürgel das Haus. Das Ehepaar hatte zwei Söhne, Heinz und Hans. Heinz ist im 2. Weltkrieg gefallen.
Die Familie Leckel lebte nach 1946 in Neuenkirchen bei Rheine. Frau Leckel starb bereits am 17.04.1958.

Albert Höhm und Ehefrau Gertrud, geb. Asser
(Aufnahme: 1918)
(Bild von Frau Sabine Aust aus Harsum)

Anna Höhm, später verh. Krause (Bildmitte)
(Bild von Frau Sabine Aust aus Harsum)

Haus Nr. 96:

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1911            =       Kahl, Gustav - Kleingärtner
1925           =       Kahl, Gustav - Kleingärtner
1938           =       Kahl, Gustav - Auszügler; Kahl, Richard - Landwirt

Die Landwirtschaft gehörte Gustav Kahl. Noch zu Lebzeiten hatte er den Hof seinem Sohn Richard übergeben. Dieser war mit Berta, geb. Kintzel, verheiratet. Aus dieser Ehe stammt Sohn Hermann, der seit dem 2. Weltkrieg vermisst wird. Berta Kahl wohnte seit 1946 in Liesen bei Brilon. Verstorben ist sie am 09.06.1970.

Haus Nr. 97:

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1911           =        Eckert, Auguste - Kleingärtnerin
1925          =        Eckert, Auguste - Kleingärtnerin; Eckert, Wilhelm - Bergmann
1938          =        Eckert, Auguste - Hausbesitzerin; Eckert, Max - Arbeiter;
                             Eckert, Richard - Bergmann

Nach einer Zeitungsanzeige war diese Gärtnerstelle im Jahre 1837 Eigentum des Kaufmanns Gottlob Wache, der sie zum Verkauf anbot. Wer der nächste Eigentümer war, konnte bisher nicht festgestellt werden.
Mindestens seit 1911 gehörte dieses Anwesen der Auguste Eckert, geb. Badermann, aus Pfaffendorf, die mit ihren Kindern hier lebte. Ihr Ehemann war bereits 1907 verstorben.

  1. Max Eckert, er war in der Grube "Bergfreiheit" in Schmiedeberg tätig. Nach 1946 wohnte er mit seiner Familie im Sauerland. Am 30.05.2000 starb er in Winterberg.
  2. Richard Eckert, auch er war Bergmann in Schmiedeberg. Wie sein Bruder lebte auch er nach 1946 in der Nähe von Winterberg. Im Jahr 1957 starb er in Züschen bei Winterberg.
  3. Wilhelm Eckert
  4. Heinrich Eckert heiratete Martha Guder, Tochter des Kirchendieners August Guder und wohnte mit seiner Familie im Haus Nr. 54.
  5. Frieda Eckert, verh. Bürgel. Sie lebte mit ihrer Familie in Schreibendorf.
  6. Selma Eckert, sie heiratete Adolf Kretschmer und wohnte mit ihrem Ehemann im Haus Nr. 76.

Verkauf der Gärtnerstelle Nr. 97


Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 7/1837.

Haus Nr. 98:

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1911          =        Gottschalk, Gustav - Kleingärtner
1925        =         Gottschalk, Gustav - Kleingärtner
1938        =         Gottschalk, Gustav - Grubenaufseher a. D.; Krause, Gustav - Schmied

Dieses Haus gehörte Gustav Gottschalk, verheiratet mit Bertha, geb. Demuth, Tochter der Hausbesitzerin Christiane Demuth (s. Haus Nr. 100). Sein Bruder Robert war Besitzer des Nachbarhauses Nr. 99. Die Eheleute hatten 6 Kinder:

  1. Gustav Gottschalk wohnte in Schreibendorf und war dort als Briefträger tätig.
  2. Richard Gottschalk ging bereits in sehr jungen Jahren in das Ruhrgebiet.
  3. Martha Gottschalk heiratete Richard Reimann aus Dittersbach städt.
  4. Erich Gottschalk heiratete Hedwig Kluge, Tochter des Hausbesitzers Gustav Kluge aus Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 47). Nach der Eheschließung wohnte er mit seiner Ehefrau in deren Elternhaus in Pfaffendorf.
  5. Otto Gottschalk war Bergmann und wohnte mit seiner Ehefrau Charlotte, geb. Mätzig, in Haselbach im Haus Nr. 64. Sie war die Tochter aus der 1. Ehe der Hulda Kuhn, verw. Mätzig

       (s. Haus Nr. 85). Während des 2. Weltkrieges, im Jahr 1941, ist Otto Gottschalk gefallen. Seine
       Witwe heiratete nach dem Krieg in 2. Ehe einen Herrn Behlke. Am 06.01.1986 starb sie in Flöha
       in Sachsen.
   6. Ilse Gottschalk heiratete den Schmied Gustav Krause, Sohn des Landwirtes August Krause 
       (s. Haus Nr. 88). Aus dieser Verbindung gingen zwei Kinder hervor. Nach 1946 lebte die Familie
       Krause in Fredeburg. Dort starb Ilse Krause am 24.07.1994.

Gustav Krause und Ehefrau Ilse, geb. Gottschalk.

(Aufnahme: Juni 1931)


(Bild von Frau Sabine Aust aus Harsum)

Haus Nr. 99:

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1911           =         Gottschalk, Robert - Kleingärtner
1925          =         Müller, Paul - Kleingärtner
1938          =         Gottschalk, Gerhard - Bauer; Müller, Auguste - Rentnerin

Dieses Anwesen gehörte der Familie Gottschalk. Robert Gottschalk verstarb bereits sehr früh. Seine Witwe Auguste heiratete den Kleingärtner Paul Müller. Ihr Sohn Gerhard aus ihrer 1. Ehe übernahm die Landwirtschaft. Vom 1. November 1938 bis 1944 leitete er darüber hinaus die Geschicke der Gemeinde Haselbach als Bürgermeister. Er vermählte sich mit Ida Alt. Aus dieser Verbindung stammen 4 Kinder.
Nach 1946 kam die Familie Gottschalk ins Sauerland, nach Plettenberg-Pasel. 
Auguste Müller, verw. Gottschalk verstarb noch in Haselbach und wurde dort am 09.03.1947 beerdigt.

Haus Nr. 100:

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1911            =        Demuth, Christiane - Hausbesitzerin; Hertwig, Albert - Handelsmann
                   In den Adressbüchern 1925 und 1938 erscheint diese Haus-Nr. nicht mehr.

Christiane Demuths Tochter Bertha war mit dem Grubenaufseher Gustav Gottschalk verheiratet (s. Haus Nr. 98).

Haus Nr. 102:

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1911            =        Utzt, Josef - Schmiedemeister
1925           =        Utzt, Marie - Hausbesitzerin; Klose, Paul - Schlosser
1938           =        Utzt, Marie - Hausbesitzerin; Klose Alice

Besitzer dieses Hauses war der Schmiedemeister Josef Utzt. Sein Bruder Rudolf war ebenfalls Schmied und wohnte mit seiner Familie im Haus Nr. 103. Die Brüder Utzt stammten aus dem Kreis Leobschütz in Oberschlesien. Sie waren, wie es früher üblich war, als Handwerker auf Wanderschaft gegangen und u. a. auch nach Haselbach gekommen. Die Schönheit des Riesengebirges, aber vor allen Dingen die Liebe zu ihren Frauen ließen sie hier sesshaft werden. Mit seiner Ehefrau Marie, geb. Lehmgrübner hatte Josef Utzt drei Kinder: 

  1. Felix Utzt, er starb im Kindesalter an Diphterie.
  2. Alice Utzt

       Sie heiratete den Schlosser Paul Klose aus Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 100 und 101). Nach
       kurzer Zeit wurde diese Ehe aber geschieden und Paul Klose ging eine 2. Ehe mit Elisabeth
       Grallert aus Schreibendorf ein. Nach ihrer Scheidung wurde Alice Klose Handelsfrau.
    3. Adelheid Utzt, verh. Beyer

Nach der Vertreibung lebte Marie Utzt mit ihren Töchtern in Wuppertal-Elberfeld. Dort starb sie am 07.11.1955.

Haus Nr. 102 - Familie Utzt


(Aufnahme: April 1975)

Haus Nr. 103:

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1911          =      Beier, Hermann - Gemeindehelfer; Engler, Anna - Schuhgeschäft;
                         Ohlenschläger, Gustav - Ev. Lehrer; Utzt, Rudolf - Fabrikschmied
1925         =      Franz, Bernhard - Posthelfer; Franz, Gustav - Arbeiter; Krebs, Ida - Schneiderin;
                         Schaebs, Charlotte - Diakonissin
1938         =      Franz, Wilhelm - Eisendreher; Franz, Bernhard - Postagent;
                         Guder, Pauline - Rentnerin; Jakob, Reinhard - Arbeiter; Schwester Luise Juhre

Dieses Haus, das sog. "Jugendheim", war im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde. Es wurde von mehreren Mietern bewohnt. U. a. war hier auch die Postagentur untergebracht.
Bernhard Franz war in Haselbach der zuständige Postagent. Er führte den Beinamen "Post-Franz". Darüber hinaus verwaltete er das evangelische Gemeindehaus und war zuletzt auch noch als Küster tätig. Geboren wurde er in Pfaffendorf als Sohn des Schneidermeisters Paul Franz
(s. dort Haus Nr. 90).
Bernhard Franz heiratete 2-mal:
1. Ehefrau:  Der Name ist nicht bekannt.
    Aus dieser Verbindung stammen:

  1. Wilhelm Franz, er war Eisendreher und wohnte auch im Haus Nr. 103. Nach 1946 lebte er mit seiner Familie in Fredeburg. Dort starb er am 10.02.1989.
  2. Gertrud Franz, sie heiratete 2-mal und lebte in Berlin.
  3. Helmut Franz diente bei der Reichswehr in Jauer und starb dort im Jahr 1935.


2. Ehefrau:  Anna Utzt, geb. Fichtner
Sie war die Witwe des bereits in jungen Jahren verstorbenen Rudolf Utzt. Geboren wurde sie in Dittersbach städt. Aus der Ehe mit Rudolf Utzt stammt:
      Emma Utzt, verh. Quade
      Frau Quade lebte mit ihrem Ehemann und ihrer kleinen Tochter Hanna in Berlin. Zur Ferienzeit
      fuhr die Familie regelmäßig zu den Eltern nach Haselbach. Als Frau Quade am 23.06.1940 mit
      ihrer kleinen Hanna die Reise antrat, sollte es ein ständiger Aufenhalt werden. Die Kriegswirren
      ließen eine Rückkehr nach Berlin nicht mehr zu. Hanna Quade, später verh. Czech, besuchte
      nun für drei Jahre in Haselbach die Schule. Unterrichtet wurde sie von Kantor Worbs, der schon
      der Lehrer ihrer Mutter war. Sie schilderte später einmal, dass sie auch bald den schlesischen
      Dialekt beherrschte, obwohl sie manchmal Berlinerisch mit Schlesisch vermischt habe. Frau
      Czech lebt heute in Berlin-Tegel.

Bernhard Franz wohnte nach 1946 in Neuenkirchen bei Rheine. Dort verstarb er am 14.01.1952.

Schwester Luise Juhre war als Gemeindeschwester in Haselbach tätig. Geboren wurde sie am 09.02.1890 in Altgörzig/Prov. Posen. Ihre Eltern besaßen dort eine Landwirtschaft. Durch eine Freundin lernte sie die Gemeinschaft des Friedenshortes kennen und am 02.10.1917 trat sie diesem Orden bei. Auch nach dem Krieg war sie noch viele Jahre im Krankenpflegedienst beschäftigt. Am 15.08,.1973 verstarb sie in Freudenberg.


Gertrud Jakob, geb. Kienast, verstarb 1961 in Neukirchen bei Hersfeld.

Nach dem Tod ihres Ehemannes August Guder wohnte seine Witwe Pauline nunmehr in diesem Haus Nr. 103.

Haus Nr. 103 - Das sog. "Jugendheim"
Dieses Bild entstand vermutlich anlässlich der Einweihung um 1900.
Bild von Herrn Piotr Hejmej aus Leszcyniec (Haselbach) 

Haus Nr. 103 - Das sog. "Jugendheim"

V. l. n. r.: Haus Nr. 103, das ev. Pfarrhaus, die ev. Kirche und 
das kath. Pfarrhaus (Aufnahme: Juli 1964)

Jungmädel im Jahr 1936 vor dem Jugendheim

 mit Schwester Luise Juhre.

Auf dem Rundgang durch Haselbach gelangen wir nun zu den sogenannten "Fürstentümern". Wie diese Bezeichnung entstanden ist, konnte nicht geklärt werden. Ehemalige Bewohner gaben zwei verschiedene Begründungen ab:
1. Die Häuser 105 - 109 wurden "Die Fürstentümer" genannt, weil es früher im Deutschen Reich
    sieben Fürstentümer gab, und zwar:
                                    1.  Fürstentum Lippe
                                    2.  Fürstentum Schaumburg-Lippe
                                    3.  Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt
                                    4.  Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen
                                    5.  Fürstentum Reuß Ältere Linie
                                    6.  Fürstentum Reuß Jüngere Linie
                                    7.  Fürstentum Waldeck
    Ursprünglich handelte es sich um sieben Häuser, die eng aneinander gereiht waren. Später
    bestanden nur noch fünf, zwischen Haus Nr. 107 (Reuschel) und Nr. 108 (Neumann) war eine
    große Lücke entstanden, die nicht mehr geschlossen wurde.

2. Die Häuser 108 und 109 wurden "Die Fürstentümer" genannt, weil sie von 3 Fürsten errichtet
    worden sind. Ursprünglich handelte es sich um drei Häuser, später wurde das Haus, welches 
    hinter dem Haus Nr. 109 lag, abgerissen.

Was nun Wahrheit oder Legende ist, kann nicht mehr nachgewiesen werden. Auch die Ortsgeschichte lässt keine Rückschlüsse zu.


Haus Nr. 105:

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1911            =       Exner, Wilhelm - Kleingärtner
1925           =       Kuenzer, Leo - Hausbesitzer; Pistelok, Gertrud - Schneiderin
                 Im Adressbuch 1938 ist diese Haus-Nr. nicht mehr aufgeführt.

Dieses Haus gehörte der Familie des Barons von Maltzahn. Soweit bekannt, hatte das Ehepaar 2 Kinder:

  1. Karl Albrecht von Maltzahn heiratete 1955 in Pretoria (Süd-Afrika).
  2. Ella Maria von Maltzahn heiratete 1956 in Bonn Theodor Frommer.


Baron Hans von Maltzahn starb 1953 in Lemgo. Seine Ehefrau Freifrau Anna Elisabeth von Maltzahn starb am 14.12.1970 in Köln.

Haus Nr. 106:

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1911           =       Lehmgrübner, Christiane - Hausbesitzerin
1925          =       Im Adressbuch 1925 ist diese Haus-Nr. nicht aufgeführt
1938          =       Kaulisch, Karl - Revisor a. D.

Kaufmann Adolf Kluge erwarb nach 1938 dieses Haus für seinen Sohn Kurt und dessen Familie 
(s. Haus Nr. 63).

Haus Nr. 107:

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1911           =       Reuschel, Wilhelm - Großgärtner
1925          =       Reuschel, Wilhelm - Großgärtner
1938          =       Reuschel, August - Landwirt

Besitzer dieser Landwirtschaft war der Großgärtner Wilhelm Reuschel. Soweit bekannt, hatte er gemeinsam mit seiner Ehefrau drei Kinder, 2 Töchter und Sohn August. Dieser war mit Gisela, geb. Wetzel verheiratet. Vorübergehend lebten die Eheleute als Mieter im Hause der Familie Gottstein (s. Haus Nr. 130). Nach dem Tod seines Vaters übernahm August Reuschel die Landwirtschaft. Während des 2. Weltkrieges ist August Reuschel gefallen.
Gisela Reuschel, geb. Wetzel, starb am 18.05.1981 in Meschede.

Haus Nr. 108:

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1911          =     Neumann, Gustav - Hausbesitzer; Schmidt, Henriette - Fabrikarbeiterin
1925         =     Neumann, Gustav - Hausbesitzer; Schmidt, Henriette - Fabrikarbeiterin
1938         =     Neumann, Gustav - Waldarbeiter; Bäder, Martin - Arbeiter

Ursprünglich war dieses Haus im Besitz der Henriette Schmidt. Sie starb um 1928 bei ihrer verheirateten Tochter Klara Drescher. Der am 04.10.1878 in Dittersbach städt. geborene Gustav Neumann heiratete ihre Tochter Alwine Schmidt (geb. 1880) und übernahm später das Anwesen. Ihre 2. Tochter Klara war mit Karl Drescher, Sohn des Gottlieb Benjamin Drescher verheiratet (s. Haus Nr. 84). Ihnen gehörte das Haus Nr. 92.
Gustav Neumann und seine Ehefrau Alwine hatten eine große Kinderschar:

  1. Wilhelm Neumann wohnte in Arnsberg und nach 1946 in Dresden.
  2. Martha Neumann, verh. Ende, lebte in Schmiedeberg.
  3. Hedwig Neumann, verh. Meisel, lebte bereits vor 1946 in Dresden.
  4. Hilmar Neumann, auch er wohnte in Dresden.
  5. Anna Neumann, verh. Fischer

       Sie wurde im Alter von sechs Wochen von Alwine Schmidts Schwester Klara Drescher
       (s. Haus Nr. 92) an Kindes Statt angenommen, da deren Ehe leider kinderlos geblieben war.
    6. Gerhard Neumann lebte in Schmiedeberg.
    7. Gertrud Neumann, verh. Bäder
   
8. Frieda Neumann, verh. Fischer, wohnte im Erzgebirge.
    9. Erna Neumann, verh. Sorgatz wohnte in Leipzig.

Gustav Neumann (geb. am 04.10.1877) und Karl Kretschmer (geb. am 04.10.1897), Pächter des Gasthofes Zur Linde in Pfaffendorf, feierten manchmal gemeinsam ihren Geburtstag. Am 04.10.1931 hatten sie einen ganz besonderen Grund zur Freude. Gustav Neumanns Tochter Anna, verh. Fischer (Pflegetochter der Eheleute Drescher) hatte an diesem Tag ihrer TochterRuth das Leben geschenkt. Karl Kretschmer war überglücklich über die Geburt seines Sohnes Rudi. Das Schicksal führte im Jahr 1954 diese beiden Familien zusammen. Ruth Fischer und Rudi Kretschmer schlossen in diesem Jahr im Sauerland den Bund für das gemeinsame Leben.

Alwine Neumann starb bereits am 17.04.1934 in Haselbach. Ihr Ehemann Gustav lebte nach 1946 bei seiner Tochter Hedwig Meisel in Dresden und ist dort verstorben.

Haus Nr. 109:

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1911           =        Beer, Ferdinand - Hausbesitzer; Kutzleb, Berta - Fabrikarbeiterin
1925          =        Beer, Ferdinand - Hausbesitzer
1938          =        Stief, Erna - Näherin; Stief, Martin - Gärtner

Dieses Haus gehörte Ferdinand Beer, Sohn des Karl Beer aus Pfaffendorf (s. dort Haus nr. 67). Er starb bereits am 22.12.1927. Mit seiner Ehefrau Emma Pauline, geb. Gärtner, aus Schreibendorf (08.12.1881 - 29.05.1928) hatte er 5 Kinder:

  1. Martha Beer

       Sie war mit dem Bergmann Reinhold Poppe aus Gottesberg verheiratet und wohnte nach der
       Eheschließung mit ihrem Ehemann im Haus Nr. 89.
    2. Hedwig Beer
        
Sie heiratete den verwitweten Paul Hoppe (s. Haus Nr. 45).
     3. Alfred Beer
         
Er heiratete Marta Hübner, Tochter des Friedrich Hübner (s. Haus Nr. 112). Kurz nach der
         Vertreibung starb er. Aus dieser Verbindung stammt Sohn Manfred Beer, der heute noch in             Wörlitz wohnt. In 2. Ehe war Marta mit Walter Koppitsch verheiratet.
      4. Hermann Beer, er lebte in Berlin.
      5. Lene Beer
          
Sie heiratete den Gärtner Martin Stief, Sohn des Handelsmannes Emil Stief aus Pfaffendorf
          (s. dort Haus Nr. 37). Aus dieser Verbindung stammt Sohn Hans-Joachim. Lene Stief verstarb
          aber bereits im Alter von 28 Jahren. Nach ihrem Tod heiratete Martin Stief die Witwe seines
          im Rheinland verstorbenen Bruders Max, Erna Stief. Die Eheleute zogen nach 1938 nach
          Arnsberg. Dort starb auch Martin Stiefs 2. Ehefrau an einer Blutvergiftung. Er heiratete noch
          einmal und ging mit seiner 3. Ehefrau nach Hirschberg. Martin Stief starb unmittelbar nach
          der Vertreibung.

          In Pfaffendorf wohnten Martin Stiefs Geschwister:
          1. Selma Stief, verh. Drescher         (s. dort Haus Nr. 44)
          2. Hedwig Stief, verh. Bittner         (s. dort Haus Nr. 55)
          3. Martha Stief, verh. Leck               (s. dort Haus Nr. 55)
          4. Felix Stief                                        (s. dort Haus Nr. 55)
          5. Alma Stief, verh. Pohl                   (s. dort Gutsbezirk - Brauerei)

Haus Nr. 111:

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1911           =       Drescher, Friedrich - Großgärtner
1925          =       Drescher, Friedrich - Großgärtner
1938          =       Drescher, Friedrich - Bauer; Drescher, Richard - Maurer

Im Jahre 1880 zog Traugott Drescher, Sohn des Gutsbesitzers Christian Benjamin Drescher aus Haselbach (s. Haus Nr. 56), mit seiner Familie von Hohenwaldau nach Nieder-Haselbach und erwarb diese Großgärtnerei. Verheiratet war er mit Johanna, geb. Kintzel, die ihm 8 Kinder schenkte:

  1. Beate Drescher

       Sie heiratete Heinrich Rüffer aus dem Hohenwaldauer Kretscham. Das Ehepaar hatte
       mehrere Kinder. Ende 1880 wanderte die Familie nach Amerika aus.
    2. Karoline Drescher
       
Karoline war mit dem Landwirt Wilhelm Pohl in Haselbach verheiratet (s. Haus Nr. 50).
    3. Emilie Drescher
       
Emilie heiratete Ernst Bürgel aus Haselbach (s. Haus Nr. 80). Er war Lagerhalter bei der Firma
        Deuner.
    4. Traugott Drescher
       
Er wanderte nach Amerika aus, zu diesem Zeitpunkt war er noch ledig.
    5. Amalie Drescher
       
Sie vermählte sich mit Wilhelm Schramm, dem Sohn des Bauern Gottlieb Schramm aus
        Haselbach. Das Ehepaar hatte 4 Kinder, einen Sohn und drei Töchter.
    6. Anna Drescher
       
Anna heiratete den Landwirt Robert Krause aus Pfaffendorf-Eventhal (s. dort Haus Nr. 117).
        Aus dieser Ehe stammen sechs Kinder, zwei Söhne und 4 Töchter. Die beiden Söhne sind im
        1. bzw. 2. Weltkrieg gefallen.
     7. Friedrich Drescher
         
Friedrich übernahm die Landwirtschaft seines Vaters. 1894 heiratete er Anna Drescher
         (s. Haus Nr. 56), die aber bereits im Jahr 1903 verstarb. Aus dieser Ehe gingen 5 Kinder hervor:
         7.1  Emilie Drescher
               
Sie heiratete den Schlachtermreister Bruno Peikert aus Hohenwiese. Das Ehepaar hatte
               13 Kinder.
         7.2  Gustav Drescher, verstarb bereits im Dezember 1918 in Gießen.
         7.3  Amalie Drescher
                Amalie vermählte sich mit dem Bergmann Richard Heinze aus Schmiedeberg. Aus dieser
                Ehe stammen zwei Söhne, die beide nach Amerika auswanderten. Nach dem Tod ihres
                Ehemannes zog Amalie Heinze zu ihren Söhnen nach Amerika.
          7.4  Ida Drescher
                 
Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wurde Ida Drescher von dem Bäckereibesitzer Gustav
                 Drescher aus Pfaffendorf und seiner Ehefrau adoptiert (s. dort Haus Nr. 81). Sie heiratete
                 den Bäckermeister Richard Heinze aus Dittersbach städt.
           7.5  Heinrich Drescher
                  Er vermählte sich mit Elfriede Örtel, Tochter des Mühlenbesitzers Örtel aus
                  Schreibendorf und hatte mit ihr drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter. Im Jahr 1944
                  erwarb er die Landwirtschaft - Nr. 111 - von seinem Vater. Grobe Misshandlungen durch
                  die Polen führten 1945 zu seinem Tode. Seine Ehefrau starb im September 1972 in
                  Kissenbrück.

             Nach dem Tod seiner 1. Ehefrau heiratete Friedrich Drescher 1904 in 2. Ehe Berta
             Krampf
aus Börndorf. Aus dieser Ehe gingen 7 Söhne hervor, zwei Söhne sind bereits im
             Kindesalter verstorben.
             7.6  Hermann Drescher
                    
Er heiratete Lina Schneider, Tochter des Oberwerkmeisters Heinrich Schneider aus
                    Pfaffendorf. Hermann Drescher hatte den Schlosserberuf erlernt. Nach der Geburt des
                    1. Kindes
verstarb Lina Drescher. In 2. Ehe war Hermann mit Hedwig, geb. Fickert,
                    verheiratet. Sie war die Tochter des Schmiedemeisters Johann Fickert aus Albendorf.
                    Hermann Drescher wohnte mit seiner Familie zunächst in Pfaffendorf im Gasthof "Zur
                    Linde" (s. dort Haus Nr. 123). Nach 1938 kaufte er in Pfaffendorf das Haus Nr. 111. Nach
                    dem Krieg wohnten die Eheleute Hermann und Hedwig Drescher in Mainz-Kostheim.
              7.7  Wilhelm Drescher
                     
Wilhelm erlernte das Schmiedehandwerk und heiratete Frieda Romanowsky aus
                     Hamburg-Altona. Das Ehepaar hatte zwei Söhne.
              7.8  Fritz Drescher
                     
Fritz Drescher war als Zimmermeister selbstständig tätig. Er vermählte sich mit Minna
                     Baden
aus Delmsen, Kreis Soltau in der Lüneburger Heide. Aus dieser Verbindung
                     stammt Tochter Ingrid.
               7.9  Richard Drescher
                      
Richard, von Beruf Maurer, war mit Berta Lorenz, Tochter des Hausbesitzers Robert
                      Lorenz aus Dittersbach städt. verheiratet. Nach dem Tod seiner Ehefrau im Jahr 1968
                      heiratete er erneut und wohnte in Wolfenbüttel.
               7.10 Reinhold Drescher
                       
Er verstarb bereits während des 2. Weltkrieges.

Die Eheleute Ida, geb. Drescher, und Richard Heinze mit ihren Kindern  - v. l. n. r.: Reinhold, Else, Willi, Gerhard und Alfred
(s. Haus Nr. 111 - Ziffer 7.4)

Haus Nr. 112:

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1911          =       Hübner, Wilhelm - Großgärtner
1925         =       Hübner, Wilhelm - Großgärtner
1938         =       Hübner, Friedrich - Landwirt

Diese Landwirtschaft gehörte dem Ehepaar Wilhelm Hübner und Ida, geb. Krampf. Soweit bekannt, hatten sie 5 Kinder:

  1. Wilhelm Hübner

       Er war verheiratet mit Luise, geb. Brendel. Wilhelm Hübner verstarb bereits am 19.12.1953 im
       Alter von nur 38 Jahren in Bremke, Kreis Meschede.
    2. Fritz Hübner
        
Er lebte nach 1946 mit seiner Familie in Meschede und starb dort am 09.09.1989.
    3. Marta Hübner
        
Sie heiratete Alfred Beer, Sohn des Hausbesitzers Ferdinand Beer (s. Haus Nr. 109). Aus dieser
        Verbindung stammt Sohn Manfred. Nach 1946 lebte die Familie in Wörlitz. Dort starb Alfred
        Beer kurze Zeit später. Seine Witwe heiratete in 2. Ehe Walter Koppitsch.
    4. Frieda Hübner, verh. Woydack
 
   5. Anna Hübner, verh. Wieneck

Ida Hübner, geb. Krampf, wohnte nach 1946 in Meschede und starb dort am 12.01.1963.

Haus Nr. 113:

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1911           =         Krause, August - Hausbesitzer
1925          =         Wähner, Gustav - Maurer
                 Im Adressbuch 1938 ist diese Haus-Nr. nicht mehr aufgeführt. 

Haus Nr. 114:

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1911           =        Aumann, Friedrich - Großgärtner
1925          =        Aumann, Marie - Großgärtnerin
1938          =        Aumann; Fritz - Landwirt; Aumann, Karl - Arbeiter; Aumann, Marie - Rentnerin

Besitzer der Landwirtschaft waren die Eheleute Friedrich und Marie Aumann. Während der Ehe wurden die Söhne Fritz und Karl geboren.
Fritz Aumann wohnte nach 1946 in Somplar über Frankenberg/Eder und starb dort am 28.07.1976.
Karl und Ehefrau Frieda Aumann lebten nach 1946 mit Tochter Hilde in Hallenberg. Dort starb Frieda Aumann im Oktober 1997.

Die Familie Aumann (Aufnahme: 1952)
V. l. n. r.: Frieda und Karl Aumann mit Tochter Hilde
 und Fritz Aumann

Haus Nr. 115:

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1911           =         Förster, Ernst - Ziegelmeister
1925          =         Striefe, Paul - Ziegelmeister
1938          =         Schubert, Martha - Rentnerin; Teichmann, Ernst - Buchhalter;
                             Vielhauer, Hulda - Hausbesitzerin

Dieses Haus gehörte Hulda Vielhauer, geb. Hübner. Sie starb bereits im Jahr 1947. Ihre Tochter Martha Schubert, geb. Vielhauer, lebte nach 1946 in Barsinghausen und starb am 22.05.1972. Sie hatte eine Tochter, Margarete Hein, verw. Teichmann. In 1. Ehe war sie mit dem Buchhalter Ernst Teichmann verheiratet.

Haus Nr. 116:

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1911           =       Hübner, Friedrich - Ackerpächter
1925         =        Hübner, Friedrich - Pächter
                 Im Adressbuch 1938 ist diese Haus-Nr. nicht mehr aufgeführt.

Diese Gärtnerstelle war um 1880 im Besitz der Eheleute Gottlieb Hübner und seiner Ehefrau Henriette, geb. Drescher. Sie war die einzige Tochter des Gutsbesitzers Christian Benjamin Drescher (s. Haus Nr. 56). Gottlieb Hübner stammte aus Pfaffendorf. Das Ehepaar hatte 4 Kinder:

  1. Pauline Hübner heiratete den Großgärtner Gottlieb Tilch aus Oberleppersdorf.
  2. Berta Hübner vermählte sich mit dem Maurer Ferdinand Wähner aus Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 82).
  3. August Hübner besaß eine Landwirtschaft in Bärengrund bei Waldenburg.
  4. Friedrich Hübner hatte die Gärtnerstelle von seinem Vater Gottlieb übernommen.


Diese Gärtnerstelle ging später in den Besitz der Ziegelei Bittner über.

Haus Nr. 117:

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1911          =       Lehmgrübner, Gustav - Stellenbesitzer; Krebs, Wilhelm - Fabrikarbeiter
1925         =       Fichtner, Pauline - Stellenbesitzerin; Fichtner, Gustav - Bergmann
1938         =       Fichtner, Willi - Landwirt

Nach Gustav Lehmgrübner wurden die Eheleute Pauline und Wilhelm Fichtner Besitzer dieser Landwirtschaft. Sie hatten vier Söhne:

  1. Erich Fichtner                  (geb. 1899)

       Er zog nach Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 76). Sein Sohn Herbert heiratete Anneliese Franz aus
       Ober-Haselbach (s. Haus Nr. 18).
   2. Willi Fichtner                  (geb. 1903)
       Er heiratete Frieda Neumann, Tochter des Fleischermeisters Gustav Neumann, und zog nach
       1938 mit seiner jungen Ehefrau in das eigene Haus (s. Haus Nr. 89).
    3. Gustav Fichtner
       
Er vermählte sich mit Emma Kahl und wohnte mit seiner Familie in Haselbach, Haus Nr. 61.
    4. Gerhard Fichtner wird seit 1946 vermisst.

Nach Willi Fichtners Auszug bewohnte Fritz Pichol mit seiner Familie dieses Haus (s. Haus Nr. 43).


Haus Nr. 118:

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1911           =        Anders, Friedrich - Kleingärtner
1925          =        Anders, Friedrich - Kleingärtner; Anders, Bernhard - Stationsgehilfe
1938          =        Anders, Friedrich - Landwirt

Dieses Haus gehörte den Eheleuten Friedrich Anders und seiner Ehefrau Hulda, geb. Bettermann. Aus dieser Verbindung stammen 4 Kinder:

  1. Ernst Anders ist im 1. Weltkrieg gefallen.
  2. Bernhard Anders

       Er lebte mit seiner Familie in Hirschberg. Im Jahr 1936 verunglückte er mit seinem Motorrad am
       Schmiedeberger Pass tödlich.
    3. Gustav Anders wohnte mit seiner Familie im Haus Nr. 49.
    4. 1 Tochter

Friedrich und Hulda Anders verstarben noch in Haselbach, ebenso der Sohn Gustav.

Haus Nr. 119:

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1911          =       Franke, Hermann - Stellenbesitzer; Burghardt, Karl - Fabrikarbeiter
1925         =       Lochmann, Wilhelm - Pferdehändler
1938         =       Lochmann, Frieda - Landwirtin; Pohl, Hildegard - Schneiderin;
                          Pohl, Karl - Arbeiter

Wilhelm Lochmann (geb. 10.11.1886) erwarb dieses Haus von Hermann Franke. Bisher hatte er in seinem Elternhaus gelebt (s. Haus Nr. 73). Nach seiner Eheschließung mit Ehefrau Ella aus Quirl zog er nun in das eigene Haus. Während der Ehe wurden drei Kinder geboren: Ursula, geb. 1921 in Schmiedeberg, Kurt, geb. 1922 in Haselbach und Elvira, geb. 1924 in Haselbach. Später ging er mit seiner Familie nach Dittersbach städt. und übernahm dort die Gaststätte "Zum preußischen Adler". Darüber hinaus übte er den Beruf als Viehhändler aus. Nach seinem Umzug nach Dittersbach städt. führte seine Schwester Frieda Lochmann die Landwirtschaft. Soweit bekannt, blieb sie unverheiratet.

Mieter waren die Eheleute Hildegard und Karl Pohl.

Haus Nr. 120:

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1911             =            Krause, Wilhelm - Hausbesitzer
1925            =            Krause, Wilhelm - Hausbesitzer
1938            =            Krause, Wilhelm - Rentner; Bürgel, Richard - Maurer

Dieses Haus gehörte Wilhelm Krause und seiner Ehefrau Emilie, verw. Hoffmann aus Pfaffendorf-Moritzfelde (s. dort Haus Nr. 150). Aus Emilie Krauses erster Ehe stammt Tochter Gertrud, die sich mit Richard Bürgel aus Dittersbach städt. vermählte. Das Ehepaar hatte zwei Töchter:

  1. Gerda Bürgel, verh. Majewski
  2. Christa Bürgel, verh. Bär 


Richard Bürgel ist am 17.09.1941 bei Toropez in Russland gefallen. Seine Schwiegereltern starben noch in Haselbach, Emilie Krause 1937 und ihr Ehemann Wilhelm 1940.
Seit der im November 1945 erfolgten Vertreibung lebte Fran Bürgel mit ihren Töchtern in Warnkenhagen/Mecklenburg. Dort starb sie am 28.07.1970.

Haus Nr. 120 - Familie Bürgel (Aufnahme: 1999)

Haus Nr. 121:

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1911             =          Neumann, Hermann - Mühlenbesitzer
1925           =           Hoppe, Friedrich - Mühlenbesitzer; Hoppe, Paul - Arbeiter;
                                Anders, Gustav - Arbeiter
1938           =           Hoppe, Wilhelmine - Rentnerin; Päselt, Martin - Bäckermeister;
                                Reuschel, Anna - Arbeiterin; Schmien, Fritz - Arbeiter

Dieses Anwesen wechselte im Lauf der Jahrzehnte mehrmals den Besitzer. Zunächst gehörte die Mühle Hermann Neumann. Nachfolger wurde Friedrich Hoppe. Damals war das alte Mühlrad noch in Betrieb. Seine Tochter heiratete Anton Gottstein aus Nieder-Schreibehau, Bruder des Briefträgers Albert Gottstein (s. Haus Nr. 130). Die junge Familie zog nach Altenburg in Thüringen.

Nach Friedrich Hoppes Tod eröffnete zunächst der Bäckermeister, Konditor und Pfefferküchler Gustav Hildebrand hier sein Geschäft. Als der Bäckerladen des Gustav Tast (s. Haus Nr. 78) nach dessen Tod frei wurde, übernahm ihn Gustav Hildebrand. Sein Nachfolger in diesem Geschäft Nr. 121 wurde nun der Bäckermeister und Konditormeister Martin Päselt. Geboren wurde er im Kreis Bunzlau. Mit seiner aus Dittersbach städt. stammenden Ehefrau Anna, geb. Pfeiffer, hatte er zwei Töchter, Ilse und Elisabeth.

Die Bäckerei Päselt besaß einen großen Kundenstamm. Nicht nur die Haselbacher, auch die Nachbardörfer wurden mit Brot und Backwaren versorgt. Vor dem Krieg wurden die Waren mit dem Pferdewagen ausgeliefert. Jeden Mittwoch und Samstag wurde die lange Fahrt über die Dörfer unternommen. Zunächst ging es nach Ober-Pfaffendorf, dann nach Neu-Weißbach, Eventhal-Moritzfelde, Schreibendorf, Röhrsdorf, Rothenzechau und über Hohenwaldau wieder zurück nach Haselbach. So eine Fahrt nahm regelmäßig einen ganzen Tag in Anspruch, von morgens 10 Uhr bis abends 21 Uhr.

Ein 3-Pfund-Brot kostete damals 45 Pf., ein 4-Pfund-Brot war für 60 Pf. zu erhalten, eine Semmel für an Biehma (sog. Biehma-Sammel). Das waren noch Preise. Aber es gab beim Päselt-Bäcker nicht nur Brote, sondern auch feine Backwaren, z. B. Mohfinka für 5 Pf., Liebesknucha für an Biehma (10 Pf.), Mocca-Törtchen für 5 Pf., Happen für zwee Biehma (20 Pf.) und Marzipan für 5 Pf. Zur Kerms beim Hoaselbacher Kratschm lieferte der Päselt-Bäcker etwas Besonderes: Bismarckeiche für zwee Biehma (es waren Buttercremetorten).

Nach 1946 lebte Frau Päselt mit den Töchtern in Burbach-Würgendorf. Ihr Ehemann Martin Päselt war während des 2. Weltkrieges 1944 gefallen.

Mieter im Hause Päselt war die Familie Schmien. Fritz Schmien wurde 1909 in Pfaffendorf geboren (s. dort Haus Nr. 98), seine Ehefrau Frieda , geb. Zobel 1912 in Rothenbach, Kreis Waldenburg. Im Jahr 1935 zog die junge Familie mit den beiden Kindern Regina und Adolf-Alfred von Rothenbach nach Haselbach. Im Juni 1945 wurde dort Tochter Renate geboren. Bis 1946 war Fritz Schmien im Bergbau in Nieder-Schmiedeberg tätig. Seit der Vertreibung lebten die Eheleute Schmien in Geyer, Kreis Annaberg. Dort starb Fritz Schmien im Dezember 1982, seine Ehefrau im Juli 1985. Auch der Sohn ist dort bereits im November 2002 verstorben. Tochter Regina, verh. Uhlig, lebt heute in Scheibenberg, Kreis Annaberg.

Haus Nr. 121 - Familie Päselt (Aufnahme: 1999)

Fritz Schmien und Ehefrau Frieda

Haus Nr. 122  (Gasthof "Goldener Frieden"):

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1911            =        Rüttimann, Franz - Gasthofbesitzer; Kühn, August - Fabrikarbeiter;
                             Schitting, Richard - Eisenbahngehilfe
1925           =        Wohlfahrt, Paul - Gastwirt; Lehmgrübner, Paul - Handelsmann;
                             Kasper, Johann - Webmeister
1938           =        Schröer, Heinrich - Gastwirt; Wohlfahrt, Paul - Landwirt;
                             Eckert, Willi - Glasschleifer

Hinsichtlich seiner Besitzer weist dieser Gasthof eine wechselvolle Geschichte auf, die eng mit der des in der Zeile gelegenen Hauses Nr. 66 verbunden ist.
Im Jahre 1869 gehörte dieser Gasthof dem Gastwirt B. Karbe. Später war er im Besitz der Eheleute Franz und Hedwig Rüttimann. Die Familie Rüttimann stammt aus der Schweiz, und zwar aus Altendorf im Kanton Schwyz. Franz Rüttimann verließ vor 1900 den kleinen Ort am oberen Zürichsee, um im Riesengebirge einen Molkereibetrieb zu gründen. Dieser wurde jedoch später aufgegeben und Franz Rüttimann erwarb den Gasthof "Goldener Frieden". Seine Ehefrau Hedwig schenkte ihm 7 Kinder. Mit Ausnahme der beiden Brüder Alfred und Oskar wanderten alle Geschwister später nach Amerika aus.

  1. Alfred Rüttimann

       Er heiratete in 1. Ehe Hildegard Krause, Tochter des Bäckermeisters Krause aus Dittersbach
       städt. Nach 1946 lebte er mit seiner Familie in Dortmund und schloss eine 2. Ehe.
    2. Alois Rüttimann
   
 3. Liesel Rüttimann
       
Sie war mit Karl Ilgner verheiratet und wohnte in Amerika. Dort starb sie im Alter
        von 100 Jahren.
    4. Franziska Rüttimann
       
Auch sie lebte in Amerika und starb im Jahr 2002 ebenso wie ihre Schwester im Alter von 100
        Jahren.
    5. Margarethe Rüttimann
       
Sie heiratete den Schlosser Fritz Hoffmann und wohnte nach der Eheschließung
        vorübergehend im Haus Nr. 68 bei der Familie Tschersich. Später zog das Ehepaar mit den
        beiden Söhnen nach Zillertal-Erdmannsdorf. Auch sie wanderten später nach Amerika aus.
     6. Hildegard Rüttimann, verw. Rupprecht, wieder verh. Wasse
         
Da ihr Ehemann als Arbeitskraft von den Polen dringend benötigt wurde, konnte sie mit ihrer
         Familie erst sehr spät aussiedeln.
      7. Oskar Rüttimann
         
Er heiratete Gertrud Weigang und wohnte mit seiner Familie nach 1946 in Helsa
          (Nordhessen). Sein Sohn Franz lebte heute mit seiner Familie ebenfalls in Amerika. Die
          beiden Brüder Peter und Alfred wohnen in Hessen.

Das Familienglück der Eheleute Franz und Hedwig Rüttimann war leider nur von kurzer Dauer. Der 1. Weltkrieg machte alle Zukunftspläne zunichte. Franz Rüttimann wurde eingezogen und ist ca. 1916 gefallen. Wie so viele andere Kriegerwitwen war auch Hedwig Rüttimann nun mit ihren sieben Kindern auf sich allein gestellt. Zusätzlich musste sie sich ja auch noch um den Gasthof kümmern. Einige Zeit führte sie diesen allein weiter, dann aber entschloss sie sich zur Aufgabe. Mit dem Bäckermeister Paul Wohlfahrt nahm sie ein Tauschgeschäft vor und erwarb von ihm das in der Zeile gelegene Haus Nr. 66. Dort zog sie mit ihren 7 Kindern ein und bewohnte es bis 1946.

Paul Wohlfahrt erwarb den Gasthof "Goldener Frieden" und bezog diesen mit seiner 2. Ehefrau Elfriede Wohlfahrt, geb. Klose, und den 4 Kindern.

  1. Ida Wohlfahrt                         (Tochter aus der 1. Ehe)

       Ida vermählte sich mit Robert Hämpel, Sohn des Hausbesitzers August Hämpel aus
       Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 61). Nach der Eheschließung lebte das junge Ehepaar auf dem
       Bittner-Hof in Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 55).
    2. Lina Wohlfahrt                      (Tochter aus der 1. Ehe)
        Sie heiratete Willy Erben, Sohn des Fuhrwerkbesitzers Louis Erben aus Pfaffendorf (s. dort
        Haus Nr. 57). Nach der Eheschließung lebte sie mit ihrem Ehemann in dessen Elternhaus in
        Pfaffendorf.
     3. Frieda Wohlfahrt                  (Tochter aus der 1. Ehe)
         Frieda heiratete ihren Schwager Kurt Erben, ebenfalls ein Sohn des Fuhrwerkbesitzers Louis
         Erben aus Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 57). Die Eheleute lebten in Haselbach im Gasthof ihrer
         Schwester/Schwägerin)
      4. Hildegard Wohlfahrt          (Tochter aus der 2. Ehe)
          Sie vermählte sich mit Heinrich Schröer aus Landeshut und führte gemeinsam mit ihrem
          Ehemann den elterlichen Gasthof bis zur Vertreibung. Sie hatten drei Kinder.
          Hildegard Schröer, geb. Wohlfahrt, wohnte nach dem Krieg zunächst in Wunstorf. Sie 
          verstarb am 10.02.1980 in Springe.
          Ihre Mutter Elfriede Wohlfahrt, geb. Klose, lebte nach dem Krieg in Stöcken, Kreis Gifhorn.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 109/1869.

Haus Nr. 122 - Gasthof "Goldener Frieden"

Haus Nr. 123:

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1911           =       Beer, Heinrich - Hausbesitzer; Bürgel, Wilhelm - Fabrikarbeiter
1925          =       Vielhauer, Auguste - Inwohnerin; Beer, Heinrich - Hausbesitzer
1938          =       Lehmer, Fritz - Gärtner; Beier, Gustav - Maurerpolier

Fritz Lehmer, Sohn der Eheleute Heinrich Lehmer und Ida, geb. Thurm (s. Haus Nr. 15), erwarb das Haus von Heinrich Beer. Er errichtete auf dem Grundstück eine Gärtnerei. Verheiratet war er mit Gertrud, geb. Beier, Tochter von Gustav Beier und dessen Ehefrau Emma, geb. Drescher (s. Haus Nr. 89). Das Ehepaar Lehmer hatte 6 Kinder:

  1. Walter Lehmer, er ist 1944 gefallen.
  2. Werner Lehmer
  3. Edith Lehmer
  4. Erika Lehmer
  5. Heinrich Lehmer
  6. Erich Lehmer


Neben der Familie Lehmer wohnten auch Gertrud Lehmers Eltern, Gustav und Emma Beier sowie deren Sohn Richard im Haus. Dieser war mit Erna, geb. Jentsch, aus Pfaffendorf-Moritzfelde (s. dort Haus Nr. 143) verheiratet. Aus dieser Verbindung stammt Sohn Hans Werner.

Nach 1946 lebte das Ehepaar Lehmer im Siegerland. Gertrud Lehmer starb im November 1973 in Hüttental-Weidenau. Ihr Ehemann Fritz folgte ihr am 08.07.1977.

Haus Nr. 123 - Familie Lehmer (Aufnahme: 1938)

Haus Nr. 124:

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1911            =          Berg, Gustav - Fabrikarbeiter
1925           =          Krebs, Wilhelm - Kleingärtner
1938           =          Krebs, Wilhelm - Rentner; Krebs, Erich - Bergmann

Besitzer dieses Hauses war Wilhelm Krebs. Seine Schwester Anna war mit dem Tischlermeister Gustav Neumann verheiratet (s. Haus Nr. 69).

Sohn Erich Krebs vermählte sich mit Frieda, geb. Kasper, aus Alt-Weißbach. Das Ehepaar hatte 3 Kinder:

  1. Manfred Krebs
  2. Irmgard Krebs, verstorben 2004
  3. Ursel Krebs, verstorben 1994


1948 wurde die gesamte Familie nach Annaberg im Erzgebirge umgesiedelt. Dort verstarben Erich Krebs 1974 und seine Ehefrau im Jahr 2001.

Haus Nr. 125:

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1911             =        Krebs, August - Hausbesitzer
1925            =        Berg, Gustav - Hausbesitzer
1938            =        Hübner, Gustav - Bergmann

Gustav Berg übernahm das Haus von August Krebs. Mit seiner Ehefrau Selma, geb. Wehner, Tochter des Hausbesitzers Hermann Wehner aus Pfaffendorf-Eventhal (s. dort Haus Nr. 122), hatte er zwei Töchter:

  1. Anna Berg

       Anna heiratete den Bergmann Gustav Hübner aus Pfaffendorf, Sohn des Großgärtners August
       Hübner (s. dort Haus Nr. 54). Aus dieser Ehe gingen 2 Töchter hervor. Nach 1946 lebte die
       Familie in Wiesa im Erzgebirge. Dort starb Anna Hübner bereits am 12.07.1965.
    2. Friedel Berg
        
Sie heiratete Ambrosius Allinger und lebte mit ihrem Ehemann in Schönsee/Bayern. Friedel
        Allinger starb am 04.09.1982 und ihr Ehemann am 03.02.1984.

Gustav Berg zog nach der Eheschließung seiner Tochter Anna mit Gustav Hübner in sein Elternhaus Nr. 127 und eröffnete dort einen kleinen Kolonialwarenladen.

Haus Nr. 126:

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1911           =       Ende, Bruno - Kleingärtner; Hoffmann, Josef - Fabrikarbeiter;
                           Hübner, Robert - Fabrikarbeiter
1925          =       Ende, Bruno - Kleingärtner
1938          =       Ende, Bruno - Hausbesitzer; Hubalack, Alois - Arbeiter;
                           Raupach, Willy - Bergmann

Diese Kleingärtnerstelle gehörte ursprünglich dem Zimmermann GottfriedWilhelm Ende, verheiratet mit Caroline, geb. Berg. Soweit bekannt, stammen aus dieser Ehe 2 Söhne:

  1. Robert Ende  (geb. 13.02.1861), er heiratete 1883 bei Alsfeld, Kreis Aachen.
  2. Bruno Ende

       Er vermählte sich mit Auguste Kambach, Tochter des Bauerngutsbesitzers Kambach aus
       Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 10). Während der Ehe wurden 2 Kinder geboren:
       2.1  Gustav Ende
             
Er heiratete Martha Püschel und zog nach der Eheschließung mit seiner jungen Frau in die
             Zeile, Haus Nr. 74. Später kaufte er das Haus Nr. 72. Das Ehepaar hatte 1 Tochter, Ilse.
       2.2 Frieda Ende
             
Sie heiratete den Bergmann Willy Raupach. Nach 1946 lebte das Ehepaar Raupach in
             Plaaz, Kreis Güstrow/Mecklenburg. Dort starb Frieda Raupach am 05.05.1985, ihr Ehemann
             folgte ihr etwa drei Jahre später.

       Auguste Ende, geb. Kambach war früher Handweberin. Der Webstuhl befand sich Anfang
      der 1930er Jahre noch im Haus. Daran konnte sich Frau Gerda Majewski, geb. Bürgel (s. Haus Nr.
      120), noch gut erinnern. Als Kind ging sie gemeinsam mit ihrer Großmutter manchmal zu
      Auguste Ende, um ihr beim Weben zuzuschauen. Frau Ende lebte nach 1946 bei ihrer
      verheirateten Tochter in Plaaz.

Mieter waren die Eheleute Alois und Ida Hubalack. Sie wohnten nach 1946 in Meschede. Dort starb Ida Hubalack Anfang 1950.

Haus Nr. 127:

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1911             =        Berg, August - Tischlermeister
1925            =        Berg, August - Kleingärtner
1938            =        Berg, Gustav - Kaufmann

Dieses Haus gehörte ursprünglich dem Tischlermeister August Berg. Sein Sohn Gustav war Besitzer des Hauses Nr. 125. Nach der Eheschließung seiner Tochter Anna bezog Gustav Berg wieder sein Elternhaus Nr. 127 und eröffnete hier einen kleinen Kolonialwarenladen. Sein Hobby war auch die Imkerei.
Nach 1946 lebte Gustav Berg in Bad Harzburg und starb dort am 25.01.1948.

Haus Nr. 127 - Kolonialwarenhandlung Gustav Berg

Haus Nr. 127 (Aufnahme: 1999)

Haus Nr. 128:

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1911           =         Krause, Hermann - Kleingärtner
1925          =         Krause, Hermann - Kleingärtner
1938          =         Krause, Friedrich - Bauer; Krause, Hermann - Auszügler

In Haselbach gab es mehrere Familien mit dem Namen Krause. Zur besseren Unterscheidung wurde die Familie im Haus Nr. 128 "Schubert-Krause" genannt. Es war das letzte Haus in Nieder-Haselbach, kurz vor der Ortsgrenze zu Pfaffendorf.

Besitzer dieser Landwirtschaft war Hermann Krause (31.05.1871 - 26.03.1961). Mit seiner Ehefrau Selma, geb. Schubert, die noch in Haselbach verstarb, hatte er 4 Kinder:

  1. Emma Krause, verh. Lampert
  2. Frieda Krause, verh. Wiesner
  3. Else Krause, verh. Schuppe
  4. Friedrich Krause      (geb. 04.11.1898)

       Am 05.11.1927 trat er in der evangelischen Kirche in Haselbach mit Emma Engler aus Alt-
       Weißbach vor den Traualtar. Aus dieser Verbindung stammen 5 Kinder:
       4.1  Emma Hildegard Krause, verh. Warmbrunn
       4.2 Emma Elli Krause, verh. Stolzenberg
       4.3 Helmut Friedrich Krause
       4.4 Reinhard Wilhelm Krause      (verst. am 14.03.1980)
       4.5 Karl Heinz Krause                    (verst. am 06.05.1958)

Die Familie Krause besaß eine Landwirtschaft mit 3 Pferden, 4 Kühen, 3 Rindern, 1 Ziege und Kleinvieh. Neben den Aufgaben in der Landwirtschaft war die Familie Krause für die ordnungsgemäße und reibungslose Ablieferung der Milch bei der Genossenschafts-Molkerei in Landeshut zuständig. Friedrich Krause holte täglich die frische Milch an den Sammelstellen in Dittersbach städt. und Haselbach ab. Sein Sohn Helmut unterstützte ihn bei dieser Aufgabe, er fuhr zu den Sammelstellen nach Ober-Haselbach und den Hartehäusern. Friedrich Krause fuhr die übrigen Sammelstellen an. Es wurde mit drei Pferden und zwei Plattenwagen gefahren.
Im Auftrag des Kolonialwaren- und Futtermittelgeschäftes Kluge in Haselbach (s. Haus Nr. 63) wurden ferner ein- bis zweimal pro Woche auch Speditionsfahrten durchgeführt.

Friedrich Krause lebte nach 1946 mit seiner Familie in Eslohe. Hier starb er bereits am 15.09.1950. Seine Ehefrau Emma starb am 20.02.1967 in Rischden, Kreis Heinsberg.


Haus Nr. 128 - Familie Krause (Aufnahme: ca. 1916)

v. l. n. r.: Emma Lampert, geb. Krause; Hermann Krause; 
Frieda Wiesner, geb. Krause und Friedrich Krause.

Haus Nr. 129:

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1911           =        Scholz, Heinrich - Bauunternehmer; Ehrentraut, Robert - Zimmermann
1925          =        Scholz, Heinrich - Zimmermeister; Lochmann, Elise - Hebamme;
                            Lochmann, Gustav - Pferdehändler
1938          =        Scholz, Heinrich - Zimmermeister, Baugeschäft;
                            Eckert, Alfred - Handelsmann

Hausbesitzer war der Zimmermeister und Bauunternehmer Heinrich Scholz. Mit seiner Ehefrau Ida, geb. Thamm, hatte er drei Söhne, Willi, Reinhard und Helmut.
Nach 1946 lebte das Ehepaar Scholz in Velmede im Sauerland. Dort starben Heinrich Scholz am 30.04.1956, seine Ehefrau Ida am 25.02.1974.

Haus Nr. 129 - Familie Heinrich Scholz.

Haus Nr. 130:

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1938             =        Gottstein, Albert - Postschaffner a. D.; Gottstein, Heinz - Eisendreher;
                               Kemnitz, Ernst - Schlosser; Reimann, Willy - Schlosser

Dieses Haus wurde 1925 errichtet. Es gehörte den Eheleuten Albert Gottstein und Frau Selma, geb. Rummler, zweitälteste Tochter der damaligen Kretschamwirtin Paulin Rummler (s. Haus Nr. 41). Das Ehepaar Gottstein hatte 4 Kinder:

  1. Heinz Gottstein, er ist im 2. Weltkrieg gefallen.
  2. Walter Gottstein                                          (1914 - 2010)
  3. Hanni Gottstein

       Sie heiratete Ernst Kemnitz. Während dieser Ehe wurden drei Kinder geboren, Peter (lebte
       später mit seiner Familie in Canada), Edith und Brigitte. Ernst Kemnitz wird seit dem
       2. Weltkrieg vermisst. Hanni Kemnitz starb am 16.01.1990 in Meschede.
    4. Anneliese Gottstein, verh. Jungvogel      (1920 - 2017)

Folgende Mieter wohnten vorübergehend bei der Familie Gottstein:

  1. Das Ehepaar Eckert aus Dittersbach städt.
  2. Nach dem Auszug der Eheleute Eckert bezog August Reuschel mit seiner Ehefrau Gisela, geb. Wetzel, die Mieträume. Er übernahm noch vor 1938 die elterliche Landwirtschaft in Nieder-Haselbach, Nr. 107.
  3. Anschließend mietete das Ehepaar Willy Reimann und Frau Frieda, geb. Müller, mit Tochter die Räume. Willy Reimanns Mutter Selma wohnte als Mieterin bei der Familie Engler (s. Haus Nr. 64. Nach 1946 lebten die Eheleute Reimann mit ihrer Tochter Katharina in Kleinförstchen, Kreis Bautzen. Dort ist die Tochter bereits im Jahr 1953 verstorben. Frieda Reimann lebte später in Königsbrück, Bezirk Dresden.


Haus Nr. 130 - Familie Gottstein (Aufnahme: ca. 1935)

V. l. n. r.: ev. Pfarrhaus, kath. Kirche, ev. Kirche,

 Haus Nr. 130 - Familie Gottstein;

 Walter Gottstein; TochterChristine; Hanni Kemnitz, geb. Gottstein; Anneliese Jungvogel, geb. Gottstein; Hella Tegeler; Liesbeth Gottstein (Ehefrau von Walter Gottstein)

(Aufnahme: April 1975)

Haus Nr. 130 - Familie Gottstein
(Aufnahme: 2016)

V. l. n. r.: Haus Nr. 130, Haus Nr. 103, ev. Kirche, kath. Pfarrhaus.
(Aufnahme: 2016)

Haus Nr. 131:

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1938           =          Kraner, Otto Dr. med. - Arzt; Franz, Gustav - Arbeiter

Auch dieses Haus wurde erst nach 1925 errichtet. Es gehörte Herrn Dr. med Otto Kraner, der es mit seiner Ehefrau und seinen 3 Kindern, einer Tochter und zwei Söhnen bewohnte.

Herr Dr. Kraner wurde im Jahre 1892 in Berlin geboren, machte sein Abitur am Gymnasium zu Görlitz und studierte in Marburg und Berlin. Nach seinem im Jahre 1919 abgelegten Staatsexamen kam er 1920 nach Haselbach, wo er sich als selbstständiger praktischer Arzt niederließ. Bis zu seiner Vertreibung im Jahr 1947 betreute er neben der Gemeinde Haselbach auch die Kranken der Nachbargemeinden. In Hermsdorf städt. hielt er z. B. jeden Mittwoch im dortigen Gerichtskretscham seine Sprechstunde ab. Dies war keine leichte Tätigkeit, da er oft auch bei Schneestürmen in die kalte Nacht hinaus musste, um Kranken in einem abseits liegenden Gebirgshaus Hilfe zu leisten. In diesen 27 Jahren hat er auch vielen Kindern in und um Haselbach auf die Welt geholfen. Die Bewohner des Ortes und der Nachbargemeinden liebten und schätzten "ihren Duktur".

Privat musste auch die Familie Kraner einen schweren Schicksalsschlag erleiden. Otto, der jüngste Sohn der Eheleute, fiel Heilig Abend 1944 im Alter von nur 20 Jahren.
Nach 1947 lebte Herr Dr. Kraner mit seiner Familie in Bad Zwischenahn. Hier hat er ab 01.01.1950 wieder als selbstständiger Arzt praktiziert. Seine Ehefrau starb bereits am 01.01.1968. Im März 1978 folgte er seiner Ehefrau in die Ewigkeit.

Gustav Franz wohnte mit seiner Ehefrau Selma in der Souterrainwohnung des Doktorhauses. Auch er war ein Spross der großen Franz-Familie aus Pfaffendorf. Sein Cousin Alfred Franz wohnte mit seiner Familie in Ober-Haselbach, Nr. 18. Viele Haselbacher werden sich noch gut an Frau Franz erinnern, da sie die Bewohner mit den von Herrn Dr. Kraner verordneten Medikamenten versorgte. Sie löste die ausgestellten Rezepte in den Landeshuter Apotheken ein und verteilte sie danach umgehend an die entsprechenden Patienten.
Nach 1946 lebte das Ehepaar Franz in Holzhausen bei Osnabrück.

Herr Dr. Otto Kraner mit seiner Tochter Elisabeth 

(Aufnahme: Juni 1955)

Ziegelei - Nieder-Haselbach:

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Bittner, Kurt

Zwischen Nieder-Haselbach und Pfaffendorf lag der Ziegeleibetrieb des Kurt Bittner, Sohn des Karl Bittner aus Pfaffendorf (s. dort Haus Nr. 80). Schon seine Eltern betrieben hier eine Weberei und den Ziegeleibetrieb, während die Söhne noch zur Webschule gingen. Nach dem Tod seiner am 10.12.1956 während einer Kur in Baden-Baden verstorbenen Ehefrau Rosa lebte Kurt Bittner bei seinem Schwager in Meschede im Sauerland. Dort verstarb er im Jahr 1962.

Bahnhof:

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1911                  =          Fritsch, Josef - Bahnhofs-Aufseher
1925                 =          George, August - Bahnhofs-Aufseher
1938                 =          Zips, Hermann - Bahnvorsteher

1911 war Josef Fritsch in Haselbach der zuständige Bahnhofsvorsteher. Mit seiner Ehefrau hatte er, soweit bekannt, zwei Kinder: 1 Sohn, der mit seiner Familie in Landeshut lebte und 1 Tochter. Nach seiner Pensionierung zog die Familie Fritsch nach Landeshut. spätestens 1935 wohnte Josef Fritsch in Landeshut, Pfuhlstraße Nr. 9.

Nachfolger von Josef Fritsch wurde August George, der bisher am Pfaffendorfer Bahnhof tätig war (s. dort Haus Nr. 117). Verheiratet war er mit der verwitweten Anna Krause, geb. Drescher. Sie war die jüngste Tochter des Großgärtners Traugott Drescher aus Haselbach (s. Haus Nr. 111).

Der letzte Bahnhofsvorsteher vor der Vertreibung war Hermann Zips.

Der Haselbacher Bahnhof

Zollhaus, später Kindergarten:

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1911                    =           Wonda, Johann - Chaussee-Aufseher
1925                   =           Scholz, Adolf - Straßenmeister
1938                   =           Berger, Ruth - Kindergärtnerin

Nachfolger von Johann Wonda wurde Adolf Scholz. soweit bekannt, hatte er mit seiner Ehefrau drei Kinder:

  1. Einen Sohn, der mit der Tochter des Prokuristen Birnbaum aus Landeshut verheiratet war. Das junge Ehepaar lebte in Hirschberg.
  2. Eine Tochter, sie hatte sich mit dem Lehrer Walter aus Rothenzechau vermählt.
  3. eine weitere Tochter, die in Breslau lebte.


Nach dem Auszug der Familie Scholz errichtete die Gemeinde in diesem Haus einen Kindergarten. Die zuständige Kindergärtnerin war Ruth Berger.

Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",

Heft Nr. 33/1861.

Öffentliche Ausschreibung der Errichtung eines Zollhauses.

Das Gemeindehaus:

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 1938                    =           Gläser, Alfred - Arbeiter; Hübner, Friedrich - Rentner

Bilder aus dem Alltagsleben:

In der Scheune des Gerichtskretschams befand sich eine Waage. Bevor die Bauern des Ortes Tiere zum Verkauf anboten, wurden sie dort zunächst gewogen. Auf dem oberen Foto sind folgende Personen abgebildet: von links nach rechts: Gutsbesitzer Friedrich Pohl (Haus Nr. 27), Fleischer-meister Gustav Neumann (Haus Nr. 46), Gutsbesitzer Hermann Drescher (Haus Nr. 11) und die damalige  Kretschambesitzerin Pauline Rummler (Haus Nr. 41). Friedrich Pohl hatte gerade seinen Bullen wiegen lassen, er brachte 20 Zentner auf die Waage.