Zeittafel zur Geschichte des Kreises Landeshut:
(Verfasser: Ernst Kunick, Landeshut - Heimatbuch des Kreises Landeshut, 1929)
- Etwa 3000 vor Chr. Geb. Herstellungszeit der bei Vogelsdorf gefundenen jungsteinzeitlichen Hacke.
- Um 400 nach Chr. Geb. Auszug der Vandalen aus Schlesien.
- Im 7. Jahrhundert: Einwanderung der Polen in Schlesien
- 1163 Schlesien, von Polen losgelöst, wird unter dem Piasten Boleslaus dem Langen ein
selbständiges Herzogtum
- Nach 1200 Beginn der deutschen Einwanderung.
- Etwa 1220 Anlage einer Befestigung auf dem Burgberge bei Landeshut.
- 1242 Gründung des Benediktinerklosters Güssau bei Neuen.
- 1249 Landeshut erstmalig urkundlich erwähnt ("Stiftungsjahr" der Stadt Landeshut).
- 1278 Bolko I., Herzog von Schweidnitz, (+ 1301) gründet das Herzogtum Schweidnitz, zu dem
auch Landeshut gehört.
- 1286 Bolko I. erbaut die Burg Landeshut.
- 1289 Der bisher böhmische Süden des Kreises kommt zu Schlesien.
- 1289 Schömberg erstmalig erwähnt.
- 1292 Gründung des Zisterzienserklosters Grüssau.
- 1292 Liebau, erstmalig genannt, wird Klosterbesitz.
- 1292 Landeshut wird befestigt und erhält die Rechte einer Weichbildstadt.
- 1294 Bau der Landeshuter Stadtpfarrkirche.
- 1301 - 1326 Herzog Bernhard von Schweidnitz.
- 1326 - 1368 Herzog Bolko II.
- 1334 Landeshut erhält durch Bolko II. die Rechte einer deutschen Stadt und damit auch seine
älteste Gerichtsverfassung.
- 1345 Landeshut von den Böhmen erobert, wird durch Bolko II. mit List wiedergewonnen.
- 1392 Nach dem Aussterben der Schweidnitzer Piasten (Herzogin Agnes, Witwe Bolkos II.)
kommt das Herzogtum Schweidnitz-Jauer als Erbe an Böhmen und wird als böhmisches
Kronlehen einem Landeshauptmann unterstellt.
- 1392 - 1471 Der Kreis Landeshut unter böhmischen Königen (1392 bis 1437 unter Herrschern
aus dem Hause Luxemburg, 1437 bis 1471 unter Herrschern aus verschiedenen
Häusern).
- 1426 Die Hussiten brandschatzen Landeshut und Schömberg.
- 1426 - 1434 Hussitenzüge durch den Kreis Landeshut.
- 1444 Der Böhmenführer Jan Kolda vor Landeshut.
- 1468 - 1472 Kämpfe zwischen Schlesien und Böhmen im Kreis Landeshut.
- 1471 - 1526 Schlesien unter ungarischen Königen.
- 1521 Landeshut erhält die erste selbständige Innung, die der Tuchmacher, 1525 der
Schuhmacher, 1688 der Leinenweber, Parchner und Züchner.
- 1526 - 1742 Schlesien unter Herrschern aus dem Hause Habsburg (Österreich). Von 1675
gehört auch Liegnitz, Brieg und Wohlau zu Österreich.
- 1570 Beginn des Kohlen-Bergbaus in Oppau.
- 1580 Schömberg erhält Stadtrechte.
- 1567, 1780, 1830 große Brände in Schömberg; 1562 und 1567 Pestjahre.
- 1618 - 1648 Landeshut erleidet im 30jährigen Kriege 27 Plünderungen und 2 Brände; 1625, 1631,
1634 sind Pestjahre; 1633 - 1637 halten die Schweden unter Torstenson Landeshut
besetzt. Weitere Pestjahre für den Kreis Landeshut: 1349, 1559, 1562, 1680, (1699
Pocken). Cholerajahre: 1831, 1832, 1834, 1837, 1850, 1866.
- 1620 Abt Martin Klave (Clavei) in Schömberg getötet.
- 1676 Gründung der "Zunft der Kaufleute" in Landeshut, seit 1722 "Kaufmanns-Sozietät".
- 1709 - 1720 Bau der Gnadenkirche zu Landeshut.
- 1710 Gründung des Realgymnasiums Landeshut.
Zahlen, die evangelische Kirche betreffend:
- 1558 Reußendorf, 1562 Landeshut, 1565 Michelsdorf werden evangelisch.
- 1629 Erste Rückgabe der Landeshuter Stadtpfarrkirche (Friedrich Reuschel).
- 1635 Endgültige Rückgabe.
- 1653 und 1654 Übergabe der übrigen evangelischen Kirchen des Kreises an die Katholiken.
- 1709 - 1720 Bau der Gnadenkirche zu Landeshut.
- 1723 Tod des Elias von Beuchel.
Bau der evangelischen Bethauskirchen:
- 1742 Haselbach (massiv 1751 - 1754).
- 1742 Konradswaldau (massiv 1859).
- 1742 Michelsdorf (massiv 1771 - 1773).
Bau der Gustav-Adolf-Kirchen:
- 1849 Liebau
- 1882 Schömberg
- 1913 Grüssau.
- 1859 Evangelische Kirche in Rohnau erbaut.
Zahlen, die katholische Kirche betreffend:
- 1242 Gründung des Benediktinerklosters Grüssau (Neuen).
- 1292 Gründung des Zisterzienserklosters Grüssau.
- 1294 Bau der Landeshuter Stadtpfarrkirche.
- 1426 Verwüstung des Klosters durch die Hussiten.
- 1500 Bald nach 1500 Bau der Kirche in Schreibendorf.
- 1550 Bald nach 1550 Bau der jetzt katholischen Kirche in Reußendorf.
- 1593 Bau der bis 1945 katholischen Kirche in Haselbach.
- 1609 Bau der jetzigen katholischen Kirche in Altweißbach (erstmalig erwähnt 1389).
- 1609 - 1615 Bau der Pfarrkirche in Liebau, 1690 Beginn ihres Neubaus, 1735 Erneuerung nach
dem Brande von 1734.
- 1622 Wiederauffindung des Grüssauer Gnadenbildes.
- 1660 - 1696 Abt Bernhard Rosa.
- 1662 - 1666 Bau des Konventgebäudes.
- 1668 Neubau der 1588 - 1591 erbauten Pfarrkirche in Neuen.
- 1670 - 1691 Bau der Schömberger Pfarrkirche.
- 1633 - 1710 Martin Schuppert (- 1684 Baumeister des Klosters).
- 1671 Angelus Silesius zu längerem Aufenthalt in Grüssau.
- 1672 Beginn des Baues der Grüssauer Kreuzwegkapellen.
- 1674 Bau der Bethlehemkapelle bei Grüssau.
- 1679 Grüssauer Klosterhospital und Klosterapotheke eingerichtet.
- 1686 Bau der Kirche in Hartmannsdorf.
- 1690 - 1696 Bau der Josephskirche in Grüssau.
- 1692 - 1696 Bau der Begräbniskirche in Liebau.
- 1706 Tod Michael Willmanns, des bedeutendsten für Grüssau arbeitenden Malers.
- 1707 - 1710 Bau der Pfarrkirche in Wittgendorf (1676 erstmalig erwähnt).
- 1650 - 1717 Holzbildhauer Georg Schrötter
- 1720 - 1722 Neubau der 1692 in Fachwerk errichteten Pfarrkirche in Albendorf.
- 1722 Neubau der 1623 erwähnten, 1674 erneuerten Anna-Kapelle bei Grüssau.
- 1722 Bau der Schömberger Anna-Kapelle.
- 1723 Neubau der Vierzehn-Nothelfer-Kirche in Ullersdorf (1626 erstmalig, 1687 zum
zweitenmal geweiht).
- 1727 - 1729 Bau der katholischen Kirche in Michelsdorf (Turm von 1587), 1363 erstmalig
erwähnt.
- 1728 - 1734 Bau der heutigen Grüssauer Klosterkirche.
- 1736 Umbau der Albendorfer Begräbniskirche (1352 erstmalig erwähnt, 1580 erweitert).
- 1736 - 1738 Bau der Fürstengruft in Grüssau.
- 1748 - 1749 Bau der jetzigen Berthelsdorfer Kirche.
- 1754 Umbau der Pfarrkirche zu Trautliebersdorf (1365 erstmalig erwähnt).
- 1759 Tod des Grüssauer Malers Anton Dorasil.
- 1774 - 1789 Neubau des Grüssauer Konventgebäudes durch Abt Plazidus Mundsering.
- 1794 - 1795 Umbau der Pfarrkirche zu Oppau (erste Erwähnung 1378, Choroktogon 1687).
- 1810 Auflösung des Zisterzienserklosters Grüssau.
- 1913 Brand des Turmes der Klosterkirche.
- 1923 Rückkehr der Benediktiner nach Grüssau.
- 1924 Bau der katholischen Kirche in Schwarzwaldau.
- 1723 Rathaus in Liebau erbaut.
- 1727 Stiftung der von Wallenberg`schen Bibliothek.
- 1734 Ein großer Teil von Liebau wird vom Feuer zerstört (103 Wohnhäuser). Brände in Liebau:
1530, 1603, 1734, 1800 (43 Häuser), 1848.
- 1742 Schlesien wird im Frieden zu Breslau preußisch.
- 1745 22. Mai: Winterfelds Sieg bei Reichhennersdorf, die Österreicher plündern Schömberg.
- 1760 23. Juni: Fouqués Niederlage bei Landeshut, die Österreicher plündern Landeshut.
- 1764 - 1766 Der Grüssauer Abt Malachias Schönwiese liegt die Weberkolonie Schönwiese an.
- 1771 Karl Freiherr von Zedlitz (geb. in Schwarzwaldau) wird preußischer Kultusminister.
- 1773 - 1793 Peter Hasenclever in Landeshut (geb. 1716).
- 1778 Überfall preußischer Truppen durch Österreicher bei Dittersbach städt. (Bayerischer
Erbfolgekrieg).
- 1787 "Gustavgrube" gemutet, seit 1788 durch den Alliance-Stollen von Schwarzwaldau aus
abgebaut. 1856 Georgschacht und Kokerei eröffnet. 1862 Förderung der Gustavgrube auf
dem Paulinenschacht.
- 1793 Weberunruhen in Schömberg, Liebau, Landeshut.
- 1807, 1808 Der Kreis Landeshut von Franzosen und französischen Hilfstruppen besetzt.
- 1809 Einführung der Städteordnung von 1808 in Landeshut.
- 1810 Aufhebung der bäuerlichen Erbuntertänigkeit.
- 1810 Aufhebung des Klosters Grüssau.
- 1812 Erneurung des Landeshuter Bürgerschützenkorps.
- 1813 Russenlager bei Landeshut.
- 1818 Der Kreis Landeshut wird selbständiger Kreis.
Gründung der großen Industriebetriebe:
a) in Landeshut:
- 1841 Königliche Spinnerei (seit 1914 Spinnerei J. Rinkel A.G.)
- 1852 Schlesische Textilwerke Methner & Frahne A.G. (1862 Bleiche und Appretur in
Oberleppersdorf, seit 1877 Fabrikbetrieb - 1891 wurde die 1865 errichtete Weberei E.
Epner erworben).
- 1862 F. V. Grünfeld (Landeshuter Leinen- und Gebildweberei), seit 1895 Fabrikbetrieb.
- 1862 J. Rinkel A.G. (Weberei), seit 1887 Fabrikbetrieb.
- 1871 Albert Hamburger A.G (Weberei), seit 1885 Fabrikbetrieb.
- 1877 Eisenwerk Carl Renner Nachf. Ernst Brinkop (seit 1912 E. Brinkop).
- 1878 Schuhfabrik Rosenstein & Prerauer.
- 1881 E. Bauch (Maschinenfabrik und Eisengießerei).
- 1899 Seidenweberei.
b) in Liebau und Dittersbach städt.:
- 1858 H. u. F. Wihard A.G. (Spinnerei und Weberei)
- 1863 Joh. Faltis Erben (Spinnerei gegr. von Jos. Strecke)
- 1873 Liebauer Glashütte - Glaswerke A.G. Liebau.
- 1877 Waldemar Hesse, seit 1900 Möbelfabrik.
- 1885 Feldmühle, Papier- u. Zellstoffwerke A.G., Abteil. Liebau.
- 1898 Marin Immerwahr GmbH. (mech. Weberei und Näherei).
- 1907 Drahtbundkistenwerke GmbH.
c) in Schömberg:
- 1874 Hugo Wieland GmbH (Weberei, seit 1910 Fabrikbetrieb).
- 1881 Aloys Wiener (Weberei), seit 1906 Fabrikbetrieb.
- 1900 Fa. Buttermilch, seit 1912 den Schlesischen Textilwerken gehörig.
d) an anderen Orten:
- 1921 Kristallwerke Schreibendorf.
- 1844 Gründung des Landeshuter Militärvereins.
- 1844 Großer Brand in Landeshut (von der Fischstraße bis zum Markte und zur Kornstraße,
50 Häuser). Große Brände in Landeshut: 1427 (Brand der halben Stadt - Hussiten), 1548
(84 Häuser), 1559, 1628 (127 Häuser), 1638 (es bleiben nur 5 Häuser übrig), 1756 (8 Häuser), 1760 (5 Häuser), 1786 (8 Häuser), 1810 (5 Häuser).
- 1844 - 1848 Höhe der Webernot.
- 1844 Tiefstand der Landeshuter Leinenausfuhr.
- 1846 Gründung des Landeshuter Karnöffelvereins.
- 1849 Entstehung der Freien Gemeinde in Haselbach.
- 1849 Gründung der Handelskammer Landeshut (seit 1924 mit der Handelskammer
Schweidnitz vereinigt).
- 1856 Pastor Trogisch gründet das Michelsdorfer Rettungshaus.
- 1856 Errichtung der heutigen Synagoge.
- 1861 Gründung des Landeshuter Männerturnvereins.
- 1864 Landeshuter Gasanstalt errichtet.
- 1865 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Landeshut.
- 1866 Durchzug preußischer Truppen durch Landeshut.
Bahnbauten im Kreise:
- 1867 Bahnstrecke Hirschberg - Ruhbank - Waldenburg eröffnet (Schlußstück der Schles.
Gebirgsbahn)
- 1869 Bahnstrecke Ruhbank - Landeshut - Liebau.
- 1899 Ziedertalbahn (Landeshut - Albendorf)
- 1905 Bahn Landeshut - Schmiedeberg - Hirschberg.
- 1870 Gründung des Vaterländischen Frauenvereins (Zweigverein Landeshut)
- 1873 Niederlegung des alten Rathauses auf dem Markte zu Landeshut (der Turm stürzte
1831 ein).
- 1873 - 1875 Landeshuter Wallgraben zugeschüttet.
- 1889 Bau des städt. Schlachthofes in Landeshut.
- 1890 Bau des Volksschulgebäudes Volksschule I in Landeshut.
- 1893 Einweihung des Kreiskrankenhauses (Mariannenstift).
- 1897 Gründung des Landeshuter Zweigvereins des Deutschen Textilarbeiter-Verbandes.
- 1897 Das letzte große Schadenhochwasser im Kreis. Schadenhochwässer im letzten
Jahrhundert: 1804, 1810, 1821, 1829, 1845, 1853, 1882, 1888, 1897.
- 1902 - 1904 Bau der Landeshuter Volksheistätte, 1914 - 1919 der Kinderheilstätte.
- 1903 Eingemeindung von Niederleppersdorf und Niederzieder in Landeshut.
- 1903 - 1905 Bau der Bobertalsperre bei Buchwald.
- 1904 Kreishaus eingeweiht.
- 1905 Einweihung des neuen Rathauses in Landeshut.
- 1909 Landeshut erhält elektrisches Licht aus Waldenburg.
- 1914 - 1917 Reservelazarett in Landeshut.
- 1920 Gründung der Zweigstelle Landeshut des Zentralverbandes Christlicher Textilarbeiter.
- 1928 Auflösung der Gutsbezirke.
- 1928 Eingemeindung von Oberleppersdorf und Gutsbezirk Kreppelhof in Landeshut.