Bekannte Liebauer Firmen:
(Verfasser. Hella Tegeler)
Quellen:
- Heimatbuch des Kreises Landeshut (1929)
- Schlesischer Gebirgsbote
Fleischerei Aust
Uferstraße 1
Der Fleischermeister Andreas Aust und seine Ehefrau Berta gründeten im Jahre 1880 in der Uferstraße 1 ein Fleischerfachgeschäft. Dieses Geschäft entwickelte sich so gut, dass sie in den Jahren 1901 - 1903 einen großen dreistöckigen Neubau errichten konnten.
1918 übernahm Max Aust den Betrieb von seinem Vater, tatkräftig unterstützt von seiner Ehefrau Emma und seinem Bruder Fritz, der Ende des Zweiten Weltkrieges als vermisst gemeldet wurde. Max Aust verstarb jedoch bereits 1928 bei einem Verkehrsunfall. Unter der Leitung seiner Ehefrau florierte das Geschäft aber weiter. Begehrt waren die schmackhafte "Knoblichworscht", die Leber und Blutschlachtwurst "Plimpel" und die Weißwürste zum Weihnachtsfest.
Im Jahre 1940 übernahm Herbert Aust das Geschäft von seiner Mutter und führte dieses gemeinsam mit seiner Ehefrau Margot erfolgreich weiter. Sein jüngerer Bruder Walter hatte ebenfalls das Fleischerhandwerk erlernt.
Bei Kriegsende geriet Herbert Aust in russische Gefangenschaft. Seine Ehefrau kam mit den drei Söhnen nach Niedersachsen, in die Nähe von Sulingen. Unter schwierigsten Verhältnissen begann sie mit dem Verkauf von angelieferten Fleischwaren. Im Jahre 1949 kehrte Herbert Aust aus der Gefangenschaft zu seiner Familie zurück. Sein sehnlichster Wunsch war die Wiedereröffnung einer eigenen Fleischerei. Dieser Wunsch sollte sich auch bald realisieren. Am 23. September 1952 eröffnete er mit seiner Ehefrau und seinem Schwager, Fleischermeister Albert Wittig, in einem für ihre Zwecke umgebauten Haus in Delmenhorst ein Fleischereigeschäft.
Im Jahre 1974 konnte der Betrieb weiter ausgebaut und renoviert werden. Der zweitälteste Sohn Reinhard übernahm später das Geschäft von seinem Vater.
Uferstr. 1 - Fleischerei Aust
Herbert Aust
Firmenwerbung
Fleischerei Aust (heute)
Bürstenhandlung Heinrich Eichner
Trautenauer Str. 8
Ununterbrochen seit 1895 betrieb der Bürstenmachermeister Heinrich Eichner sein Geschäft in der Trautenauer Str. Nr. 8
Celluslosefabrik "Feldmühle" siehe: Ortsteil Liebau- Dittersbach
Etrich-Fliegerwerk
Einige Jahre war Liebau Sitz eines Fliegerwerkes, und zwar des Etrich-Fliegerwerkes. Gründer war Dr. Ignaz "Igo" Etrich, der am 25. Dezember 1879 in dem ostböhmischen Ort Oberaltstadt bei Trautenau als Sohn des Textilfabrikanten ignaz Etrich (1839 - 1927) und dessen 2. Ehefrau Marie, geb. Regnier (1856 - 1948) geboren wurde.
Die Familie Etrich war weit über die Grenzen Trautenaus hinaus bekannt. Sie besaß Flachsspinnerein in Österreich, Deutschland und Rußland. Den Grundstock zu diesem Wohlstand hatte der Großvater Josef Etrich gemeinsam mit seinem Schwager Johann Kluge gelegt. Vater Ignaz Etrich führte das Unternehmen sehr erfolgreich weiter. Im Laufe seines Lebens baute er für sich und seine Brüder neun Fabriken. Als in den 1890er Jahren die Jute dem Leinen Konkurrenz zu machen begann, errichtete er in Jungbuch im Jahre 1903 eine Jutespinnerei und Weberei. Etwa 700 Menschen in Oberaltstadt und Jungbuch fanden Arbeit und Brot. Nach dem Krieg fiel alles in tschechischen Besitz. Die Fabrik wurde bis zum Konkurs im Jahre 2007 weitergeführt. Im August 2013 wurden die Gebäude der ehemaligen Etrich-Werke abgerissen.
Nachdem der junge Ignaz "Igo" an der Oberrealschule in Trautenau 1898 die Matura erfolgreich bestanden hatte, studierte er drei Semester an der Handelshochschule in Leipzig. Danach trat er in das Textilunternehmen seines Vaters ein. Allerdings interessierten Igo mehr die Flugfähigkeiten der Vögel. So baute er mit seinem Vater ein Versuchslabor. Er unter-stützte diesen aber auch beim Aufbau einer Flachspinnerei in Rußland. Die teils mehrmonatigen Aufenthalte in Rußland bremsten die Entwicklung der Flugapparate von Igo Etrich.
Nach dem Tod Otto von Lilienthals hatten Vater und Sohn Etrich aus Lilienthals Nachlass den "Sturmflügelapparat" und den "Flügelschlag-apparat" zu Studienzwecken erworben und nach Trautenau geholt. Nach eigenen Ideen bauten sie einen Rampenstartgleiter, der jedoch nicht funktionierte. Auf Vermittlung des österreichischen Flugpioniers und Konstrukteurs Wilhelm Kress wurde 1903 der Ingenieur Franz Xaver Wels von Etrich angestellt. Er entwickelte 1903 den ersten bionischen Nurflügler und bekam 1905 das Patent darauf.
Im Jahre 1906 startete der erste Gleitapparat im Riesengebirge. Ab 1908 in Wien lebend, stellte ihn der verständnisvolle Vater für seine Versuche frei und gab ihm die erforderlichen Mittel. Ein weiterer Versuch mit einem französischen 40-PS-Clerget-Motor brachte nur unzureichende Ergeb-nisse. Im Winter 1910 schuf er schließlich den als "Etrich-Taube" bekannt gewordenen Eindecker. Der erste Flugversuch endete mit einem Absturz und schweren Verletzungen Etrichs. Die verbesserte "Taube" startete dann am 17. Mai 1910 zum ersten Überlandflug von Steinfeld/Wiener Neustadt aus.
Von der Stadt Wien wurde 1910 ein "Großer Preis" (20.000 Kronen) ausgeschrieben. Dieser verlangte den Start auf der Simmeringer Haide und die Landung auf einem bestimmten Feld bei der Stadt Horn im Waldviertel (Niederösterreich) sowie die Rückkehr nach Wien innerhalb von 24 Stunden. Am 10. Oktober erfüllte Etrich die Bedingungen und bekam den Preis zugesprochen. Die "Etrich-Taube" wurde in Österreich patentiert. Dagegen sah sich das deutsche Patentamt außerstande, ein Patent auf die "Etrich-Taube" zu erteilen.
Dr. Etrich begab sich nach Liebau und gründete im Jahre 1912 das Etrich-Fliegerwerk zur serienmäßigen Erzeugung seiner Maschinen. Später gründete er die Brandenburgischen Flugzeugwerke und nahm aus Liebau seinen sehr talentierten Konstrukteur mit, Ernst Heinrich Henkel. Nach dem 1. Weltkrieg ging Etrich nach Trautenau zurück und entwarf ein weiteres Flugzeug, seine Sport-Taube, ein 40 PS starkes Sportflugzeug. Bei den ersten Testflügen stellte sich heraus, dass dieses Flugzeug schneller flog als die damaligen Militärflugzeuge der Tschechoslowakei. Die tschechischen Behörden unterstellten Etrich, sein Flugzeug für Schmuggelaktivitäten gebaut zu haben und beschlagnahmten es.
Daraufhin beendete er weitere Luftfahrtbemühungen und widmete sich nun ganz seinem Textilmaschinenbetrieb. Im Jahre 1944 erhielt er den Ehrendoktortitel der Technischen Hochschule. Nach seiner Ausweisung aus der Tschechoslowakei im Jahre 1945 ließ er sich mit seiner Ehefrau zunächst in Freilassing und später in Salzburg nieder. Seine beiden Flugzeuge, mit denen er berühmt wurde, befinden sich heute in Museen und können dort von der Nachwelt bestaunt werden. Die "Etrich II" ist im Technischen Museum in Wien ausgestellt und die "Sport-Taube" hat ihren Platz im Technischen Museum Prag erhalten.
Dr. Ignaz Etrich war mit Maria Theresia, geb. Forst, verheiratet. Aus dieser Ehe stammen 3 Töchter: Marie-Rose, Susanne (16.02.1916 - 20.02.1990) und Yvette (1925 - 1939). Marie-Rose heiratete Dr. Erhardt von Lügendorf-Gyllenstorm und Susanne war eine verh. Randal-Kayser.. Dr. Ignaz Etrich verstarb am 4. Februar 1967 in Salzburg. Das Ehrengrab der Familie Etrich befindet sich auf dem Kommunalfriedhof in Salzburg.
Quellen:
- Etrich, Igo: "Die Taube" - Memoiren des Flugpioniers
- Popovic, Michael: in Zeitschrift "Sudetendeutsche Familienforschung" - Familiär vernetzte Nordböhmen - Motoren - technologischer Innovation
- Schlesischer Gebirgsbote
- Wikipedia
Der Geburtsort Oberaltstadt bei Trautenau
Der Geburtsort Oberaltstadt bei Trautenau
Der Geburtsort Oberaltstadt bei Trautenau um 1898
Der Geburtsort Oberaltstadt bei Trautenau
Vor dem Etrich-Werk in Liebau
(Bild von Herrn Andrzej Rogas)
Von links: Rumpler, Dr. Etrich und Illner
(zur Verfügung gestellt von Frau Roswitha Rueschkamp)
Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka
Etrich-Werk in Liebau
(Bild von Herrn Roman Grochalski aus
Jelcz-Laskowice / Jeltsch-Laskowitz)
Etrich-Werk in Liebau
(Bild von Herrn Roman Grochalski aus
Jelcz-Laskowice / Jeltsch-Laskowitz)
Etrich-Werk in Liebau
(Bild von Herrn Roman Grochalski aus
Jelcz-Laskowice / Jeltsch-Laskowitz)
Vor dem Etrich-Werk
(Bild von Herrn Roman Grochalski aus
Jelcz-Laskowice / Jeltsch-Laskowitz)
Etrich-Werk in Liebau
(Bild von Herrn Roman Grochalski aus
Jelcz-Laskowice / Jeltsch-Laskowitz)
Der Rampenstartgleiter
Die Etrich-Taube
Die Etrich-Taube
(Bild von Herrn Roman Grochalski aus
Jelcz-Laskowice / Jeltsch-Laskowitz)
Die Etrich II
(Bild von Herrn Roman Grochalski aus
Jelcz-Laskowice / Jeltsch-Laskowitz)
Die Etrich II
(Bild von Herrn Roman Grochalski aus
Jelcz-Laskowice / Jeltsch-Laskowitz)
Die Etrich-Taube
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka)
Links: Dr. Ignaz Etrich
Kaiser Franz Joseph II. bei der Flugschau 1910
Die "Etrich II" im Technischen Museum in Wien
Die "Sport-Taube" im Technischen Museum in Prag
(zur Verfügung gestellt von Frau Irene Glashagen)
Ehrengrab des Dr. Ignaz Etrich auf dem Kommunalfriedhof
in Salzburg.
(zur Verfügung gestellt von Frau Irene Glashagen)
Ehrengrabstätte der Familie Etrich.
(zur Verfügung gestellt von Frau Irene Glashagen)
Firma Johann Faltis Erben (später Liebauer Flachsspinnerei GmbH)
Trautenauer Str. 16
Ein großer Leinenfabrikant in Liebau war Johann Faltis. Geboren wurde er am 4. Juni 1796 in Wölsdorf bei Königinhof in Böhmen. Nach dem Besuch des Königgrätzer Gymnasiums absolvierte er eine Ausbildung im Prager Handelshaus Neupauer & Co. Im Jahre 1820 trat Johann Faltis in das väterliche Geschäft für Kolonial-, Material- und Leinenwaren in Schurz bei Königinhof an der Elbe ein. Bereits 1823 gründete er in Trautenau eine Leinenmanufaktur und Leinenweberei. 1832 übernahm er die Direktion der gräftlich Harrachschen Leinenfabrikation in Starkenbach und Janowitz in Mähren sowie sowie die Leitung von deren Warenniederlage in Wien.
Mit ausländischen Fachkräften baute er 1835 in Pottendorf (Niederösterreich) eine Werkstatt zur Erzeugung von Flachsspinnmaschinen mit Holzspindeln auf, die 1836 in Jungbuch (Böhmen) aufgestellt wurden. Diese zeigten sich aber als völlig unbrauchbar, so dass sie durch einen neuen englischen Maschinenpark ersetzt werden mussten. Er erweiterte diese Produktion von 1848 bis 1864 durch den Aufbau weiterer Flachsgarnspinnereien im Flusstal der Aupa in und bei Trautenau. Nach 1864 gründete er weitere Unternehmen in Hainitz bei Bautzen und in Liebau.
Die Flachsgarnspinnerei in Liebau wurde von dem damaligen Bürgermeister Strecke im Jahre 1863 im Süden der Stadt gegründet, die 1865 von Johann Faltis erworben wurde. Dieser baute sie im Laufe der Jahre zu einer der größten Spinnereien aus. Die Firma besaß damals über 5000 Spindeln und beschäftigte ca. 300 Mitarbeiter.
Im Jahre 1858 erblindete Johann Faltis, leitete die Firmengruppe der Leinenindustrie unter Mithilfe von Angehörigen weiter und verstarb am 18. Februar 1876 in Trautenau. Mit 45.000 Spindeln und 3.200 beschäftigten Mitarbeitern beherrschte er vor seinem Tod den gesamten europäischen Flachsmarkt. Faltische Leinenwaren erzielten auf zahlreichen internationalen Ausstellungen erste Preise und Ehrendiplome.
Seit 1885 war Johann Faltis Enkel Ernst Franz Xaver Porak Gesellschafter der Firma Johann Faltis Erben in Trautenau, Hainitz und Liebau. Richard Faltis, der zweitälteste Sohn des Firmengründers, erlernte den Kaufmannsberuf und war auch Teilhaber des Unternehmens. Sein früher Tod im Jahr 1885 verhinderte aber ein weiteres Wirken in der väterlichen Firma.
Nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1918, der folgenden Inflation und dem Wegbrechen der gewachsenen Absatzmöglichkeiten durch Handelsbeschränkungen der Regierung Prag kam die Firma Faltis Erben zwar in finanzielle Schwierigkeiten konnte aber weiterhin bestehen. Erst mit Ende des 2. Weltkrieges kam das Ende der Firma.
Quellen:
- Otruba, Gustav: Faltis, Johann in: Neue Deutsche Biographie 5 (19612) S. 22
- Wikipedia
- Zeitschrift "Riesengebirge in Wort und Bild", Hefte Nrn. 5/1885 und 1/1887
- Zeitschrift "Der Wanderer im Riesengebirge", Heft Nr. 7/1927
Johann Faltis
(06.04.1796 - 18.02.1876)
Richard Faltis
(08.08.1858 - 10.07.1885)
Spinnerei Faltis Erben
Spinnerei Faltis Erben, später Liebauer Flachsspinnerei GmbH
Firmenbrief
Firmenbrief
Glaswerk AG Liebau
Im Jahre 1873 entstand in Liebau eine Fabrik für Tafelglas. Da der Absatz in den ersten Jahren sehr schwierig war, kam der Betrieb vorübergehend zum Stillstand. 1878 wurde der Betrieb wieder aufgenommen, nachdem er den Namen "Liebauer Glashütte" erhalten und seine Produktion auf Zylinder, Lampen, Glocken und verschiedene Lampenarten umgestellt hatte. Im Jahre 1881 wurden 63 männliche und 18 weibliche Personen beschäftigt. Die Erzeugnisse fanden in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Böhmen Absatz. Teilweise wurde auch in den Orient und nach China exportiert.
Seit 1890 führte das Unternehmen den Namen "Glashütte Berthold & Hofer" und erweiterte sich so stark, dass 1898 schon ein Umsatz von 170.000 Mark erzielt werden konnte. Im Jahre 1922 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und erhielt den Namen "Glaswerk AG Liebau in Schlesien".Die Belegschaft umfasste ca. 200 Arbeitnehmer. Produziert wurden Wirtschaftsartikel aller Art wie z. B. maschinell hergestellte Verpackungsgläser, Preßglas, Becher, Zylinder, gezogene Handtuchhalterstangen und Badeartikel aller Art. Da einerseits die Rohmaterialien zum größten Teil aus entfernten Gegenden Deutschlands kamen, andererseits das ausländische Absatzgebiet (Amerika, England, Indien) ebenfalls sehr entfernt lag, machte sich bei den billigen Massenartikeln eine starke Frachtbelastung nachteilig bemerkbar. Unter diesen Bedingungen war besonders in den wirtschaftlich ungünstigen Nachkriegsjahren eine gute Rentabilität nicht zu erzielen. Nach fast 3/4-jährigem Stillstand wurde das Werk im Frühjahr 1928 auf andere Artikel umgestellt. Eine Erholung zeichnete sich aber nicht ab. Daher wurde die Glashütte Ende 1928 endgültig stillgelegt und die Fabrikgebäude z. T. niedergerissen. Der große Fabrikschornstein der Glashütte wurde gesprengt.
Die Oberstadt von Liebau mit Blick auf die Glashütte (s. Pfeil)
(Karte von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka - Liebau)
Die Glashütte
Firmenwerbung
Notgeldschein
Sprengung des Fabrikschornsteines Ende 1928.
(Bild von Herrn Krzysztof Jawor)
Buchdruckerei Joseph Heisig
Markt 21
Nach den Adressbüchern der Jahre 1911 und 1925 betrieb die Buchdruckerei Heisig in dieser Zeit den Betrieb im Haus Markt Nr. 21. Im Adressbuch des Jahres 1938 ist die Druckerei nicht mehr verzeichnet.
Firmenwerbung
(zur Verfügung gestellt von Frau Roswitha Rüschkamp)
Firmenwerbung
(zur Verfügung gestellt von Frau Roswitha Rüschkamp)
Möbelfabrik Hesse, später Laske
Die Möbelfabrik Waldemar Hesse wurde im Jahre 1877 gegründet. Zuerst entstand das Sägewerk, das mit zwei Vollgattern arbeitete. Nach kurzer Zeit wurde zur Verwertung des eigenen Rohholzes ein Hobelwerk und eine Kistenfabrik angegliedert, die in den Jahren 1900 bis 1906 zu einer Möbelfabrik ausgebaut wurden. Im Jahre 1924/25 hatte die Firma ihre höchste Produktionsmenge erreicht und bei einer Belegschaft von 500 Arbeitern sogar 5000 Schlafzimmer pro Jahr erzeugt. Wegen der starken Konkurrenz, besonders aus Süddeutschland, konnte die hohe Produktion jedoch im Laufe der folgenden Jahre nicht beibehalten werden und der Betrieb musste erheblich eingeschränkt werden.
Den schleichenden Untergang seiner Möbelfabrik hatte Waldemar Hesse aber nicht mehr miterlebt. Er war bereits am 21. Oktober 1916 verstorben.
Die Möbelfabrik wurde später von Kurt Laske erworben, der bis zur Vertreibung Eigentümer der Fabrik war.
Möbelfabrik (Eigentümer: Waldemar Hesse, später Kurt Laske)
(Zur Verfügung gestellt von Frau Roswitha Rueschkamp)
Möbelfabrik (Eigentümer: Waldemar Hesse,
später Kurt Laske)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski aus Lubawka)
Möbelfabrik (Eigentümer: Waldemar Hesse,
später Kurt Laske)
Möbelfabrik (Eigentümer: Waldemar Hesse,
später Kurt Laske)
Möbelfabrik (Eigentümer: Waldemar Hesse,
später Kurt Laske)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski)
Möbelfabrik (Eigentümer: Waldemar Hesse,
später Kurt Laske)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski)
Möbelfabrik (Eigentümer: Waldemar Hesse,
später Kurt Laske)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski)
Vor der Möbelfabrik (Eigentümer: Waldemar Hesse,
später Kurt Laske)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski)
Vor der Möbelfabrik (Eigentümer: Waldemar Hesse,
später Kurt Laske)
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski)
Villa Hesse, später Villa Stiebler
Villa Hesse, später Villa Stiebler
(Bild von Herrn Dariusz Radziewski)
Trinkzimmer in der Villa Hesse
Trinkzimmer in der Villa Hesse
Bei den 4 folgenden Bildern handelt es sich um einen Katalog der Möbelfabrik
Waldemar Hesse. Diese Bilder stammen aus der Sammlung des Herrn Krzysztof Sopata
(Lubawka - Liebau).
Familienausflug der Freiwilligen Feuerwehr der Möbelfabrik Hesse im Jahre 1909
Freiwillige Fabrikfeuerwehr der Möbelfabrik Hesse anlässlich des 25. Jubelfestes im Jahre 1913.
Damen-Schneidermeisterin Martha Hoffmann
Markt 27
Frau Hoffmann betrieb ihre Schneiderwerkstatt im Haus des Kaufmanns Tilg, Markt Nr. 27. Im Laufe der Jahre hatte sie sich einen Kundenkreis erworben, der sich über das ganze Kreisgebiet und noch darüber hinaus erstreckte.
In der Zeit von 1922 bis zur Vertreibung lernten 45 junge Frauen bei ihr den Beruf des Damen-schneiderhandwerks. Im Jahre 1935 erhielt sie die Bestallungsurkunde als Obermeisterin für den Kreis Landeshut.
Nach 1946 kam sie zunächst nach Barlo bei Bocholt, wo sie bei einem Herrenschneider ihren Beruf weiter fortsetzte. Ende 1948 zog sie dann in den Kreis Hildesheim. Hier ließ sie sich wieder in die Handwerksrolle Hildesheim eintragen und arbeitete noch etliche Jahre in ihrem geliebten Beruf.
Damenschneidemeisterin Martha Hoffmann
Damenschneidermeisterin Martha Hoffmann, Mitte, mit ihren Lehrlingen im Jahre 1931.
Damenschneidermeisterin Martha Hoffmann
Von links nach rechts: Käthe Müller, Dorchen Engler, Luzie Dworek, Frau Hoffmann, Olga Morgenstern und Grete. Berger.
Leinenweberei Martin Immerwahr, später Weberei Alois Pfeiffer
Schmiedeberger Str. 37
Die Leinenweberei Martin Immerwahr wurde um 1877 gegründet. Zunächst befand sich der Betrieb in der Neuen Bahnhofstr. Nr. 3. Später wurde die Weberei in die Schmiedeberger Str. 37 verlegt. Ca. 200 Beschäftigte waren hier tätig.
Im Jahr 1932 wurde die Weberei mit allem Inventar an die Firmengruppe Held aus Friedland verkauft. Nachdem sich aber zeigte, dass der Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu halten war und lange Jahre stillgelegt war, erwarb der Schömberger Leinenfabrikant Alois Pfeiffer 1939 den Betrieb. Er modernisierte ihn und setzte seinen besten Mitarbeiter als Betriebsleiter ein. Die nächsten Jahre waren sehr erfolgreich für die Weberei. Leider setzte das Kriegsende und die damit verbundene Vertreibung diesem erfolgreichen Schaffen ein Ende.
Quellen:
- Liebaus Industrie in: Zeitschrift "Der Wanderer im Riesengebirge", Heft Nr. 7/1927
- Schlesischer Gebirgsbote, Heft Nrn. 1 und 2/1979
Leinenweberei Martin Immerwahr
(Bild von Herrn Frantisek Pesek, Trutnow - Trautenau)
Rechts: Leinenweberei Immerwahr, später Weberei Pfeiffer im Jahr 1975
Busunternehmen Alfons Kleinwächter
Markt Nr. 15
Eigentümer des Gasthofes "Zur Forelle" war Alfons Kleinwächter. Zwischen 1925 und 1938 gründete er in Liebau das erste private Omnibusunternehmen.
Die ersten Ausflugsteilnehmer des privaten Busunternehmens.
Gasthof "Zur Forelle"
Sitz des ersten privaten Busunternehmens in Liebau.
Spedition August Knappe
Neue Straße 13
August Knappe gründet die Firma im Jahre 1865. Im Einwohnerverzeichnis von 1895 erscheint unter August Knappe:
- Brennmaterial
- Bankgeschäft
- Spediteur
- Weberei
Nachfolger wurde später sein Sohn Franz, der bereits im Adressbuch von 1911 aufgeführt ist.
(Quelle: Welt-Adressbuch der Industriellen, Kaufleute usw.,
Band 16, Seite 194)
Molkerei-Genossenschaft Liebau
Obergraben 9
Die Liebauer Molkerei-Genossenschaft war am Obergraben 9 angesiedelt.
Inhaber der Molkerei waren laut
Adressbuch 1925 = Herr Urban Godulla
Adressbuch 1938 = Herr Reinhold Müller
Als Betriebsleiter war viele Jahre Kurt Bratke tätig. Seine Familie stammte aus Ullersdorf.
Blick auf die Molkerei-Genossenschaft in Liebau
(Diese Karte stellte Herr Dariusz Radziewski aus Lubawka - Liebau zur Verfügung)
Briefkopf der Molkerei-Genossenschaft
(von Frau Roswitha Rueschkamp zur Verfügung gestellt)
Dokument der Molkerei-Genossenschaft,
Unterschrift des Betriebsleiters Kurt Bratke
(von Frau Roswitha Rueschkamp zur Verfügung gestellt)
Die Molkerei-Genossenschaft Liebau
(Bild von Frau Roswitha Rueschkamp)
Die Molkerei-Genossenschaft Liebau
(Bild von Frau Roswitha Rueschkamp)
Betriebsausflug der Molkerei-Genossenschaft Liebau
(Bild von Frau Roswitha Rueschkamp)
Betriebsausflug der Molkerei-Genossenschaft Liebau
(Bild von Frau Roswitha Rueschkamp)
Betriebsausflug der Molkerei-Genossenschaft Liebau
(Bild von Frau Roswitha Rueschkamp)
Der Betriebsausflug endete mit einer Abschlussfeier.
(Bild von Frau Roswitha Rueschkamp)
Spedition August Lonzer
Grunauer Str. 16
Etwa um 1850 machte sich der Fuhrmann Heinrich Lonzer mit seinen Pferden auf den Weg um Waren des täglichen Bedarfs von Herstellern an Händler und Verbraucher zu liefern. Dabei legte er Wege zurück, die ihn bis nach Triest an der Adria führten. Quer durch Böhmen und Österreich hindurch.
Sein Sohn August führte das Geschäft dann weiter, welches im Jahre 1872 unter diesem Namen in das Handelsregister eingetragen wurde und seitdem stets unter "August Lonzer, Spedition" firmierte. Unter diesem Namen gedieh das Unternehmen ständig und wurde über die Grenzen Liebaus hinaus bekannt.
Als weiterer Arbeitszweig kamen dann noch Möbeltransporte hinzu, die von einer speziellen Kolonne durchgeführt wurden. Sie dienten vor allem den Umzügen der Beamten der Zoll-verwaltung.
Mit Wilhelm Lonzer zog dann die moderne Zeit ins Haus. Eine Kohlenhandlung wurde eröffnet, ca. 100 Morgen eigenes Land dienten dem Getreideanbau zur Versorgung der Pferde und eine Landwirtschaft mit Kühen, Hühnern und Tauben gehörte auch dazu. Untergebracht war alles in einem 1906 völlig neu errichteten großen Haus. Mitte der 1930er Jahre kam dann der erste Lastwagen.
Nach der Vertreibung lebten die Eheleute Wilhelm und Hedwig Lonzer in Delmenhorst.
Quelle:
- Lonzer, Georg: Schlesischer Gebirgsbote Nr. 5/2002
Firmenschild August Lonzer
(Dieses Bild stammt von einem Bewohner aus Lubawka, der aber nicht namentlich genannt werden möchte.
Bildhauer Paul u. Walter Müller
Schmiedeberger Str. 24, später Braugasse 7
Im Adressbuch des Jahres 1911 ist die Bildhauerei Müller noch nicht verzeichnet.
Im Jahre 1925 haben Paul und Walter Müller ihre Werkstatt in der Schmiedeberger Str. Nr. 24.
Zwischen 1925 und 1938 wurde der Betrieb in die Braugasse Nr. 7 verlegt. Nach dem Adressbuch des Jahres 1938 wurde der Betrieb nur noch von Paul Müller geführt. Aus seiner Werkstatt stammt das Kriegerdenkmal in Hartau städt.
Kaufhaus Walter
Landeshuter Str. 3/5
Der Firmengründer Joseph Walter wurde am 17. März 1843 in Liebau als Sohn einer alteingesessenen Stellmacher- und Wagenbauerfamilie geboren. Das Wagnerhandwerk hatte in früheren Zeiten in Liebau eine ganz besondere Bedeutung, da eine alte Heer- und Handelsstraße von Schlesien nach Böhmen durch die Stadt führte. Davon zeugten auch die vielen Gasthäuser mit Ausspannung.
Entgegen der Familientradition erlernte Joseph Walter jedoch in Waldenburg den Kaufmannsberuf. Nach der abgeschlossenen Berufsausbildung kehrte er in seine Heimatstadt Liebau zurück.
In der Landeshuter Straße Nr. 5 erwarb er ein Grundstück und ließ ein großes Geschäftshaus mit Kaffeerösterei und zahlreichen Lagerräumen errichten. Hier gründete er am 1. Juli 1868 die Firma Joseph Walter, ein Einzel- und Großhandelsunternehmen, das dank seiner kaufmännischen Fähigkeiten bald im ganzen Kreise und jenseits der Grenzen bekannt wurde. Joseph Walter besuchte seine Großhandelskunden in Schömberg und den Dörfern in Liebaus Umgebung auf einem dreirädigen Hochrad. So etwas war in der damaligen Zeit, besonders in der Kleinstadt, eine Sensation. Mit diesem Rad ist er auch einmal bis nach Breslau und wieder zurückgefahren.
Verheiratet war Joseph Walter mit Anna Matzker, einer Schwester des bekannten Landeshuter Kantors Joseph Matzker.
Sein Sohn Wilhelm Walter schuf in der Zeit von 1912 bis 1913 durch Ankauf des Nachbar-grundstückes Nr. 3 und einem großzügigen Ausbau der Geschäftsräume ein modernes Kaufhaus.
Nach 1946 lebte die Familie Walter in Delmenhorst.
Landeshuter Str. 5 - Kaufhaus Walter
Landeshuter Str. 3/5 - Kaufhaus Walter
Firmenwerbung
(zur Verfügung gestellt von Frau Roswitha Rüschkamp)
Firmenwerbung
Landeshuter Straße - Rechts: Kaufhaus Walter
Firma H. & F. Wihard Landeshuter Straße 34
Ein großer Leinen- und Garnfabrikant in Liebau war der Kommerzienrat Hugo Dionysius Wihard, der Gründer der Weberei und Spinnerei H. und F. Wihard AG. Geboren wurde er am 09.10.1816 in Liebau als dritter Sohn des dortigen Garn- und Leinenhändlers Franz Anton Wihard (1771 - 1841) und dessen Ehefrau Maria, geb. Linke (1786 - 1853) aus Ullersdorf. Der Stammvater der Wihards, Adam Wihard (1659 - 1744), kam Ende des 17. Jahrhunderts aus dem Westen nach Schlesien. Sein Weg führte ihn über Grüssau nach Liebau. Hier begann er als Zier- und Orangenwärter. Dessen einziger Sohn studierte Rechtswissenschaften und gründete in Liebau eine Weinhandlung, der sich später eine Leinen- und Garngroßhandlung anschloss. Als Hugo Wihard nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1841 die Firma übernahm, hatte sich diese gerade ganz langsam von den Wirren des napoleonischen Krieges erholt. Trotzdem entschloss er sich zur Gründung eines neuen Leinen- und Garnhandels. Der Anfang war allerdings sehr beschwerlich, da auf dem neuen Unternehmen hohe Hypotheken lasteten. Die Erzeugung einer ganz neuen Rohleinensorte brachte nicht nur ihm, sondern auch den Hausleinewebern bessere Verdienstmöglichkeiten.
Am 14.10.1845 heiratete er Maria Dorothea Steffan aus Arnau, die Tochter eines Geschäftsfreundes. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor. Sowohl privat als auch beruflich konnte Hugo Wihard jetzt mit seinem Leben zufrieden sein. Aber dann kam das unselige Jahr 1848. Es begann mit der Deutschen Revolution im März 1848, die auch in Liebau für Aufregung sorgte. Der amtierende Bürgermeister wurde durch eine Revolte zur Abdankung gezwungen und Hugo Wihard übernahm das Bürgermeisteramt. Es sollte jedoch noch schlimmer kommen. Am 17.09.1848 brach der große Stadtbrand aus, dem innerhalb von drei Stunden 136 Häuser, 38 Scheunen und Ställe mit der gesamten Ernte zum Opfer fielen. Auch die Familie Wihard verlor mehrere Häuser.
Nach einigen Jahren der Erholung erkannte Hugo Wihard, dass die Handweberei wohl nur noch kurze Zeit überleben würde und der mechanische Webstuhl die Zukunft bedeute. Im Jahre 1857 gründete er eine mechanische Flachsgarnspinnerei. Das neue Werk kostete damals 500.000 preußische Thaler und bedeutete für die damalige Zeit ein hohes geschäftliches Risiko. Aber diese Investition rentierte sich bald. 1871 trat Sohn Friedrich in die Firma ein und die Firmenbezeichnung wurde in "H. und F. Wihard" geändert. Als der Sohn Friedrich starb, trat an dessen Stelle sein jüngerer Bruder Franz. Die Aufträge nahmen zu und die Firma entwickelte sich zu einem immer größeren Unternehmen. Im Jahre 1874 wurde die Weberei gebaut und 1879 die Flachsgarnspinnerei in Schatzlar erworben. In beiden Spinnereien und der Weberei waren über 1000 Beschäftigte tätig. Auch das 1867 gegründete Konkurrenzunternehmen des Liebauer Bürgermeisters Strecke (die spätere Spinnerei Faltis Erben) konnte den geschäftlichen Erfolg der Firma Wihard nicht schmälern.
Neben seiner verantwortungsvollen beruflichen Tätigkeit bekleidete Hugo Wihard auch politische Ämter. Er war in Liebau Stadtverordneter und Magistratsmitglied, mehrfach Provinzial-Landtagsabgeordneter, bis zu seinem Tod Kreistagsabgeordneter und zehn Jahre Präsident der Handelskammer Landeshut. Kurz vor seinem Tod wurde er 1887 in Anerkennung seiner 40jährigen Tätigkeit als Stadtverordneter und seiner besonderen Verdienste um die Stadt Liebau zum Ehrenbürger ernannt.
Trotz aller Erfolge blieb er aber auch von privaten Schicksalsschlägen nicht verschont. Zwei Kinder starben bereits in jungen Jahren, darunter sein Sohn Friedrich, der 1871 in die väterliche Firma eingetreten war.
Kommerzienrat Hugo Wihard verstarb am 28. Juli 1887 und wurde am 31. Juli 1887 in Liebau beigesetzt. Nachfolger wurden seine Söhne Hugo (1852 - 1915) und Franz (1856 - 1903). Nach dem Tode seines Bruders Franz war Hugo Wihard Alleineigentümer der Firma. Er hinterließ drei Töchter und mit ihm wurde 1915 der letzte männliche Träger des Namens Wihard in der sechsten Generation zu Grabe getragen.
Marie Wihard, die Witwe des Kommerzienrates, lebte nach dem Tode ihres Ehemannes bis zu ihrem Ableben im Jahre 1902 im Haus, Markt Nr. 20. Es wurde auch als "Damenhaus" bezeichnet. Die Erbengemeinschaft Wihard verkaufte dieses Haus 1926.
Das Firmengelände der Firma H. & F. Wihard
Die Firma H. & F. Wihard
Diese Karte stellte Frau Roswitha Rüschkamp zur Verfügung.
(Bild von Herrn Frantisek Pesek, Trutnow - Trautenau)
Wihard-Aktie
Anzeige aus der Zeitung "der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 4/1847.
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 47/1836.
Anzeige aus der Zeitung "Der Bote aus dem Riesengebirge",
Heft Nr. 34/1866.
Die "Hechler-Fahne" der Spinnerei H. & F. Wihard:
Die "Hechelei" war eine 'Abteilung der Firma H. & F. Wihard. Die "Hechler" waren nicht nur eine Arbeitsgemeinschaft, sie standen auch in Freud und Leid zusammen. Um diese Verbundenheit auch nach außen zu zeigen, wurde 1888 die Anschaffung einer Fahne beschlossen. Fabrikbesitzer Wihard stiftete einen erheblichen Betrag, als ihm der Plan vorgetragen wurde. Der Rest wurde aus eigenen Mitteln aufgebracht. Fahnenpatin war ein Fräulein Lauterbach, die im Weißsaal beschäftigt war. Der Wahlspruch der "Hechler" war auf der Fahne aufgedruckt: "Friede, Freude, Einigkeit - sei stets in uns`rer Mitte". Bei allen Festen der "Hechler", ob Sommerfest oder Faschingsvergnügen, durfte die Fahne nicht fehlen. Die "Hechler-Fahne" hatte aber noch eine andere Aufgabe. Starb ein "Hechler", so wurde sie seinem Sarg vorangetragen und senkte sich zum letzten Gruß über das offene Grab. Aufbewahrt wurde die Fahne von dem jeweiligen Hechelmeister.
Die "Hechler-Fahne"
Markt Nr. 20 - Das Wihard-Haus
Salon im Wihard-Haus