Die Freiwillige Feuerwehr:

(Verfasser: Hella Tegeler)

Quellen:
Heimatbuch des Kreises Landeshut, hrg. von E. Kunick, Landeshut 1929
-  Schlesischer Gebirgsbote

Neben der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landeshut hatten die großen Industriebetriebe auch eigene Freiwillige Feuerwehren.

Gegründet wurde die Feuerwehr in Landeshut bereits am 24.Februar 1865 von dem Kaufmann B. Semper, aber bis ca 1880 war es um das Feuerlöschwesen in der Stadt Landeshut mehr schlecht als recht bestellt. Die Grundstückseigentümer hatten die Pflicht, an jedem Haus eine Feuerleiter anzubringen. Jedes Haus hatte zwei bis drei Ledereimer, und wenn es gut ging, eine hölzerne Spritze, die einen Strahl von zwei Meter gab. Die ersten bescheidenen Anfänge des Aufbaues der Landeshuter Feuerwehr machte der Baumeister Wehonsky. Der eigentliche "Vater des Feuer-löschwesens" im Kreise aber wurde der Bergwerksdirektor Robert Schoenknecht. Nach Wehonskys Tod wurde er ca 1880 mit der Leitung der Feuerwehr in Landeshut beauftragt. Um die Feuerwehr sah es aber sehr traurig aus. Es gab weder Joppen noch Helme, vor allem aber auch kein Geld. Schoenknecht organisierte die Wehr, bildete unter der Stabführung des Gastwirts Seidel eine Feuerwehr-Kapelle, und mit Konzerten wurde nun das notwendige Geld zum Aufbau der Wehr beschafft. Vorstand und Wehr haben damals viel aus ihren eigenen Mitteln beigesteuert. Das Vereinslokal befand sich im "Gasthaus zur alten Mühle" in der Böhmischen Straße (spätere Langhansstraße). Der Steigerturm stand auf dem Hof der Brauerei Hartwig (später Germania-Lichtspiele von Oskar Pohl).

Nach dem Aufbau der Feuerwehr in der Stadt widmete sich Schoenknecht als Kreisbrandmeister aber besonders dem Aufbau des Feuerlöschwesens im Kreise. Mit seiner Tochter Elfriede als Sekretärin, zog der Kreisbrandmeister über Land. Dies war ein hartes Stück Arbeit, aber er schaffte es in unendlicher Mühe und Kleinarbeit, den Gemeindevätern Pfennig um Pfennig zur Verbesse-rung des ländlichen Feuerlöschwesens abzuringen. Robert Schoenknecht verstarb am 10. Juni 1916. Sein Nachfolger wurde Heinrich Winkler.

Robert Schoenknecht

Heinrich Winkler

Der Vorstand der Feuerwehr unter der Leitung des Kreisbranddirektors Heinrich Winkler im Jahre 1925

Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1925

Die Brüder Rösner als Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Landeshut

Die Hydrantenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr anlässlich eines geselligen Beisammenseins.

Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Landeshut einen Feuerbürgermeister, Christian Friedr. von Scheibner.
 Er starb am 20. Januar 1813.

(Quelle: Schlesische Provinzialblätter, Bd. 57, 2. Stück,

 Febr. 1813, S. 179)


Die Schaffung einer Feuerbürgermeisterstelle ging auf Friedrich den Großen zurück. Damals waren sehr viele Häuser aus Holz erbaut und mit Schindeln gedeckt. Regelmäßig fielen daher viele Häuser einem großen Feuer zum Opfer. Friedrich der Große verbot daher die Anlage neuer Schindeldächer und förderte den Neubau massiver Häuser. Der Feuerbürgermeister musste ständig rufbereit sein und durfte den Ort nie verlassen.

Links im Bild der Feuerwehr-Übungsturm

 an der Pfuhlstraße.

Freiwillige Betriebsfeuerwehr der Firma Albert Hamburger AG:

Kameradschaftsabend der Freiwilligen Betriebsfeuerwehr im Jahre 1933

Mitglieder der Freiwilligen Betriebsfeuerwehr während eines Ausfluges zum Hochwald im Jahre 1933

Freiwillige Werksfeuerwehr der Firma J. Rinkel AG (später Leinag AG):

Fuhrpark der Firma für die Freiwillige Werksfeuerwehr in den ersten Aufbaujahren. 
Später hatte man moderne Motorlöschgeräte zur Verfügung.

Freiwillige Werksfeuerwehr mit Feuerwehrkapelle
(Leiter: Kapellmeister Heyer)

Freiwillige Werksfeuerwehr mit Feuerwehrkapelle
 (Leiter: Kapellmeister Heyer)

Am Montag, dem 31.10.1927, ertönte um 11.45 Uhr Feueralarm im Landeshuter Stadtbereich. Am Boberufer zwischen Weberei und Spinnerei stand die große Flachsscheune bei starker Rauch-entwicklung in Flammen und brannte vollkommen nieder. 12.000 Zentner Flachs wurden ein Raub der Flammen. Die Scheune gehörte der Rinkel A.G.

Freiwillige Fabrikfeuerwehr der Firma Kramsta, Methner & Frahne:

Die Fabrikfeuerwehr war zur damaligen Zeit mit modernen Motorspritzen und sonstigen technischen Ausrüstungen ausgestattet.