Felsformationen im Riesengebirge

(Verfasser: Hella Tegeler)

Quellen:

  • Krause, Erhard: Die merkwürdigen Steine am Riesengebirgskamm in: Schlesischer Gebirgsbote, Heft Nr. 17/1969
  • Staffa, Marek: Das Riesengebirge - Wroclaw 1997
  • Wikipedia


Zu den Besonderheiten des Riesengebirges zählen die zum Teil bizarren Felsengebilde, die sogenannten "Steine". Sie findet man auf der gesamten Länge des Gebirges, sowohl auf polnischer als auch auf tschechischer Seite. Es handelt sich hierbei um hohe Türme und Blöcke aus Granit, die durch ungleichmäßige Verwitterung verschiedenartige Formen angenommen haben. Sie erreichen Höhen von bis zu 30 Metern.

Der Mittagstein  (1.423 m)

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Die Felsmassen des Mittagsteines befinden sich auf dem vom Nordhang des Silberkammes ausgehenden Bergzug. Dieses Naturdenkmal besteht aus 12,5 m hohen, stark zerklüfteten Granitblöcken, von denen der nördliche, von der Ostseite aus betrachtet, einer menschlichen Figur ähnelt. Diese Granitblöcke sind von einer Anzahl kleiner Felsen umsäumt. Ihren Namen verdanken diese Felsmassen dem Umstand, dass sie den Feldarbeitern im Lomnitz- und Eglitztal an heiteren Tagen als natürliche Sonnenuhr dienten. Je nach dem Stand der Sonne zu der Felserhebung konnten sie die ungefähre Tageszeit feststellen.

Der Mittagstein

Die Dreisteine  (1.204 m)

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Vom Mittagstein führt ein Weg auf der Höhe des hier vom Hauptkammes abzweigenden Bergzuges hinab zu den Dreisteinen. Die Dreisteine bestehen aus drei mächtigen Felsgruppen mit einer Höhe von bis zu 25 Metern auf einer Fläche von 150 mal 75 Metern. Neben den drei markanten Türmen gibt es noch mehrere kleine Felsgebilde und viele einzelne Felsbrocken. Diese Felsengruppe gehört mit zu den bevorzugten Anziehungspunkten im Riesengebirge.

Die Dreisteine

Dreisteine mit Blick zur Schneekoppe

Die Mannsteine  (1.416 m)

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Etwa 1.4 km westlich von der Peterbaude, am Wege zum Mädelkamm, befindet sich die 15 m hohe Felsmasse des Mannsteins, die mit ihren einzelnen Felsspitzen aus der Ferne betrachtet, einer Burgruine ähnelt. Diese Felsengruppe liegt auf dem Gebiet des tschechischen Nationalparks.

Die Mannsteine

Die Mannsteine

Die Mädelsteine  (1.405 m)

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750 Meter östlich der Mannsteine befindet sich die zwei Meter tiefer gelegene Felsengruppe der Mädelsteine. Die Mädelsteine bilden zusammen mit den Mannsteinen den Doppelgipfel des Grenzkammes, ca. 6 km nördlich von Spindlermühle. Diese Felsengruppe liegt auf dem Gebiet von zwei Nationalparks, dem polnischen und dem tschechischen.

Die Mädelsteine entstanden wie die Mannsteine durch Erosion, was durch das umgebende Geröllfeld aus kleineren Felsbrocken verdeutlicht wird. Die Felsengruppe erinnert an Frauen in langen Röcken, daher auch der Name.

Die Mädelsteine

Die Mädelsteine

Die Pferdekopfsteine  (1.298 m)

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Unterhalb des Reifträgergipfels wird eine vorspringende Felspartie als Pferdekopfsteine bezeichnet. Dank ihrer Höhe von bis zu 15 Metern sind sie von Schreiberhau, das etwa 3 km am Fuße des Berges liegt, gut vor der Reifträgerbaude zu erkennen.

Eine Legende besagt, dass ein Raubritter zusammen mit seinen Pferden als Strafe für seine ehrlosen Taten in Steine verwandelt und über das Riesengebirge verstreut wurde.

Die Pferdekopfsteine

Die Sausteine  (1.310 m)

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Im westlichen Teil des Riesengebirges findet sich eine weitere sehenswerte Felsformation. Die Sausteine befinden sich links und rechts der polnisch - tschechischen Grenze am südlichen Hang des Reifträgers. Das Naturdenkmal, auch "Schweinesteine" genannt, entstand aus stark zerklüfteten Felsaufschlüssen.

Die Sausteine

Die Quarksteine  (1.332 m)

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Von den Sausteinen gelangt man nach etwa 1 km zu den Quarksteinen, einer südlich vom Reifträger emporgetürmten Felsmasse aus riesigen Granitblöcken. Auf dem größten lagert ein einzelner, flacher Stein, ein sog. Wackelstein, der sich als abschließendes Ergebnis der Wollsackverwitterung herausgebildet hat. Die Form der stark abgerundeten Felsbrocken erinnert an die einfache, traditionelle Käseherstellung.

Die Quarksteine

Rübezahls Zahnstocher

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Kurz vor der Schneegrubenbaude liegt am Kammwege ein einzelner Felsblock, der Rübezahls Zahnstocher genannt wird.

Rübezahls Zahnstocher

Der Tafelstein  (1.282 m)

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Der Tafelstein ist eine Felsmasse am Anfang des Forst- oder Schmiedeberger Kammes. Die ebene Oberfläche des Steines trägt die alte Inschrift: "Granitz zwischen Kynast und Schmiedeberg 1665". Dies bezeichnet die Grenze zwischen Schmiedeberg und Schaffgotschem Besitz. Hier verläuft auch die Grenze zwischen Polen und Tschechien.

Der Tafelstein